«Morgen ist die Frage» steht als Überschrift über der Spielzeit im Luzerner Theater. Die erste Premiere von TanzLuzern formuliert eine hoffnungsvolle Antwort: «HOPE» heisst der Abend mit zwei Uraufführungen, die die Fähigkeit des Menschen feiert, beherzt auf Neues zu zugehen und das positive Potential in uns und in der Zukunft zu erkennen.
Diese positive Grundhaltung ist auch den beiden Choreograf*innen von «HOPE» zu eigen, die sich gut kennen und seit der ersten Luzerner Arbeit von Mthuthuzeli November befreundet sind:
Phoebe Jewitt, die über ihre gesamte Tanzkarriere dem Luzerner Theater treu geblieben ist, macht mit dieser Spielzeit endgültig den mutigen Schritt zur Choreografin. Ihr Talent wurde früh sichtbar, nicht zuletzt im Rahmen von verschiedenen Kreationen, die sie für das Luzerner Theater schuf. Bereits jetzt ist eine persönliche Bewegungssprache sichtbar, sehr expressiv, gekonnt mit grossen Gruppen arbeitend, die sie variantenreich einsetzt. In der Wirkung scheut sie weder Nachdenklichkeit noch Leichtigkeit. Für diese Arbeit wählte sie nun Musik aus den 1960er Jahren – eine der Epochen, die wir im Nachhinein als eine des Auf- und Umbruchs bewerten. Umwälzungen und Neuerungen beflügelten die Künste, allen voran die Musik, genauso aber auch das gesellschaftliche Leben. Das Engagement der Frauen- und Bürgerrechtsbewegung, Bildung für breitere Schichten und vieles andere mehr veränderte die Gesellschaften nachhaltig. Es war eine Phase, auf die es sich zu blicken lohnt, wenn man nach Lösungen für unser Heute sucht – zumindest, was die Haltung anbelangt.
Mthuthuzeli November aus Südafrika hat seit seiner ersten Choreografie für TanzLuzern 2021 eine erfolgreiche Karriere als Choreograf gestartet, die ihn unter anderem zum Washington Ballet, zum Royal Ballet in London, zum Ballett Zürich und zum Ballett der Deutschen Oper am Rhein führten. Vor wenigen Tagen wurde eine seiner Kreationen erstmals in das Repertoire des Ballet des l’Opéra de Paris aufgenommen. Während er anderswo eher auf seine Ausbildung im Ballett zurückgreift, nutzt er seine Arbeit mit
TanzLuzern, um eine ganz andere Farbe seines Könnens zu zeigen, vermischt zeitgenössische Elemente mit seinen afrikanischen Wurzeln. Auch für die Musik zeichnet er verantwortlich, in die funkige Komposition, die die Tänzer*innen antreibt, mischen sich auch Geräusche, die das Geschehen auf der Bühne akustisch unterstreichen: Von nur einem einzigen Erdenwesen beobachtet, landen auf unserem Planeten Aliens auf einer abgelegenen Lichtung – auf der Suche nach Wasser. Anhand dieser Idee beschäftigt er sich mit der Wertschätzung unserer Umwelt und natürlicher Ressourcen. Diese bedeuten für ihn Hoffnung.
Weitere Daten
Do, 30.10. (19.30 Uhr) / So, 2.11. (15.00 Uhr) / Sa, 8.11. (19.30 Uhr) / So, 9.11. (19.00 Uhr) / So, 16.11. (15.00 Uhr) / Sa, 22.11. (19.30 Uhr) / Fr, 19.12. (19.30 Uhr) / Sa, 27.12. (19.30 Uhr) / Sa, 31.1. (20.00 Uhr)
Produktionsteams
Choreografie: Phoebe Jewitt, Bühne: Laura Peloso, Kostüme: Bregje van Balen, Licht: Stefan Jaeggi,
Video: Rebecca Stofer, Musik / Komposition: Minouche Briot, Dramaturgie: Wanda Puvogel, Choreografische Assistenz: Victor Rottier
Choreografie: Mthuthuzeli November, Bühne: Laura Peloso, Kostüme: Bregje van Balen, Licht: Stefan Jaeggi, Dramaturgie: Wanda Puvogel, Choreografische Assistenz: Victor Rottier
Weitere Informationen zu «HOPE» finden Sie unter luzernertheater.ch/hope