Die Würde des Menschen ist unantastbar. Der Doppelabend «Requiem für einen Gefangenen» setzt ein eindrucksvolles Zeichen für Freiheit und Selbstbestimmung. Zwei musikalische Meisterwerke aus verschiedenen Epochen erzählen von Hoffnung und Verzweiflung, von Unterdrückung und Erlösung und erschaffen einen intensiven Theaterabend, der unter die Haut geht.
Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen – sie ist das höchste Gut. Dennoch geschieht das vielerorts auf der Welt nicht. Der Doppelabend «Requiem für einen Gefangenen» widmet sich den Menschen, die für den freien Willen und die Freiheit kämpfen und dafür ihre Stimme erheben. In dieser hochemotionalen Produktion verschmelzen Alt und Neu zu einem ästhetischen Gesamtkunstwerk.
Den ersten Teil des Abends bildet die Kurzoper «Il prigioniero» von Luigi Dallapiccola. Sie thematisiert die existentielle Qual eines zu Tode verurteilten Gefangenen, der in seiner letzten Nacht zwischen Hoffnung und Verzweiflung schwankt. Seine aufkeimende Hoffnung auf Befreiung wird enttäuscht und dadurch selbst zur höchsten Steigerung der Folter. Das Werk ist ein Appell Dallapiccolas an Humanität und Menschenrechte, entstanden 1949 als Reaktion auf die Schrecken des Faschismus in Italien.
Im zweiten Teil erklingt das «Requiem D-Dur» von Jan Dismas Zelenka, das er 1733 anlässlich des Todes von August dem Starken komponierte. Dieses musikalisch virtuose und farbenprächtige barocke Meisterwerk spinnt die Frage nach Erlösung und Freiheit aus dem ersten Teil weiter. Trauer und Tod stehen in unmittelbarer Wechselwirkung zur Feier des Lebens selbst. Die musikalische Leitung obliegt Jörg Halubek, einem ausgewiesenen Spezialisten für Alte Musik, der in der Spielzeit 2023/24 mit «Giustino» gemeinsam mit dem Luzerner Sinfonieorchester am Luzerner Theater eine hocherfolgreiche Produktion realisierte.
Begleitend zum Doppelabend wird im Balkonfoyer des Theaters eine Ausstellung mit Werken der Reihe «Indirect Messages» des tschechischen Künstlers Pravoslav Sovak (1926–2022) gezeigt. Seine Kunstwerke reflektieren den Verlust von Heimat und die tiefgehenden Fragen menschlicher Existenz. Wie die Werke von Zelenka und Dallapiccola sind auch Sovaks Arbeiten ein eindringlicher Appell für Freiheit und Menschenwürde.
Weitere Daten
Fr, 21.3. (19.30 Uhr) / So, 23.3. (15.00 Uhr) / Do, 27.3. (19.30 Uhr) / Fr, 4.4. (19.30 Uhr) /
Mi, 16.4. (20.00 Uhr) / So, 4.5. (19.00 Uhr)
Produktionsteam
Musikalische Leitung: Jörg Halubek, Licht: Ulrich Eh, Dramaturgie: Pia-Rabea Vornholt, Chor: Manuel Bethe
Il prigioniero
Regie, Kostüme und Videokonzeption: Aniara Amos, Bühne: Valentin Köhler, Aniara Amos
Requiem D-Dur
Raum-Inszenierung und Kostüme: Valentin Köhler
Besetzung
Il prigioniero
Mutter: Bénédicte Tauran, Gefangener: Levent Bakirci, Kerkermeister | Grossinquisitor: Robert Maszl, 1. Priester: Piero Regis, 2. Priester: Michael Temporal Darell
Requiem D-Dur
Sopran: Elvira Margarian, Alt: Idunnu Münch, Tenor: Piero Regis, Bass 1: Michael Temporal Darell, Bass 2: Christian Tschelebiew
Statisterie Luzerner Theater, Opernchor Luzerner Theater, Luzerner Sinfonieorchester
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Weitere Informationen zu «Requiem für einen Gefangenen» finden Sie unter luzernertheater.ch/requiemfuereinengefangenen.
Für Interviews oder Berichte mit den Beteiligten vereinbaren wir gerne Termine.
Ausblick: Luisa Miller
Luisa und Rodolfo hatten von Anfang an keine Chance. Ihr Verhängnis war ein düsteres Geheimnis des Vaters, das der Graf um jeden Preis bewahren wollte. Verdis Oper, 1849 uraufgeführt, erzählt die Geschichte von Luisa und Rodolfo in drei Akten, überschrieben mit: Liebe – Intrige – Gift. In einem schmerzvollen Finale gipfelt das Familiendrama, wenn Luisa ihrem Geliebten die ganze Wahrheit gesteht: Rodolfos Vater, Graf von Walter, und sein Handlanger Wurm haben sie gezwungen, der Liebe zu ihm abzuschwören. Sie beide haben da schon das Gift getrunken, das sie in einer besseren Welt zusammenführen soll. Doch Rodolfo findet noch die Kraft, Wurm zu erstechen und seinem Vater eine Botschaft mitzugeben: «Ich nehme dir, was für dich zum Wertvollsten gehört. Ich nehme dir deinen Sohn.»
Ab Samstag, 17. Mai, 19.30 Uhr
Tickets über die Theaterkasse oder unter luzernertheater.ch/luisamiller