Luzerner Theater Uraufführung im Schauspiel Totreif Fabienne Lehmann Premiere:Samstag, 29. März 202520.00 Uhr, Box

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Box Luzerner Theater

Mit «Totreif» bringt das Luzerner Theater ein bewegendes Schauspiel auf die Bühne, das sich mit einem dunklen Kapitel der Schweizer Geschichte auseinandersetzt: der Verfolgung der Jenischen. Inspiriert von wahren Ereignissen erzählt das Stück die Geschichte von Celio, der als Kind von seiner Mutter getrennt wurde, und seiner Tochter Matilda, die Jahrzehnte später nach Antworten sucht.

 

Matilda weiss nichts vom Schicksal ihres schweigsamen Vaters Celio. Erst durch die bruchstückhaften Erinnerungen des Familienfreundes Michael erfährt sie, dass Celio als Kind seiner jenischen Mutter und Gemeinschaft entrissen und in eine Pflegefamilie gegeben wurde. Seine Geschichte ist kein Einzelfall, sondern Teil eines dunklen Kapitels der Schweizer Geschichte, das kürzlich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anerkannt wurde. Und Celios Schicksal prägt nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Tochter.

 

Totreif ist die Bezeichnung für das Korn, wenn es bereit ist zur Ernte. Das traditionelle Landleben ist ein fester Bestandteil der Schweizer Identität, doch viele Realitäten bleiben darin ausgeklammert; darunter die Geschichte der Jenischen, die als Fahrende Handel mit den Bauern betrieben. Es sind Schicksale, die Fragen aufwerfen: Welche Geschichten erzählen wir der jüngeren Generation, was verschweigen wir? Welche Stimmen finden Eingang in die Geschichtsbücher? Und wer gibt vor, wie die eigene Heimat aussieht?

 

«Totreif» ist entstanden als Teil des Förderprogramms «Stück Labor». Fabienne Lehmann war Hausautorin am Luzerner Theater in der Spielzeit 23/24 und verfasste das Stück während dieser Zeit. Geprägt von ihrer ländlichen Herkunft sowie der Studienzeit in Basel und Biel setzt sie sich in ihren Texten mit der Bedeutung von «Zuhause» auseinander. In der Regie von Martin Schulze widmet sich das Produktionsteam dem Schicksal der Jenischen im 20. Jahrhundert. Die Bühnenwelt von Saskya Germann spannt einen weiten Bogen über generationenübergreifende Realitäten, das Audiodesign von Beatrice Beispiel verbindet Musik, Stimmen und Feldaufnahmen zu einer eindringlichen Klangkulisse.

 

Am 22. März findet als Rahmenprogramm in der Box eine Diskussion über die Überlieferung jenischer Kultur in der Literatur statt. Mit dabei sind Isabella Huser (Filmproduzentin und Übersetzerin), Fabienne Lehmann (Autorin von «Totreif») und Nadja Capus (Strafrechtsprofessorin an der Universität Neuenburg). Am 2. April um 18.00 Uhr folgt eine Filmvorführung der Dokumentation «Ruäch – Eine Reise ins jenische Europa» mit anschliessendem Gespräch mit Ko-Regisseur Andreas Müller im Kino Bourbaki.

 

Weitere Spieldaten

Do, 3.4. (20.00 Uhr) / Mi, 9.4. (20.00 Uhr) / Fr, 11.4. (20.00 Uhr) / Do, 1.5. (20.00 Uhr) /
So, 11.5. (18.00 Uhr) / Do, 15.5. (20.00 Uhr)

 

Produktionsteam
Regie: Martin Schulze, Bühne und Kostüme: Saskya Germann, Licht: Ivo Schnider, Musik: Beatrice Beispiel, Dramaturgie: Sabrina Hofer

 

Besetzung
Christian Baumbach, Mario Fuchs, Amélie Hug, Tini Prüfert

 

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

 

Weitere Informationen zu «Totreif» finden Sie unter luzernertheater.ch/totreif.

Ausblick: Hard Land

«In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.» Sam erlebt einen magischen Sommer, hier in einem kleinen Dorf im amerikanischen Missouri, mitten in den legendären 80ern. Dieser eine Sommer, in dem er erwachsen wird – und den er daher auch nie mehr vergessen kann. Denn alles passiert zum ersten Mal: das erste Mal Freundschaft, das erste Mal Liebe, das erste Mal Tod. «Hard Land», der Bestseller des bekannten Autors Benedict Wells, der einen Schweizer Pass mit Luzern als Heimatort besitzt, erlebt am Luzerner Theater seine Uraufführung! Diese Geschichte über das Jungsein und Erwachsenwerden trifft jung wie alt direkt ins Herz. Sie ist voller Musik, Sehnsucht und Poesie. Als käme man nach Hause in ein vertrautes Gefühl und an einen vertrauten Ort, wo sich alles in ein erstes Mal zurückverwandelt.

Ab Samstag, 5. April, 19.30 Uhr

Tickets über die Theaterkasse oder unter luzernertheater.ch/hardland.