Vor zwei Jahren haben drei Familienforscher aus der Zentralschweiz eine Idee für die Nachwelt lanciert: Sie entwickelten ein elektronisches Porträt-Archiv für unsere Vorfahren. Heute besteht die Ahnengalerie aus rund 70‘000 Bildern, und es werden täglich mehr.
Das Rad der Zeit dreht sich, schnell, immer schneller. Was heute auf Facebook gepostet wird, ist morgen berei
ts vergessen. Menschen werden geboren, Menschen sterben. Alles ist vergänglich. Doch Vorfahren, ihre Bilder und Lebensdaten, dürfen nicht zu Asche und Staub verkommen, findet Bernhard Wirz, Initiant des Porträt-Archivs und Mitglied der Zentralschweizerischen Gesellschaft für Familienforschung (ZGF). Der Horwer nennt sein unsterbliches Projekt „Das Facebook unserer Vorfahren“. Im November 2011 wurden die ersten 1000 Porträts auf dem Internet-Portal publiziert. Heute besteht die Datenbank aus rund 70‘000 Bildern. Fotos von verstorbenen Personen werden archiviert und für die Nachwelt erhalten. Die momentan älteste Person hat Jahrgang 1670, aus dem Zeitalter der Gemälde-Porträts.
Projekt ohne Regionen- oder Landesgrenzen
Bernhard Wirz und sein Team haben das Porträt-Archiv ins Leben gerufen, doch das Archiv wächst durch das Publikum. Es ist eine Mitmach-Plattform, ähnlich wie Wikipedia. „Alle sind eingeladen, Bilder und Daten zu erfassen.“ Nach erfolgter Anmeldung können Bilder von Vorfahren oder anderer verstorbener Personen hochgeladen werden. Hunderte von Autorinnen und Autoren haben bis dato mitgewirkt. Sie stammen vorwiegend aus der Zentralschweiz. Doch das soll nicht so bleiben. „Die Sammlung wird zwar von der Zentralschweiz aus lanciert, doch das Projekt kennt keine Regionen- oder Landesgrenzen.“ Darum existiert auch eine französische Version des Internet-Portals und eine englische ist in Vorbereitung.
Öffentliche Quellen
Im Rahmen der Projektentwicklung war die Datensicherheit ein wichtiger Punkt. Die Daten werden täglich gesichert. Das Porträt-Archiv hält sich an das Datenschutzgesetz und enthält ausschliesslich verstorbene Personen. Die Verantwortung für die auf der Website publizierten Bilder und Daten trägt der jeweilige Autor. Er muss öffentliche Quellen wie Todesanzeigen, Nachrufe, Leidbildchen oder Publikationen angeben.
Historischer Schatz
Das Porträt-Archiv ist zugänglich für alle. Wer sich einloggt, verliert sich leicht in vergangenen Zeiten. Mit einer Suchfunktion ist es möglich, aus tausenden von Personen das gesuchte Bild zu finden. Das Archiv kann auch Verwandtschafts-Beziehungen anzeigen sowie Grafiken und Statistiken. Die Anzahl der Benutzer und der erfassten Bilder erhält laufend Zuwachs. „In einigen Jahren wird die elektronische Ahnengalerie zu einem historischen Schatz“, sagt der Initiant Bernhard Wirz. Und anders als bei Facebook, sind die Inhalte des Proträt-Archives gültig auf immer und ewig.
Webseite Porträt-Archiv: http://portraitarchiv.genealogie-zentral.ch/page.php
ZGF – Zentralschweizerische Gesellschaft für Familienforschung Luzern: www.genealogie-zentral.ch
Bernhard Wirz, Initiant Porträt-Archiv, Mitglied ZGF
Tel. 041 340 21 05; Mail: bernhard.wirz@bluewin.ch