Die Zahl der elektrisch angetriebenen Personenwagen hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 309 Elektrofahrzeuge (+118 Fahrzeuge) erhöht. Mit insgesamt 780 neu immatrikulierten Motorfahrzeugen blieb das Automobiljahr 2022 im Kanton Uri punkto Neuzulassungen 10,5 Prozent hinter 2021 zurück. Im Vergleich zum letzten «Vor-Covid-Jahr» 2019 betrug das Minus sogar 26,2 Prozent. Dazu beigetragen hat auch der Ukraine-Krieg, der die pandemiebedingten Lieferengpässe noch verschärfte.
«Im vergangenen Jahr nahm der Fahrzeugbestand nur geringfügig um 208 Fahrzeuge zu, was einer Zunahme von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht», erklärte Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti anlässlich der Präsentation der Jahresstatistik des Amts für Strassen- und Schiffsverkehr (ASSV). Das grösste Wachstum mit 71 Fahrzeugen fällt auf die Kategorie Anhänger, gefolgt von der Kategorie Personenwagen (+66) und Lieferwagen (+33). Weiterhin ein starkes Wachstum verzeichnen die rein elektrisch angetriebenen Personenwagen: Per 30. September 2022 sind es 309 Elektro-Fahrzeuge (+118 gegenüber dem Vorjahr). Total sind im Kanton Uri 31’979 Fahrzeuge immatrikuliert.
Auf dem Urnersee kam es 2022 zu einer leichten Abnahme des Schiffsbestands: Per 30. September 2022 waren im Kanton Uri 541 Schiffe immatrikuliert, dies entspricht einer Abnahme von 3 Schiffen oder minus 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Weniger Führerprüfungen
Im vergangenen Jahr haben 731 Personen eine praktische Führerprüfung absolviert. Nach dem Anstieg im Jahr 2021 folgte im Jahr 2022 eine markante Abnahme um 20 Prozent. Als Grund für die Abnahme gegenüber dem Vorjahr, sieht Sicherheitsdirektor Moretti, dass man seit 2021 bereits mit 17 Jahren einen Lernfahrausweis zum Autofahren erwerben kann und ab dem 18. Geburtstag die praktische Führerprüfung absolvieren darf. Von dieser neuen Regelung machten viele Personen gebrauch und absolvierten bereits 2021 die Führerprüfung.
Von gesamthaft 731 absolvierten praktischen Prüfungen wurden deren 543 erfolgreich abgelegt. Die Erfolgsquote sank gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent auf 74,3 Prozent. Gesamthaft hat das ASSV im vergangenen Jahr 3’269 Führerausweise ausgestellt oder umgeschrieben.
Über 8’000 Fahrzeuge geprüft
Insgesamt wurden 8’249 Fahrzeuge geprüft (-8,7 Prozent), gegenüber 9’037 Fahrzeugen im Vorjahr. Diese Abnahme ist primär auf die stark rückläufige Zahl der Fahrzeug-Neuzulassungen und der damit wegfallenden Fahrzeugprüfungen bei den Occasionen zurückzuführen. Die Anzahl beanstandeter Fahrzeuge senkte sich auf 26,5 Prozent (-1,0 Prozent). Ein Viertel der Beanstandungen wurde bei der Beleuchtung oder den elektrischen Anlagen festgestellt. Weitere häufige Mängel betrafen das Fahrgestell (17 Prozent), gefolgt von Achsen, Räder, Reifen und Aufhängung (16 Prozent).
Über 90’000 Franken für Wunschkontrollschilder
Die Wunschkontrollschilder sind im Kanton Uri nach wie vor beliebt. Im Jahr 2022 beliefen sich die Einnahmen für Wunschkontrollschilder von Personenwagen und Motorrädern auf 91’400 Franken.
Die Anzahl der gesamthaft verfügten Administrativmassnahmen hat gegenüber dem Vorjahr um 69 Fälle oder 11 Prozent zugenommen. Fast um einen Drittel erhöht hat sich die Anzahl der Aberkennungen von ausländischen Führerausweisen.
Ausweisentzüge leicht rückläufig
Im vergangenen Jahr mussten 191 Fahrzeuglenkende ihren Führerausweis abgeben. Dies entspricht einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber 2021. Als Hauptgrund für den Entzug des Schweizer Führer- oder Lernfahrausweises fungiert nach wie vor die überhöhte Geschwindigkeit. Auf dem zweiten Rang wurde jedoch das Fahren in angetrunkenem Zustand inzwischen vom Fahren unter Drogeneinfluss abgelöst. Zudem mussten im Jahr 2022 drei Führerausweise annulliert werden. In 69 Fällen wurde der Ausweis wegen überhöhter Geschwindigkeit entzogen (+9 Prozent gegenüber 2021), in 25 Fällen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss (gleichbleibend) und in 22 Fällen wegen Angetrunkenheit. Ausweisentzüge wegen Fahrens in angetrunkenem Zustand nahmen gegenüber dem Vorjahr stark ab (von 41 Fällen im 2021 auf 22 Fälle im 2022). Stärker zugenommen haben jedoch Widerhandlungen wegen Nichtbeachten von Signalen und Überholen (9 bzw. 6 Entzüge).
Über 1’000 Sonderbewilligungen
Durch den Baubeginn des zweiten Gotthard-Strassentunnels und weiterer Grossbaustellen im Kanton Uri erhöhte sich im Jahr 2022 die Anzahl von Sonderbewilligungen um 15,2 Prozent. Insgesamt wurden 1’014 Sonderbewilligungen erteilt, das entspricht 134 Sonderbewilligungen mehr als im Jahr 2021.
Höhere Einnahmen
Positiv entwickelten sich die Einnahmen im Jahr 2022. Insgesamt konnten Einnahmen von rund 13,45 Mio. Franken verbucht werden, das entspricht einer Zunahme von 0,36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die grösste Einnahmequelle sind mit rund 11,15 Mio. Franken die Strassenverkehrssteuern von Motorfahrzeugen und Anhängern.
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