Migros-Kulturprozent Classics: Wiener Virtuosen und Thomas Hampson (Bariton), 13. Februar 2013, Tonhalle Zürich, besucht von Irène Hubschmid

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Meistens wird neidvoll gemeint ein mit dem Aussehen eines Adonis beglückter Mann könne wenig. Weit gefehlt – der amerikanische Bariton Thomas Hampson überzeugte einmal mehr vom Gegenteil. Mit seiner grossartigen Interpretation der Kindertotenlieder von Gustav Mahler (1860-1911) hat das Publikum  wahrhaft mitgefühlt, Text (Friedrich Rückert 1788-1866). Die Wiener Virtuosen, eine Gruppe von Mitgliedern der Wiener Philharmoniker, die sich zu einem ausserordentlichen Kammermusikensemble zusammengefunden haben, begleiteten Hampson bravourös. Zur Einführung spielte das Orchester die selten gehörte sinfonische Dichtung Siegfried-Idyll E Dur, von Richard Wagner (1813-1883), die er in seinem „Asyl“ der Tribschen Villa am Vierwaldstättersee komponierte. Die teils wehmütigen, gepressten Klänge stimmten ein in die Kindertotenlieder Mahlers.

Der Prinz Charming Hampson brachte die Zuhörer wieder in die Realität zurück, indem er der ersten Violinistin galant seinen Arm reichte und sie hinter die Bühne in die Pause geleitete.

Der zweite Teil des Konzertes war thematisch bedeutend fröhlicher. W.A. Mozarts (1756-1791) Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550, der Ohrwurm spricht für sich als Vorspiel zu Antonin Dvoraks (1841-1904) Zigeunermelodien, op. 55. Thomas Hampson in seiner nicht nur stimmlichen sondern auch schauspielerischen Überzeugungskraft gewann die Herzen des Publikums.

Text des ersten Liedes der Zigeunermelodien von Adolf Heyduck (1835-1923):

Mein Lied ertönt, ein Liebespsalm, beginnt der Tag zu sinken, und wenn das Moos, der welke Halm Tauperlen heimlich trinken.

Mein Lied ertönt voll Wanderlust, wenn wir die Welt durchwallen, nur auf der Puszta weitem Plan kann froh mein Sang erschallen.

Mein Lied ertönt voll Liebe auch, wenn Heidestürme toben; wenn sich befreit zum letzten Hauch des Bruders Brust gehoben!

Trotz der willkommenen Zugabe des Sängers wäre man am liebsten sitzengeblieben und hätte dem Solisten weiter noch länger zugehört, aber zum guten Abschluss führte er die erste Geigerin am Arm wieder ab der Bühne.

Ein unvergessliches Konzert  in der legendären Zürcher Tonhalle.

unsere Berichte über die Tonhallekonzerte werden unterstützt vom Traditionslokal Zeughauskeller in Zürich, Treffpunkt vor und nach den Konzerten

homepage des restaurantzeughauskellers durch klick auf bild erreichbar

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Das Konzert wurde besucht und rezensiert von:

irène hubschmid

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Fotos: Homepages Thomas Hampson, Tonhalle Zürich und Migros Kultur-Prozent

migros - kulturprozent

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