Luzerner Theater, Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen Licht Tea Tupajić

Spread the love

Luzerner Theater_Münchner Kammerspiele_Licht_Najlaa Matto_Tea Tupajic_Awaz Abdi_Foto Sima Dahgani

Vorstellungen: Dienstag, 25. Juni 2024 | Mittwoch, 26. Juni 2024

19.00 Uhr, Bühne

 

Die Spielzeit 23/24 stand unter der Überschrift «echt» – und sie endet mit einer besonders eindrücklichen Manifestation von Echtheit. Im dokumentarischen Stück «Licht» kommen Frauen zu Wort, die den Völkermord an den Jesid*innen durch den Islamischen Staat miterlebt haben. In neun Episoden, die das Luzerner Theater als Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen und weiteren von Intendantinnen oder künstlerischen Leiterinnen geführten Festivals und Häusern zeigt, berichten die Erzählerinnen von ihren Erinnerungen. In Luzern finden mit den Episoden VII und VIII die einzigen Aufführungen in der Schweiz statt. Die Vorstellungen werden mit einem Rahmenprogramm ergänzt.

 

Tausende jesidische Menschen werden 2014 in ihrer Heimat durch den Islamischen Staat versklavt, vergewaltigt und ermordet. In «Licht» betreten Frauen die Bühne, die diese Verbrechen miterlebt haben und aus der Gefangenschaft entkommen konnten. Die Erzählerinnen berichten was geschah – einmal und dann nie wieder. Mit ihrem Bericht ermöglichen die Frauen einen Einblick in die tagesaktuelle Thematik von Krieg und dessen Folgen für Zivilist*innen. Gleichzeitig wollen sie Hoffnung für Überlebende verbreiten, indem sie Licht auf das Geschehene werfen.

 

Keine Episode von «Licht» ist gleich, die Nacherzählungen entstehen im Moment des Berichtens. Sowohl die Erzählerinnen als auch die Regisseurin Tea Tupajić und das künstlerische Team haben sich über ein Jahr auf die Veranstaltungsreihe vorbereitet. Jede Nacht wird ein Teil der Geschichte thematisiert, die Dauer der Vorstellungen ist von den Erzählerinnen abhängig. «Licht» ist eine Produktion der Münchner Kammerspiele in Koproduktion mit dem Kaaitheater Brüssel, dem FFT Düsseldorf und dem Luzerner Theater. Die beiden Aufführungen in Luzern sind die einzigen Gastspiele in der Schweiz und beenden die internationale Tour, bevor sich der Kreis schliesst und der letzte Teil des Stücks wie die ersten beiden Vorstellungen in München gespielt wird.

 

Um sich der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven zu nähern, gibt es ein Rahmenprogramm zu den beiden Vorstellungen: Zusätzlich zu kurzen Einführungen vor den Aufführungen durch die interdisziplinäre Künstlerin und Kulturhistorikerin Kathy Lenze, die selbst aus dem Iran geflüchtet ist, findet am 24. Juni eine Einführungsveranstaltung in der Box des Luzerner Theaters statt. Regisseurin Tea Tupajić und Dramaturgin Katrina Mäntele sprechen mit Schauspieldirektorin Katja Langenbach über «Licht» und seine Entstehungsgeschichte. Zum Abschluss des Gastspiels gibt es am 27. Juni einen Talk zu Frauen im Krieg und auf der Flucht, bei dem Kathy Lenze mit Raquel Herzog, Gründerin von SAO, der Association für Frauen auf der Flucht, und Elif Askin, Dozentin an der Universität für Rechtswissenschaft in Zürich, diskutiert.

Programm

Mo, 24.6., 19.30 Uhr                      Talk I: Die Entstehungsgeschichte von «Licht»
mit Tea Tupajić, Katrina Mäntele und Katja Langenbach

Di, 25.6., 19.00 Uhr                         Licht VII

Mi, 26.6., 19.00 Uhr                       Licht VIII

Do, 27.6., 19.30 Uhr                        Talk II: Systemische Gewalt gegen Frauen im Krieg und auf der Flucht
mit Raquel Herzog, Elif Askin und Kathy Lenze

 

Produktionsteam
Regie: Tea Tupajić, Bühne und Kostüme: Hannah von Eiff und Lisa Chiara Kohler, Licht: Charlotte Maar, Musik: Roel Meelkop, Dramaturgie: Katrina Mäntele

 

Erzählerinnen
Awaz Abdi, Najlaa Matto

 

Altersempfehlung: ab 16 Jahren

 

Weitere Informationen zu «Licht» finden Sie unter luzernertheater.ch/licht.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]