Nach der Offenbachiade «Revue des Folies – Doktor Ox» (Spielzeit 22/23) bringt das Luzerner Theater wieder eine Operette auf die Bühne. Johann Strauss’ «Die Fledermaus» mit ihren weltberühmten Melodien und schwungvollen Tanzfolgen überzeugt am Luzerner Theater unter dem Dirigat von Jonathan Bloxham und der Regie von Markus Bothe mit sprühender Energie. Ihre Satire und versteckten Gesellschaftsparodien prägen seit jeher die Königin der Operetten, denen Markus Bothe mit leichter Hand und sozialpsychologischer Treffsicherheit eine Tiefe verleiht, die augenzwinkernd Bezüge zur Gegenwart herstellt. Für eindrucksvolle Bildwelten sorgt das Bühnenbild von Robert Schweer, der das Luzerner Publikum bereits mit den Bühnenbildern von «Hänsel und Gretel» und «Das Versprechen» begeisterte. Für opulente und humorvolle Kostüme sorgt Anna Brandstätter. Diese Luzerner Inszenierung eignet sich sowohl für langjährige Operettenfans als auch für Entdecker*innen.
Stellen Sie sich vor: Die Welt geht unter und keiner scheint es mitzubekommen. Dafür braucht es wenig: Einen ausgedienten Liebhaber, einen Ehemann, der ins Gefängnis soll, eine kluge Gattin, eine ambitionierte Zofe, die hoch nach oben will – und einen gekränkten Anwalt, alias «die Fledermaus», der auf Revanche aus ist: Auf dem rauschenden Ball des Prinzen Orlofsky sorgen raffinierte Verkleidungen und reichlich Champagner für ein so amüsantes wie riskantes Verwirrspiel, das die Realität vergessen lässt. Die zahlreichen Turbulenzen werden vom Komponisten musikalisch brillant zusammengeführt.
Entstanden zur Zeit des Wiener Börsenkrachs von 1873, hat «Die Fledermaus» für Bothe zudem eine brisante Aktualität. «Das Ereignis hatte europaweit aufgezeigt, dass man sich womöglich in eine katastrophale Sackgasse bewegt. Und dennoch sind damals alle nur noch schneller weitergerannt, wie es auch in der ‹Fledermaus› der Fall ist. Eine gesamtgesellschaftliche Situation, die heute im Jahr 2024 erschreckend aktuell ist.» Er und Robert Schweer versetzen die Handlung auf einen Luxusdampfer, dessen Ende man nur erahnen kann.
«Die Fledermaus» am Luzerner Theater wird ein turbulentes Vergnügen für Augen und Ohren. Besetzt mit Mitgliedern des Opernensembles, des Internationalen Opernstudios, der Gastsolistin Valentina Stadler als Prinz Orlofsky sowie dem Opernchor des Luzerner Theaters und dem Luzerner Sinfonieorchester erklingt der Klassiker in einer energiegeladenen, augenzwinkernden Produktion getreu ihrem bekannten lebensklugen Motto: «Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.»
Weitere Daten
Kostprobe: Di, 19.11. (18.30 Uhr)
So, 8.12. (15.00 Uhr) / Mo, 16.12. (19.30 Uhr) / Do, 19.12. (19.30 Uhr) / Di, 31.12. (19.00 Uhr, Silvestervorstellung) / Mi, 8.1. (19.30 Uhr) / Fr, 10.1. (19.30 Uhr) / Fr, 17.1. (19.30 Uhr) / So, 27.1. (19.00 Uhr) /
So, 16.2. (15.00 Uhr) / Sa, 22.2. (19.30 Uhr) / Mi, 26.2. (19.30 Uhr) / Mo, 21.4. (17.00 Uhr) /
Do, 1.5. (19.30 Uhr) / Sa, 31.5. (19.30 Uhr) / Do, 5.6. (19.30 Uhr)
Produktionsteam
Musikalische Leitung: Jonathan Bloxham, Regie: Markus Bothe, Bühne: Robert Schweer, Kostüme: Anna Brandstätter, Licht: David Hedinger-Wohnlich, Choreografie: Luca Signoretti, Dramaturgie: Pia-Rabea Vornholt, Chor: Manuel Bethe
Besetzung
Gabriel von Eisenstein: Robert Maszl, Rosalinde: Eyrún Unnarsdóttir, Gefängnisdirektor Frank: Christian Tschelebiew, Prinz von Orlofsky: Marcela Rahal / Valentina Stadler / Solenn‘ Lavanant Linke, Alfred: Luca Bernard, Dr. Falke: Vladyslav Tlushch, Dr. Blind: Michael Temporal Darell, Adele: Tania Lorenzo Castro / Elvira Margarian, Ida: Ayla Holdener, Frosch: Klaus Brömmelmeier
Opernchor Luzerner Theater
Musical Factory Luzern: Alisha Honold, Louise Newson, Alina Mettler, Ellen Schnyder, Nina Walker, Lejla Ziberi
Luzerner Sinfonieorchester
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Weitere Informationen zu «Die Fledermaus» finden Sie unter luzernertheater.ch/diefledermaus.
Für Interviews oder Berichte mit den Beteiligten vereinbaren wir gerne Termine.
Ausblick: Trouble in Tahiti
Leonard Bernsteins Opern-Ehepaar lebt mit dem gemeinsamen Sohn in einem gepflegten Vorstadtviertel irgendwo in Amerika. Eigentlich wäre alles in schönster Ordnung, aber in der heimischen Küche herrscht statt Harmonie schon beim Frühstück Streit. Das Einzige, was Dinah und Sam noch verbindet, ist die Sehnsucht nach ihrer vergangenen Liebe. Doch auch diese bleibt unausgesprochen, beide flüchten sich in Parallelwelten. Ein Kinofilm namens «Trouble in Tahiti» verheisst Glück – und lässt die beiden vielleicht wieder zueinander finden.
Ab Freitag, 31. Januar, 20.00 Uhr
Tickets über die Theaterkasse oder unter luzernertheater.ch/troubleintahiti.