Mehr als 210 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland an den Folgen einer Infektion mit dem Antibiotikaresistenten MRSA-Erreger verstorben. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter der Bundesländer. Damit steigt die Zahl der seit 2009 amtlich registrierten MRSA-Toten in Deutschland auf fast 1500.
Die Zahl der Infektionen mit dem Erreger bezifferte die Zeitung für das Jahr 2015 auf 3678 Fälle. Die meisten davon in Nordrhein-Westfalen (1162), gefolgt von Niedersachsen (460) und Berlin (306). Seit Juli 2009 gilt bundesweit eine Meldepflicht an die Gesundheitsämter, wenn im Blut oder beispielsweise der Gehirnflüssigkeit von Patienten MRSA nachgewiesen wird. Seitdem registrierten die Behörden bundesweit mehr als 25.500 Infektionen mit dem Antibiotika-resistenten Erreger.
MRSA kommt besonders häufig in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen vor, zählt daher auch zu den sogenannten Krankenhauskeimen. Gefährlich ist MRSA für Patienten mit geschwächtem Immunsystem, frühgeborene Babys und chronisch Kranken. Weil der Erreger Resistenzen gegen Antibiotika gebildet hat, ist eine Behandlung besonders schwierig. Eine Infektion kann zu Lungenentzündung oder einer Blutvergiftung führen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.
(ots) / Bild: Iqbal Osman (CC BY 2.0)[content_block id=29782 slug=ena-banner]