Die erste grosse Schauspielproduktion der Spielzeit 21/22 im Luzerner Theater nimmt sich Shakespeares sprachgewaltigstes und grausamstes Stück vor: «King Lear». In der Inszenierung von Regisseurin Heike M. Goetze steht der archaische Kern dieses Stoffes rund um Wahnsinn, Verrat und menschlichen Schmerz im Zentrum. «King Lear» feiert am 30. September Premiere auf der Bühne des Luzerner Theaters.
Der alte König Lear teilt sein Reich in einer feierlichen Zeremonie unter seinen drei Töchtern auf, unter der Bedingung, dass sie ihm glaubhaft ihre Liebe für ihn verkünden. Was den beiden älteren Schwestern leicht fällt, bringt die jüngste nicht über die Lippen. In einem beispiellosen Anfall von Wut enterbt und verstösst der jähzornige Lear seine einstige Lieblingstochter und löst damit eine Kette von katastrophalen Ereignissen aus, die nicht nur seine eigene Familie, sondern auch die Menschen in ihrer Nähe treffen. Lear verliert erst den Verstand, dann das Leben – und er bleibt nicht der Einzige, dem dieses Schicksal widerfährt.
Wahnsinn, Tod und die Verlockungen der Macht: William Shakespeares sprachgewaltigstes und grausamstes Stück erzählt von Vertrauen und Verrat, von Verantwortung und tiefstem, menschlichem Schmerz. Seine Figuren erscheinen voneinander isoliert, gefühlskalt und rücksichtslos. Es überrascht nicht zu erfahren, dass Shakespeare den Text im «Lockdown» verfasst hat – die Pest ging um, als er das
Stück schrieb. Regisseurin Heike M. Goetze sucht im Luzerner Theater nach dem Kern dieser Erzählung und stellt in ihrer Inszenierung das Raue, das Pure ins Zentrum: mit archaischen, metaphysischen Bildern jenseits von manierierter Künstlichkeit nähert sie sich der Tragödie rund um «King Lear» an und ist sich dabei stets bewusst, wie wenig wir doch über den Menschen wissen.
«King Lear» ist die erste grosse Schauspielproduktion der Spielzeit 21/22 auf der Bühne des Luzerner Theaters. Die Inszenierung basiert auf der Neuübertragung der in Wien lebenden Dramatikerin Miroslava Svolikova.
Spieldaten
Do 30.09. (19.30 Uhr) / Sa 02.10. (19.30 Uhr) / Do 14.10. (19.30 Uhr) / Do 21.10. (19.30 Uhr) / Sa 23.10.
(19.30 Uhr) / So 24.10. (13.30 Uhr) / Sa 13.11. (19.30 Uhr) / Fr 19.11. (19.30 Uhr) / Fr 07.01. (19.30 Uhr)
Produktionsteam
Regie, Bühne und Kostüme: Heike M. Goetze, Licht: David Hedinger-Wohnlich, Dramaturgie: Dominik
Busch
Besetzung
Daniel Nerlich (Lear), Martin Carnevali (Gloucester), Thomas Douglas (Narr), Christian Baumbach
(Kent), Sebastian Schulze (Edmund), Hugo Tiedje (Edgar), Zoe Hutmacher (Goneril), Dagna Litzenber-
ger Vinet (Regan), Marta Rosa (Cordelia)
Einführung
jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Zur aktuellen Covid–19 Situation
Um den Theaterbesuch für alle möglichst sicher und angenehm zu gestalten, ist der Zutritt zu allen
Vorstellungen des Luzerner Theaters für alle ab 16 Jahren ausschliesslich mit einem gültigen Covid-19-
Zertifikat (geimpft, getestet, genesen) und gültigem Ausweisdokument möglich. Aktuelle Informatio-
nen zum geltenden Schutzkonzept können unter luzernertheater.ch eingesehen werden.
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