Was können Luzerner*innen besonders gut? Sich verkleiden selbstverständlich. Die Autorin und Regisseurin Anna Papst taucht für «Ich, aber anders» ganz tief in die Welt der Kostümierungen ein, in die Welt der Fasnächtler*innen, Drag-Queens und Furry-Subkultur. Die Uraufführung dieser interdisziplinären Produktion findet am 1. April in der Box des Luzerner Theaters statt – als Spektakel für alle Sinne.
Fasnacht, Krimidinner, Halloween, Drag-Party oder Mittelaltermarkt: Es gibt zahlreiche Momente, in den wir jemand ganz anderes werden. Jemand mit mehr Selbstvertrauen vielleicht, jemand lauteres, mutigeres oder jemand verspielteres? Kommt dabei vielleicht unser wahres Ich zum Vorschein? Und sind Kleider nicht eigentlich immer auch Kostüm?
Die Schweizer Autorin und Regisseurin Anna Papst arbeitet an diversen Theaterhäusern und Festivals, am Theaterdiscounter Berlin, Schauspielhaus Zürich, Theaterspektakel und der Ruhrtriennale. In ihren dokumentarischen Theaterstücken geht die ehemalige Hausautorin der Bühnen Bern ihren Stoffen mit aller Konsequenz nach.
Für das Luzerner Theater hat sie sich in ein Thema vertieft, mit dem sie Luzern besonders verbindet: Dem Verkleiden und der Fasnacht. «Verkleiden ist so viel mehr als Brauchtum. Verkleiden ist ein Ritual, das so uralt wie subversiv ist. Ein kindliches Spiel, ein Unterwandern der Normen», sagt Anna Papst. In ihrer Recherche sprach sie mit unterschiedlichsten Menschen aus Luzern über die Kraft der Verkleidung, und verdichtete die Interviews zu einem sinnlichen Theaterabend.
Entstanden ist ein kurzweiliges Stück, das mal tiefsinnig, mal als Spektakel mit viel Humor, die persönliche und gesellschaftliche Relevanz von Kostümen beleuchtet. Verspielt und verschroben, berührend und poetisch. Gemeinsam mit ihrem transdisziplinären Team, bestehend aus Mitgliedern des Tanz- und Schauspielensembles Luzern und dem preisgekrönten Musiker Raphael Loher, erforscht sie die Schichten in und unter der Kostümierung.
In der Urraufführung von «Ich, aber anders» lassen Bühnenbildner Renato Grob und Kostümbildnerin Zoé Brandenberg die Verwandlung mit einem besonderen Material flüchtig greifbar werden: mit Schaum. Sehr viel Schaum.
Weitere Spieldaten
Do 06.04. (20.00 Uhr) / Fr 14.04. (20.00 Uhr) / Sa 22.04. (20.00 Uhr) / Di 25.04. (20.00 Uhr) /
Do 04.05. (20.00 Uhr) / Sa 06.05. (20.00 Uhr) / Fr 12.05. (20.00 Uhr) / So 14.05. (13.30 Uhr)
Altersempfehlung ab 16 Jahren
Produktionsteam
Regie: Anna Papst, Choreographie: Dario Dinuzzi, Bühne: Renato Grob, Kostüme: Zoé Brandenberg, Licht: Ivo Schnider, Musik: Raphael Loher, Dramaturgie: Dominik Busch, Choreographische Mitarbeit: Cornelia Hanselmann, Irène Wernli
Besetzung
Martin Carnevali, Dario Dinuzzi, Wiebke Kayser, Anna Elisabeth Kummrow, Ilaria Rabagliati, Raphael Loher
Weitere Informationen zu «Ich, aber anders» finden Sie unter www.luzernertheater.ch/ichaberanders.
Ausblick
Wenige Tage später steht bereits die nächste Premiere an: Mit «Bad Girls» bringt Brigitte Dethier ab dem 5. April den zweiten Teil unseres «Ring-Dings» als Schauspiel mit Sprechgesang auf die Bühne. So haben Sie Richard Wagners Walküre bestimmt noch nie gesehen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]