PREMIERE: Mittwoch, 1. Oktober 2014, 19.30 Uhr
BESETZUNG
«Tanz Luzerner Theater»: Cecilia Castellari (Hospitanz), Chiara Dal Borgo, Cecilia de Madrazo Abad, Rachel Lawrence, Salome Martins, Alessandra Mazza(Hospitanz), Aurélie Robichon, Laia Vancells Pi (Hospitanz); Samuel Déniz Falcón, Davidson Farias, Chuck Jones, Iacopo Loliva (Hospitanz),
Marco Rizzi (Hospitanz) , Anton Rosenberg, Eduardo Zuñiga
Luzerner Sinfonieorchester
Hochschule Luzern – Musik: Ursina Patzen / Eeva Saarenpää (Gesang); Javier Ulisses Illán, Erica Nesa, Miguel Rincón Rodriguez, Alizia Vicente (Bühnenmusik)
PRODUKTIONSTEAM
Florian Pestell (Musikalische Leitung), Fernando Melo (Choreografie), Patrick Kinmonth (Bühne und Kostüme), Shumpei Nemoto und Zoran Marković (Choreografische Assistenz), David Hedinger (Licht), Lucie Machan (Dramaturgie)
Kathleen McNurney (Künstlerische Leitung «Tanz Luzerner Theater»)
Die schillernde Figur des Verführers und Herzensbrechers Don Juan wurde über Jahrhunderte Vorbild für zahlreiche Interpretationen in Kunst und Literatur. Die Fülle des Stoffes bietet grossen Interpretationsspielraum, den der junge Choreograf Fernando Melo in Zusammenarbeit mit dem renommierten Ausstatter Patrick Kinmonth in der Uraufführung «Tanz 16: Don Juan» auslotet. Opulente Kostüme, ein Bühnenraum gestaltet wie zurzeit der Commedia dell’arte sowie die Spielfreudigkeit des Tanzensembles versetzen uns in die Zeit des 17. Jahrhunderts und lassen Don Juans folgeträchtige Eskapaden lebendiger denn je erscheinen. Das Luzerner Sinfonieorchester spielt dazu ausgewählte Kompositionen von Christoph Willibald Gluck – passend zum 300. Geburtstag des Komponisten.
Fernando Melos Kreation für «Tanz Luzerner Theater» basiert auf Tirso de Molinas Tragikomödie «El Burlador de Sevilla y convidado de piedra», die vermutlich 1613 uraufgeführt wurde. Der Funke sprang damals aus Spanien auf über 40 andere Länder über und löste ein literarisches und musikalisches Feuerwerk neuer Versionen aus, deren Zahl mittlerweile weit über tausend liegt. Und hat noch immer nichts von seiner zündenden Kraft verloren. Don Juans Gerissenheit, sein Verstoss gegen jegliche Moral und gesellschaftliche Normen sowie seine gleichzeitige Unwiderstehlichkeit machen ihn zu einem komplexen Charakter, der in der heute stark wiederauflebenden Beliebtheit des Anti-Helden steht.
Zusammen mit dem Ausstatter Patrick Kinmonth versetzt uns der junge brasilianische Choreograf Fernando Melo in die Zeit des 17. Jahrhunderts, genauer in die Zeit des Theaterspiels jenes Jahrhunderts. Er reichert Don Juans Verführungsspiel mit Aufführungstraditionen der Commedia dell’arte an. Ein antik anmutendes Bühnenbild, historische Kostüme und nicht zuletzt die Kompositionen von Christoph Willibald Gluck nehmen die Zuschauer mit auf eine Reise ins barocke Zeitalter und lassen Don Juan lebendig werden. Nebst den Melodien aus der Ballettpantomime «Don Juan» ergänzt das Luzerner Sinfonieorchester das neu entstandene Tanzstück mit weiteren Gluck-Kompositionen, etwa aus «Orphée und Eurydice» und «Les Amours d’Alexandre et de Roxane». Dabei werden Arien von einer Absolventin der Hochschule Luzern – Musik interpretiert.
EXTRA: Fernando Melo im Gespräch mit Lucie Machan
Als die Ballettpantomime «Don Juan» mit der Musik Christoph Willibald Glucks und in der Choreografie von Gasparo Angiolini 1761 in Wien ihre Erstaufführung erlebte, dürfte es nur einem kleinen Teil des Publikums bewusst gewesen sein, dass man an einem Ereignis teilnahm, das später als einer der Meilensteine der Ballettgeschichte gewertet werden würde. Wie schreiben wir mit «Tanz 16: Don Juan» Geschichte?
Unsere Interpretation ist sehr theatralisch angelegt und äusserst körperlich, wenn es auch kein Tanzstück im konventionellen Sinne ist. Das Bewegungsvokabular wurde speziell für ein Handlungsballett entwickelt, das in der Mitte des 17. Jahrhunderts spielt, mit der Kleidung, den Sitten, den Gebräuchen und der Stimmungslage jener Zeit im Hinterkopf. Schön wäre es, wenn wir ein einzigartiges Theatererlebnis erschaffen, welches die Fantasie des Publikums anregt und so zu unzähligen Interpretationen des Stücks führt.
In W. A. Mozarts Oper «Don Giovanni» erlagen dem Helden allein in Spanien 1‘003 Frauen, so Leporello in der berühmten Registerarie. Bleiben in Ihrem Stück die Frauen auch nur Nummern in einem Katalog oder erleben wir mehr von deren Persönlichkeiten?
Unbedingt! Jeder Frauencharakter besitzt seine eigene Komplexität. Dass sich Don Juan zu vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten hingezogen fühlt, spricht unter anderem für seinen vielschichtigen Charakter. Er ist ein typischer Held des Barockzeitalters. Er lebt im Hier und Jetzt, liebt die Freiheit, ist intuitiv und rebellisch.
Alle Vorstellungen
1.10. / 3.10. / 12.10. / 18.10. / 30.10. / 9.11. / 12.11. / 21.11. / 23.11. / 7.12. / 18.12. / 27.12.2014 / 2.1.2015
Alle Biografien finden Sie ab sofort unter: http://www.luzernertheater.ch
Produktionssponsor:
Medical Partner: Sportmedizin St. Anna im Bahnhof
Medienpartner: Zentralschweizer Fernsehen Tele1
Tanz Luzerner Theater wird freundlicherweise unterstützt von den TANZfreunden Luzerner Theater und der Daria Nyzankiwska Dance Foundation.
Die Jubiläums-Spielzeit 2014/15 steht unter dem Patronat von Hermann Alexander Beyeler, Stifter des Kunst- und KulturZentrums Littau-Luzern.