Martinisymposium 2023 Sursee, Motto „Gehirngerecht arbeiten im 21. Jahrhundert“, 25.11.2023, besucht von Léonard Wüst

Spread the love

O.K. Präsidentin des Events und Stadtpräsidentin von Sursee, Sabine Beck – Pflugshaupt begrüsste die Akteure und Symposiumsteilnehmenden

Auch Moderator Stephan Klapproth begrüsst die Teilnehmenden

Programm:
Tagungsleitung: Stephan Klapproth,ehemaliger Fernsehmoderator und Kommunikationsdozent
Referenten: Dr. Henning Beck und Yannick Blättler
Podiumsdiskussion mit it Dr. Henning Beck, Yannick Blättler, Delia Herger
und Manuela Ottiger, Leitung: Stephan Klapproth
Schlusswort von Sabine Beck-Pflugshaupt, Stadtpräsidentin, Sursee

Martinisymposium 2023 Impression

Das Martinisymposium 2023 in Sursee versprach eine fesselnde Auseinandersetzung mit dem Thema „Gehirngerecht arbeiten im 21. Jahrhundert“. Unter der Leitung des erfahrenen Kommunikationsdozenten und ehemaligen Fernsehmoderators Stephan Klapproth gaben renommierte Referenten wie Dr. Henning Beck und Yannick Blättler Einblicke in die Welt der neurozentrierten und Generation Z gerechten Arbeitsweisen. Mit 350 Teilnehmenden, die den inzwischen schweizweit bekannten Anlass besuchten und den Saal komplett füllten, wurde eine neue Rekordmarke erreicht.

Die «Hausherrin», O.K. Präsidentin des Events und Stadtpräsidentin von Sursee, Sabine Beck – Pflugshaupt begrüsste die Akteure,  die gutgelaunte Gästeschar, darunter auch lokale, regionale, kantonale und eidgenössische Behördenmitglieder und frühere Politprominenz wie z.B. Dr. Franz Wicki, alt CVP Ständerat des Kantons Luzern ( Dezember 1995 bis Dezember 2007).

Martinisymposium 2023 Impression

Dann übergab sie das «Tagungszepter» an Moderator Stephan Klapproth der uns sogleich mit einem Pilotenwitz erheiterte, den bekannten Cartoonisten Carlo Schneider vorstellte, der sich links der Bühne an einem Tisch mit seinen Zeichenutensilien eingerichtet hatte und schon fleissig zeichnete. Bevor es zur Sache, d.h. der Tagesordnung überging, konnte es der Politprofi nicht unterlassen, einige spitze Bemerkungen zu machen  in Richtung der aktuellen Wahlresultate in Argentinien und Holland, platzierte noch ein paar pointierte Seitenhiebe zur ev. Wiederwahl des, wie er es nannte, Mannes mit Stroh im und auf dem Kopf in den USA und schloss dieses Kapitel ab, mit der Frage, im Fall  einer Wiederwahl Trumps: wer sind dann die nahesten Nachbarn von Dummheit und beantwortete diese grad selbst mit: Mexiko und Kanada.

Zur Person des Moderators, Kommunikationsdozenten und ehemaligen Fernsehmoderators Stephan Klapproth

Martinisymposium 2023 Impression

Eine missglückte Gleitschirmlektion vor über 30 Jahren bescherte ihm einen gebrochenen Wirbel und in der Folge einen Haltungsschaden. Der fiel am Bildschirm zwar nicht auf, sorgt jedoch für Erstaunen bei manchem, dem Klapproth einfach so begegnet. Dieses sportliche Missgeschick zeitigt aber keinerlei mentale Nachwehen, im Gegenteil, der Mann, Jahrgang 1958,  strotzt nur so von Energie und Tatendrang, Mit seinem ansteckenden Humor und  überschäumenden Temperament fesselt der begnadete Formulierer seine Zuhörerschaft, entlockt seine Partner*innen auf dem Podium diesen und jenen «Trick» im Umgang mit der «Generation Z», analysiert deren Aussagen, kommentiert sie und stellt sie in den richtigen Kontext. Klapproth ist ein begnadeter Rhetoriker. Als Vorbild zitiert er oft und gerne den römischen Dichter Horaz: «Wer ein breites Publikum informieren möchte, der muss unterhalten, muss nützen und ergötzen können.»

Was versteht man unter Generation Z um die es am Symposium fast alles drehte

Martinisymposium 2023 Impression

Für ungewöhnliche Lösungen und neue Ideen steht die Generation Z. Also jene, um die Jahrtausendwende Geborenen, die das Zeitalter vor WLAN und Smartphone nie kennen gelernt haben. Die Generation Z ist technologieaffin. Sie verschmelzt das reale mit dem digitalen Leben und wird als ungeduldig, unverbindlich, fordernd, gesundheits- und umweltbewusst umschrieben.

Referat Dr. Henning Beck: Neurowissenschaftler und Bestsellerautor

Dr. Henning Beck Referent Martinisymposium 2023

Dr. Henning Beck, Neurowissenschaftler und Autor, erklärte, wie man die Prinzipien des Gehirns für innovatives Denken nutzen kann. Er studierte Biochemie in Tübingen und promovierte 2012 an der dortigen Graduiertenschule für Neurowissenschaften. Anschließend arbeitete er an der University of California in Berkeley und entwickelte für Unternehmen in der San Francisco Bay Area moderne Präsentations- und Marketingstrategien. Derzeit ist er am Scene Grammar Lab der Universität Frankfurt tätig. Henning Beck publiziert regelmäßig für die WirtschaftsWoche, als Videokolumnist für web.de und ist wöchentlicher Interviewgast beim Deutschlandfunk. In seinen populären Büchern schafft er einen verständlichen Zugang zur Welt der Hirnforschung, seine Vorträge machten ihn zum Deutschen Meister im Science Slam 2012. Er ist international gefragter Redner zu Themen wie «Neurobiologie und Kreativität» und unterstützt Firmen, innovative Lern- und Arbeitswelten nach Vorbild des Gehirns zu schaffen.

Dr. Henning Beck gab Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns und deren Auswirkungen auf die Arbeitswelt . Seine wissenschaftliche Expertise und praxisnahen Ansätze war ein spannender Beitrag zur Frage, wie wir unsere Arbeitsweisen an die Funktionsweise des Gehirns anpassen können, ins besonders an die Gehirne der sogenannten Generation Z. Auch was passiert bei künftiger Arbeit mit der K I. Diese kenne ja nur Daten und von Menschen generierte Fakten, ein taugliches, wenn auch beschränktes Hilfsmittel für wiederkehrende, relativ einfache, routinemässige Aufgaben, das, wenn richtig angewandt, durchaus nützlich und entlastend sein kann. «Menschen brauchen Freiheit, um auszuprobieren
und Ideen entwickeln zu können», so Beck. Er illustrierte, wie innovatives Denken
funktioniert, was Kreativität ist und wie das menschliche Gehirn ungewöhnliche Lösungen entwickeln kann.

Sein Fazit einfach zusammengefasst: Daten sind tot, Wissen aber lebendig.

Referat Yannick Blättler: Experte für Neuroleadership und Innovationsmanagement

Yannick Blättler Referent Martinisymposium 2023

Yannick Blättler ist Gründer und Inhaber der auf die Gen Z spezialisierte NEOVISO AG. Sie untersuchen mit eigenen Studien in verschiedenen Industrien regelmässig die 14-25 Jährigen der Schweiz. Dazu beraten sie KMU und Grosskonzerne im Umgang mit dieser jungen Zielgruppe und produzieren Content für Social Media. Yannick hält einen Masterabschluss in Business Innovation der Universität St. Gallen, ist neben seinem 34-köpfigen Team auch Verwaltungsrat der Chrampfcheibe AG und Co- Founder des schweizweiten Studierendenvereins NEO Network. Er steht für Themen wie Marketing, Leadership oder HR nicht nur regelmässig auf der Bühne, sondern auch hinter dem Mikrofon für seinen eigenen Podcast.

Martinisymposium 2023 Impression

Yannick Blättler, Experte für Neuroleadership und Innovationsmanagement, schlug in seinem Vortrag die Brücke zwischen Neurowissenschaften und modernem Führungsverständnis. Neue Generation, neue Arbeitswelt? Er erklärte wie die Mitarbeitenden und Kunden von morgen funktionieren und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft und Gesellschaft hat. Die Jungen wollen nicht mehr in Jahren, gar Dekaden denken, sondern relativ kurzfristige Ziele erreichen und Resultate generieren können, nicht wie z.B. ihre Väter, Berufsziel vom Bauarbeiter, nach Jahren Vorarbeiter, wieder Jahre später Polier und irgendwann gar Bauführer und das wahrscheinlich alles in der gleichen Firma bis zur Pensionierung. Wie können Führungskräfte durch neurozentrierte Ansätze ihre Teams effektiver leiten und innovative Prozesse fördern? Fachkräfte würden, statistisch gesehen, sowieso ein noch rareres Gut auf dem Arbeitsmarkt, kamen in der Schweiz im Jahr 1958, also Babyboomer Generation, noch 90000 Menschen auf die Welt, waren es 2009 grad noch 76000. Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt von Blättlers Beitrag. Sein Motto für die heutige Arbeitswelt mit der nachrückenden Generation Z, für die Wohlstand ganz normal ist und die Technik alles laufend verändert, lautet, instant, flex, klar. New tech, new work, new challenges. Genration Z ist durchschnittlich drei Stunden täglich auf dem Smartphone unterwegs, konsumiert news usw. online und korrespondiert auch digital und gilt als mutiger, lauter aber auch unbequemer.

Podiumsdiskussion: Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis

Martinisymposium 2023 Impression

Bei der Podiumsdiskussion nach der Pause, moderiert von Stephan Klapproth, den beiden Referenten und ergänzt mit Delia Herger, Co-Founder/Sales & Marketing jobeagle und Manuela Ottiger, CHRO der CALIDA GROUP und Mitglied der Gruppenleitung, CEO/Inhaberin Ottiger Consulting., entwickelte sich eine vielseitige Diskussion über die Anwendung dieser Erkenntnisse in der Praxis.

Henning Beck erläuterte, man müsse aktivieren statt passivieren.

Yannick Blättler: herausfordern, aber auch erreichbare Ziele in relativ kurzer Zeitspanne vorgeben und/oder Eigeninitiative einfordern. Delia Herger erläuterte, dass Bewerbungen mit ellenlangen CV`s usw. nicht mehr zeitgemäss sind und beispielsweise durch Portraits mit Kurzvideos zielführender sind. Ebenso das gleiche mit Stellenangeboten. Kurztrailer über den Betrieb. Worauf Blättler ergänzt, wer lese heute noch ein 36seitiges Pfd. über die Stellenanforderungen und den Betrieb?

Manuela Ottiger, als CHRO der Calida, schlug in etwa in dieselbe Kerbe, erklärte auch, dass junge Bewerber*innen kaum mehr Stellen suchten aufgrund ev. Aufstiegsmöglichkeiten, sondern etwas Passendes für den Moment und dann schaun mer mal.

Martinisymposium 2023 Impression

Alle waren sich im, von Klapproth souverän choreografiertem Podium einig, dass es die Arbeitswelt, wie wir sie kennen, kaum, oder höchstens noch vereinzelt, geben wird. Chat GPT, Onlinekommunikation, Social media usw. halten Einzug, flexiblere Arbeitszeiten, Sozialverträglichkeit moderne Hierarchiegefüge, anders gestaltete Arbeitsplätze, mental helth, eine möglichst optimale work – life Balance, umweltverträglich usw. werden für Firmen vorausgesetzt, um überhaupt noch Stellen besetzen zu können.

Viel wurde auch von Klarheit und Transparenz geredet, Eibindung der Mitarbeitenden in Formulierung und Erstellung von Geschäftszielen, die Wege dorthin, deren Vereinbarkeit mit der heutigen Ethik etc.

Henning Becks grundsätzliche Erkenntnis: Die Klarheit gibt es nicht, die wächst nicht auf den Bäumen, die muss man schaffen.

Zwischendurch gabs auch noch eine Gesangseinlage in Form eine vielstimmigen „Happy Birthday“ und ein Stück Kuchen samt Geburtstagskerze für Henning Beck, das an diesem Tag 40 Jahre jung wurde.

Fazit eines informativen Nachmittages

Die Cartoonpinnwand

Die Podiumsdiskussion rundete das Symposium ab, indem es den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis vollzog und konkrete Handlungsempfehlungen für eine gehirngerechte Arbeitswelt lieferte. Sursee wurde somit, für kurze Zeit, zum Zentrum für die Zukunft der Arbeit, indem es Denken und Handeln miteinander verband.

Stadtpräsidentin Sabine Beck – Pflugshaupt ergriff wie immer das Schlusswort, bedankte sich bei den Akteur*innen, Gönnern und Sponsoren, sowie den vielen Mitwirkenden im Organisationskomitee, den engagierten Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung usw. und informierte, dass das nächste Martini Symposium am 27. November 2025 stattfände.

Dann lud sie die Teilnehmenden wie üblich noch zu einem Apero riche, wo noch lange „genetztwerkt und über das gehörte diskutiert wurde.

Die Bilder von Cartoonist Carlo Schneider finden Sie über den eingefügten Link

Die genialen Cartoons von Carlo Schneider

https://www.sursee.ch/_docn/4863619/Cartoons_Martini_Symposium_2023_Schneider_Carlo.pdf

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: Christian Hodel, Stadt Sursee   www.sursee.ch

Homepages der andern Kolumnisten: www.marinellapolli.ch

www.gabrielabucher.ch  www.herberthuber.ch

Max Thürig  www.maxthuerig.ch

Dr. Henning Beck beim Referat

Referent Yannick Blättler

Die Podiumsrunde ist bereit zur Diskussion

v.l. Manuela Ottiger Stephan Klapproth und Delia Herger

Auch Altständerat Franz Wicki gab sich die Ehre als Teilnemer

Selbst 007 war irgendwie dabei

Martinisymposium 2023 die Cartoonpinnwand von Carlo Schneider