Ein frauenmordender Herzog, eine mutige Protagonistin und Bartóks einzigartige Musiksprache: «Herzog Blaubarts Burg», die erste Premiere der Spielzeit auf der Bühne des Luzerner Theaters,
verspricht Spannung zur Saisoneröffnung. Inszeniert wird die einzige Oper des ungarischen
Komponisten Béla Bartók von der preisgekrönten Regisseurin Anika Rutkofsky, die das Hand-
lungsgeschehen mit scharfem Blick untersucht und dabei das Schicksal der vermeintlich ewigen
Opfer neu schreibt. «Herzog Blaubarts Burg», eine Koproduktion mit LUCERNE FESTIVAL, fei-
ert am 4. September Premiere.
Für Blaubart hat Judith alles aufgegeben: Eltern, Geschwister, Verlobten. Doch als sie ihm in seine Burg folgt, trifft sie nur auf Finsternis, und als sie nach und nach die sieben verschlossenen Türen öffnet, enthüllt sich ihr hinter jedem Tor ein ganz eigenes Grauen … Die Erzählung rund um den frauenmordenden Herzog Blaubart und seine Gräueltaten hat Künstler*innen, Komponist*innen und Schriftsteller*innen durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder beschäftigt. Béla Bartók komponierte seine
Oper nach einem Libretto von Béla Balázs. Im Jahr 1918 in Budapest uraufgeführt, besticht das Werk in nur einem Akt nicht nur mit einer äusserst facettenreichen musikalischen Sprache, es eröffnet dem Publikum auch mit jeder aufgeschlossenen Tür eine neue Welt mit eigenen Klängen. Die Reise durch die schaurigen Zimmer von Blaubarts Burg führt das Publikum auch durch das Innerste des Herzogs, wo es nach und nach seine Manien entdeckt.
Wo aber bleiben in dieser Erzählung Blaubarts Opfer? Ihnen will die Luzerner Inszenierung eine
Stimme geben. «In Bartóks Blaubart kristallisiert sich gewissermassen die Geschichte des Patriarchats, dessen Verkörperung der Herzog darstellt. Seine grausame Maschinerie läuft seit Jahrhunderten ungehindert, während die Gesellschaft wegsieht», erklärt Regisseurin Anika Rutkofsky. Die Preisträgerin des international renommierten «Ring Award Graz», eines der wichtigsten Musiktheaterwettbewerbe
für Regie, setzt dem Narrativ des ewig mordenden Blaubarts etwas Eigenes entgegen: «Die Oper beginnt und endet in der gleichen Tonart – für uns Symbol eines sich stetig wiederholenden Kreislaufs.
Diesen wollen wir durchbrechen, mithilfe eines dramaturgischen Kniffs und einer starken Frauenfigur,die Blaubart die Stirn bietet. So kann es gelingen, alte Muster aufzulösen und den Herzog zu bezwingen.»
Nachdem das Luzerner Theater mit der Eröffnungsproduktion «STYX Tours», ebenfalls eine Koproduktion mit LUCERNE FESTIVAL, Oper in die Stadt hinausgetragen hat, bespielt es nun gemeinsam mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter der musikalischen Leitung von Jonathan Bloxham erstmals in dieser Spielzeit die Bühne. «Herzog Blaubarts Burg» in der reduzierten Fassung von Eberhard Kloke ist ab 4. September zu sehen, Tickets sind über die Billettkasse oder die Website erhältlich.
Spieldaten
So 04.09. (15.00 Uhr) / Fr 16.09. (19.30 Uhr) / So 18.09. (13.30 Uhr) / So 16.10. (19.00 Uhr) /
Fr 21.10. (19.30 Uhr) / So 13.11. (19.00 Uhr) / Do 17.11. (19.30 Uhr) / Sa 19.11. (19.30 Uhr) /
Do 24.11. (19.30 Uhr) / So 27.11. (19.00 Uhr) / Mi 07.02. (20.00 Uhr)
Produktionsteam
Musikalische Leitung: Jonathan Bloxham, Regie: Anika Rutkofsky, Bühne und Kostüme: Uta Gruber-Ballehr, Licht: Marc Hostettler, Dramaturgie: Christine Cyris, Johanna Mangold
Besetzung Solenn’ Lavanant Linke, Christian Tschelebiew, Camila Meneses, Statisterie des Luzerner Theaters, Luzerner Sinfonieorchester
Wreitere Infos www.luzernertheater.ch
Weitere Informationen zu «Herzog Blaubarts Burg» finden Sie unter
www.luzernertheater.ch/herzogblaubartsburg
Ausblick: Operngala Attacco!
Zu Beginn der Spielzeit laden das Opernensemble, der Chor des Luzerner Theaters und das Luzerner Sinfonieorchester an zwei Abenden zu einer Gala mit Highlights der Opernsaison am Luzerner Theater ein. Am 11. und 23. September, jeweils 19.30 Uhr auf der Bühne.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]