Premiere: Donnerstag, 19. Oktober 2023
19.30 Uhr, Bühne
Goethes Briefroman «Die Leiden des jungen Werther» wurde 1774 zur literarischen Sensation. Heute ist
die Tragödie um den unglücklich Verliebten aus Bücherregalen und Lehrplänen sowie auch von den Büh-
nen nicht mehr wegzudenken. Regisseur Markolf Naujoks hat für das Luzerner Theater eine Bühnenfas-
sung des Textes erstellt, die einen höchst aktuellen Fokus auf die psychische Gesundheit Jugendlicher
legt. Gemeinsam mit dem Ensemble geht er der Frage nach, wie man mit dem Gefühl umgeht, dass die
Welt nicht so ist, wie sie sein sollte und man nicht immer bekommt, was man sich wünscht.
Durch seine Flucht aus der Stadt erhofft sich Werther, seine Probleme hinter sich zu lassen. Auf dem Land
lernt er Lotte kennen, die mit Albert verlobt ist – der sich wiederum mit Werther anfreundet. Werther
verliebt sich in Lotte, missversteht ihre Zeichen und gerät in ein Wechselbad der Gefühle. Er
schwankt zwischen Hoffnung, Unsicherheit und Enttäuschung. Sicher ist für ihn einzig: Die Liebe zu
Lotte gibt er nicht auf. Als Werther von der Realität eingeholt wird und seine Empfindungen schliesslich
selbstmörderische Züge annehmen, endet die Geschichte tragisch: «Ja, Lotte! warum sollte ich es ver-
schweigen: einer von uns dreien muss hinweg und das will ich sein.»
Regisseur und Autor Markolf Naujoks hat aus Goethes Briefroman für das Luzerner Theater einen Mono-
log für vier Spielende kreiert. Die Darstellenden zeigen uns unterschiedliche Facetten der Person Werther
und verschiedene Blicke auf die Welt. In der Luzerner Inszenierung liegt der Fokus auf der Hauptfigur
und ihrem Kampf mit psychischen Erkrankungen, der im Verlaufe des Stücks immer akuter wird. Lotte ist
hier eine der vielen Beziehungen und Ereignisse in Werthers Leben, die nicht so laufen, wie er sie sich vor-
stellt. Naujoks thematisiert mit Werthers Geschichte die Konflikte zwischen dem Innenleben junger Men-
schen und der äusseren Welt, den Umgang mit Frustration und das Akzeptieren der Gesellschaft mit ihren
einengenden Regeln. «Ich glaube, das ist tatsächlich ein Hauptthema des Werthers», sagt Naujoks. «Durch
die Pandemie, den Klimawandel, den Krieg in Europa gibt es viele Zukunftsängste besonders bei jungen
Menschen. Psychische Erkrankungen nehmen ständig zu. Darüber sollte mehr gesprochen werden.»Die Inszenierung spielt mit Sound, Livemusik, Video, Illustrationen und Sprache. Das schlicht gehaltene
Bühnenbild wird durch Projektionen und Schattentheater der visuellen Künstlerin Theda Schoppe er-
gänzt. So entsteht eine Atmosphäre, in der Werthers Gefühle intensiv und vielstimmig Raum erhalten.
«Die Leiden des jungen Werther» ist ab 19. Oktober auf der Bühne des Luzerner Theaters zu sehen.
Weitere Spieldaten
Sa 28.10. (19.30 Uhr) / Mi 01.11. (19.30 Uhr) / Fr 03.11. (19.30 Uhr) / So 12.11. (13.30 Uhr) /
Fr 24.11. (19.30 Uhr) / Do 30.11. (19.30 Uhr) / Fr 01.12. (19.30 Uhr) / Do 14.12. (19.30 Uhr) /
Fr 15.12. (09.30 Uhr) / Sa 23.12. (19.30 Uhr)
Produktionsteam
Regie, Bühne und Musik: Markolf Naujoks, Bühne, Kostüme und Video: Theda Schoppe, Licht: André
Stocker, Dramaturgie: Melanie Oşan
Besetzung
Rüdiger Hauffe, Tini Prüfert, Carina Thurner, Hugo Tiedje
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Bildmaterial
Fotos sind 1 bis 2 Tage vor der Premiere unter luzernertheater.ch/medien erhältlich.
Weitere Informationen zu «Die Leiden des jungen Werther» finden Sie unter luzernertheater.ch/werther.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]