Luzerner Theater, Opernpremiere Trouble in Tahiti Leonard Bernstein Premiere: Freitag, 31. Januar 2025 20.00 Uhr, Box

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Trouble in Tahiti

In seinem Operneinakter «Trouble in Tahiti» behandelt Leonard Bernstein weit mehr als Beziehungsprobleme: Er kritisiert die Geschlechterrollen seiner Zeit, den Materialismus einer modernen Konsumgesellschaft und den American Dream – und das alles mit höchst unterhaltsamer Musik. In der Regie von Christine Cyris und unter der musikalischen Leitung von Paul-Boris Kertsman entsteht in der Box ein Abend, der ebenso vergnüglich wie tiefgehend ist. Eine besondere Rolle nehmen dabei die drei Mitglieder des zur Spielzeit 2024/25 neu gegründeten Internationalen Opernstudios des Luzerner Theaters ein.

 

In seinem Operneinakter «Trouble in Tahiti» behandelt Leonard Bernstein weit mehr als Beziehungsprobleme: Er kritisiert die Geschlechterrollen seiner Zeit, den Materialismus einer modernen Konsumgesellschaft und den American Dream – und das alles mit höchst unterhaltsamer Musik. In der Regie von Christine Cyris und unter der musikalischen Leitung von Paul-Boris Kertsman entsteht in der Box ein Abend, der ebenso vergnüglich wie tiefgehend ist. Eine besondere Rolle nehmen dabei die drei Mitglieder des zur Spielzeit 2024/25 neu gegründeten Internationalen Opernstudios des Luzerner Theaters ein.

Dinah und Sam stecken in einer Krise. Nach vielen Ehejahren und einem gemeinsamen Kind haben sie sich auseinandergelebt, streiten bei jeder Gelegenheit, es herrscht Überforderung, Sprachlosigkeit. Der Weg zurück zur Harmonie wird zum verzweifelten Wunsch. Während Sam sich im Sport verliert, entflieht Dinah der Realität. Kann ein gemeinsamer Besuch des Films «Trouble in Tahiti» das Paar wieder zusammenführen?

1951 schreibt Leonard Bernstein während seiner Flitterwochen einen Operneinakter in sieben Szenen: Mit «Trouble in Tahiti» wollte der Komponist und Librettist die Tradition der American Musical Comedy revolutionieren. Entstanden ist ein Werk, das den American Dream, die Geschlechterrollen der Zeit und das amerikanische Konsumdenken mit ironischer Überzeichnung unter die Lupe nimmt. Zu hören sind verschiedenste beliebte Stile der amerikanischen Musiktradition. Bernstein kombiniert raffiniert den Swing der Dance Bands der 40er-Jahre und den Musikstil der Tin Pan Alley mit den zeitgenössischen Einflüssen der europäischen Musiktradition. Dabei lässt er in der gesamten Komposition keinen Raum für Zufälle: «Jede Note bekommt eine Bedeutung», so der musikalische Leiter Paul-Boris Kertsman. Besonders eindrücklich ist der Einsatz des Jazz-Trios, besetzt durch die Mitglieder des neu gegründeten Internationalen Opernstudios am Luzerner Theater. Mit satirischen Kommentaren zwingt es Dinah und Sam in die Schablone des perfekten Paares.

Regisseurin Christine Cyris setzt die Beziehung von Dinah und Sam in einen hoffnungsvollen Kontext: Sie glaubt daran, dass die beiden die Liebe, die sie einst zueinander führte, wiederfinden können. Das Bühnenbild von Judith Philipp ist ein Foto-Set in leuchtenden Farben, inspiriert von der amerikanischen Pop Art der 60er-Jahre. Die Symbole eines «perfekten Lebens» wirken dabei ganz im Sinne einer Gesellschaftssatire seltsam überdimensioniert. Bernsteins 40-minütigem Einakter wird die Suite aus «Viel Lärmen um nichts» von Erich Wolfgang Korngold vorangestellt: Die farbenprächtige Musik behandelt dabei auf humorvolle Weise alle Facetten der Liebe.

Weitere Daten

Do, 6.2. (20.00 Uhr) / Sa, 8.2. (19.00 Uhr) / Mi, 12.2. (20.00 Uhr) / Fr, 14.2. (20.00 Uhr) /
Fr, 21.2. (20.00 Uhr) / So, 9.3. (15.00 Uhr)

Produktionsteam
Musikalische Leitung: Paul-Boris Kertsman, Regie: Christine Cyris, Bühne und Kostüme: Judith Philipp, Licht: Jonathan Zumsteg, Dramaturgie: Ursula Benzing, Pia-Rabea Vornholt

 

Besetzung
Dinah: Solenn‘ Lavanant Linke, Sam: Vladyslav Tlushch, Jazz-Trio: Elvira Margarian / Michael Temporal Darell / Piero Regis
Statisterie
Luzerner Sinfonieorchester

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Weitere Informationen zu «Trouble in Tahiti» finden Sie unter luzernertheater.ch/troubleintahiti.

 

Ausblick: Requiem für einen Gefangenen

Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen. Von diesem höchsten Gut angesichts des Todes klingt und spricht der hochemotionale Doppelabend «Requiem für einen Gefangenen». In der Gegenüberstellung der Kurzoper «Il prigioniero» von Luigi Dallapiccola und Jan Dismas Zelenkas «Requiem D-Dur» ist zu hören, wie sich Alt und Neu auf faszinierende Art und Weise zu einem ästhetischen Ganzen verweben. Dallapiccola stellt mit «Il prigioniero» 1949 die Frage nach der Würde des Menschen angesichts politischer Willkür, Verfolgung und Unterdrückung und erzählt von der letzten Nacht im Leben eines Gefangenen kurz vor seiner Hinrichtung. In Zelenkas beeindruckendem Meisterwerk barocker Klangkunst gehen Würde, Tod und Hoffnung Hand in Hand.

Ab Samstag, 16. März, 19.00 Uhr

Tickets über die Theaterkasse oder unter luzernertheater.ch/requiemfuereinengefangenen.