Zürich (ots) – Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Börsenbetreiberin SIX, Peter Gomez, schliesst einen Wiedereinstieg ins Derivatgeschäft nicht aus. Das sagt er in einem Interview mit der «Handelszeitung». Diese Aussage überrascht, denn letztes Jahr verkaufte SIX ihre 50-prozentige Beteiligung, die sie an der Derivatbörse Eurex hielt, an die Deutsche Börse.
«Wir haben den Grundsatzentscheid getroffen, uns vom Derivatgeschäft zu trennen, denn der Derivathandel ist durch scharfe Konkurrenz geprägt», erklärt Gomez. Aber er ergänzt: «Durchaus denkbar wäre der Einstieg in nachgelagerte Bereiche, also in die Abwicklung von Derivaten durch Clearing und Settlement.»
Noch zwei Jahre besteht ein Konkurrenzverbot. «Diese Zeit geht schnell vorbei. Man könnte also bereits vorbereitende Handlungen treffen, um wieder einzusteigen», erklärt Gomez. Im Derivatbereich prüfe man sämtliche Optionen. «Im Moment ist noch nichts entschieden», so Gomez.
Die Kriegskasse der SIX ist jedenfalls prall gefüllt. Der letztes Jahr vereinbarte Verkauf der Eurex wurde Ende April 2012 vollzogen. Aus der Transaktion erhielt SIX nicht nur ein Aktienpaket von 2,7 Prozent an der Deutschen Börse, sondern auch knapp 300 Millionen Euro in bar. «Wir wollen das Geld für Zukäufe oder Joint Ventures in verschiedensten Bereichen einsetzen», verrät Gomez.