Einführung:
Die Münchner Philharmoniker gastieren am 15. März unter der Leitung von Semyon Bychkov mit den beiden Pianistinnen Katia und Marielle Labèque in Luzern. Der legendäre amerikanische Komponist Gunther Schuller *1925) hat für die Konzertreihe der Migros-Kulturprozent-Classics ein bedeutendes neues Werk komponiert, welches das Programm eröffnete.
Rezension: Das ( noch ) namenlose Auftragswerk Schullers ist klanglich deutlich im Bereich der amerikanischen E – Musik im Stil Gershwins oder Bernsteins angesiedelt, trotzdem eigenständig mit gewisser Anlehnung an Berlioz, in einzelnen Passagen auch an Ravel erinnernd. Von dem Münchnern souverän dargeboten, war das zahlreich erschienene Auditorium schon bestens einstimmt für den folgenden Auftritt von Katja und Marielle Labèque.
Die beiden Schwestern pflegen nicht nur ihr pianistisches Können, sondern spielen gekonnt kokett auch mit der ihnen eigenen unauffälligen Extravaganz, was das Publikum natürlich auch erwartet.
Nach der Pause die glanzvolle Sinfonie Nr. 4 in e-Moll von Johannes Brahms, verhalten beginnend, schön ausgefeilte Passagen der Holzbläser, kräftiges Celloensemble in den beiden ersten Sätzen (allegro non troppo und andante moderato) führte Bychkov die Münchner rasanter und schwungvoller durch die folgenden (allegro giocosco, poco meno presto) und das finale (allegro energico e passionato, piu allegro) und energisch, aufwühlend und leidenschaftlich beendeten die Münchner das Konzert, vom Publikum frenetisch und langanhaltend gefeiert. So erapplaudierten sich die Anwesenden schlussendlich doch noch eine Zugabe . Ein durch und durch perfekter Genuss, von der Auswahl der dargebotenen Stücke bis zum Können der Protagonisten im grandiosen Konzertsaal des KKL in Luzern, konzipiert von Jean Nouvel.