Die Arbeiten der Versuchsstation Nährstoffflüsse in Sursee gehen in eine nächste Phase. Gemeinsam mit dem Kanton Luzern und weiteren Partnern arbeitet Agroscope daran, die Stickstoff- und Phosphoremissionen in der Tierhaltung zu reduzieren. Derzeit sammelt Agroscope in einem Netzwerk von 26 Luzerner Landwirtschaftsbetrieben umfangreiche Daten. Dazu werden Proben von Futtermitteln und Hofdünger (Mist und Gülle) untersucht und die tatsächlichen Nährstoffflüsse analysiert. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Nährstoffeffizienz zu verbessern und Emissionen zu reduzieren.
Als bedeutender Agrarkanton mit einer hohen Tierdichte ist der Kanton Luzern für eine praxisorientierte landwirtschaftliche Forschung besonders wichtig. Vor rund einem Jahr wurden die Arbeiten der Versuchsstation Nährstoffflüsse in Sursee aufgenommen und gehen nun in eine nächste Phase. Ein Netzwerk von 26 Luzerner Landwirtschaftsbetrieben konnte aufgebaut werden. Diese Betriebe, die hauptsächlich Milchvieh und Schweine halten und nach konventionellen, IP-Suisse- oder Bio-Standards produzieren, sind das Herzstück der Agroscope-Versuchsstation.
Gemeinsame Erschliessung von Wissen
Die Luzerner Landwirtinnen und Landwirte möchten sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen und mit ihren Erfahrungen, Knowhow und Ideen aktiv zur Forschung über Nährstoffflüsse beitragen. Die Luzerner Betriebe übernehmen damit eine wichtige Vorreiterrolle, sowohl für den Kanton Luzern als auch für die ganze Schweiz. Die gemeinsame Erschliessung von Wissen spielt bei Agroscope eine zentrale Rolle. Sie erweitert die Möglichkeiten der Forschung und kommt allen beteiligten Akteuren zugute. «Dem Kanton Luzern ist es ein wichtiges Anliegen, zusammen mit der Forschung und mit Einbezug der Landwirtschaftsbranche nachhaltige Lösung zu finden», betont Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement. Er fügt hinzu: «Die Herausforderung die Nährstoffemissionen zu reduzieren, können wir nur gemeinsam angehen. Dabei wird der technische Fortschritt, Innovationen und die Forschung entscheidend zu tragfähigen Lösungen beitragen.»
Die Versuchsstation misst so genau wie möglich den Input und Output von Nährstoffen. Das heisst, was in das Tier «hineingeht» (Futter) und was «herauskommt» (Hofdünger) wird festgehalten. Dafür werden in den Landwirtschaftsbetrieben des Netzwerks die täglich verfütterten Mengen an Futtermitteln genau dokumentiert. Die Mitarbeitenden der Versuchsstation besuchen regelmässig jeden Betrieb, um Futter- und Hofdüngerproben zu entnehmen und um anschliessend im Labor den Nährstoffgehalt der Proben zu bestimmen.
Spitzentechnologie
Die Forschenden messen auch die Zusammensetzung der Gülle und zwar direkt auf dem jeweiligen Hof mithilfe eines hochmodernen Geräts mit einem NIR-Sensor (Nahinfrarot). Das Team der Versuchsstation bringt diese mobile Messstation regelmässig auf die einzelnen Betriebe, um dir Messungen vorzunehmen. Parallel dazu werden Daten im Zusammenhang mit der Betriebsstruktur erhoben (Grösse, Art, Tierhaltung, Fütterung, Lagerung und Ausbringung von Hofdünger).
Die vom Bund festgelegten Umweltziele erreichen
Die so gesammelten Daten werden dazu beitragen, wirksame und praktisch umsetzbare Massnahmen zur Verbesserung der Nährstoffeffizienz und zur Reduktion von Stickstoff- und Phosphor-Überschüssen festzulegen. Diese Massnahmen sind wichtig, um das vom Bundesrat vorgelegte Ziel zu erreichen, die Nährstoffüberschüsse bis 2030 um 20 Prozent zu reduziern.
Eine Versuchsstation, sechs Partner
Die Versuchsstation Nährstoffflüsse wurde 2021 mit einem Zeithorizont von acht Jahren in Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern und vier weiteren Partnern aus der Landwirtschaft und der Beratung lanciert. Agroscope hat für die Durchführung der Arbeiten vier Stellen geschaffen. Im vergangenen Jahr hat Agroscope sechs weitere Versuchsstationen eröffnet, deren Fokus auf einem jeweils spezifischen Thema liegt. Der gemeinsame Erkenntnisgewinn aus einer Partnerschaft zwischen Forschung, Praxis und Beratung steht bei allen Stationen im Zentrum.
Folgende Partner sind an der Versuchsstation Nährstoffflüsse in Sursee beteiligt:
- Agroscope
- Kanton Luzern
- Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband (LBV)
- Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP)
- Suisseporc
- Agridea, landwirtschaftliche Beratungszentrale
Die Zusammenarbeit mit weiteren Forschungsinstitutionen und -partnern erfolgt projektbezogen. Entsprechend sind diese Institutionen nicht Partner der Versuchsstation.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie:
Luzern steht für Innovation
Luzern steht für Nachhaltigkeit[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]