Das Museum Sankturbanhof hat eine Standortbestimmung durchgeführt. In der
kommenden Monaten will sich der Kultur-Betrieb neu positionieren. Im Zuge der
Neuausrichtung verlassen die beiden Co-Leiterinnen das Museum.
Das Museum Sankturbanhof ist eine kulturelle Einrichtung der Stadt Sursee, die sich der
Sammlung, Präsentation und Vermittlung von kulturellem, historischem und künstlerischem
Erbe widmet. Es dient als öffentlicher Raum, in dem Wissen und Erfahrungen durch
Ausstellungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote geteilt werden. Neben der
Dauerausstellung werden verschiedene Wechselausstellungen gezeigt. Insbesondere
hinsichtlich der Kosten, der Publikumsentwicklung und der lokalen Verankerung steht der
Betrieb vor zunehmenden Herausforderungen, welche sich im Nachgang der Covid-Pandemie
weiter akzentuiert haben. Die Stiftung Sankturbanhof, welche für das Museum verantwortlich
ist, hat darum im vergangenen Jahr zusammen mit der Stadt Sursee eine
Standortbestimmung durchgeführt. Diese dient als Grundlage, um in den kommenden
Monaten zu klären, wie sich der Betrieb neu positionieren und den Besuchenden weiterhin
einen Mehrwert bieten kann. Im Verlaufe des aktuellen Jahres sollen die künftige Ausrichtung
des Museums Sankturbanhof und das weitere Vorgehen bekannt sein. Klar ist, dass der
«Sankturbanhof» als Institution mit kulturellen Angeboten aufrechterhalten werden soll.
Weitere Ausstellungen in diesem Jahr
Auf die aktuelle Ausstellung hat die Neuausrichtung keinen Einfluss – «Ob-Achtsamkeit.
Zwischen Spiritualität und Kommerzialisierung» wird regulär bis am 9. Februar 2025 zu sehen
sein. Ab dem 22. März 2025 bis zum 8. Juni 2025 wird «Regional Luzern 25» gezeigt. Die
Ausstellung gibt einen Einblick in das kantonale Kunstschaffen. Zudem wird im Herbst eine
weitere – thematisch noch nicht definierte – Ausstellung kuratiert. Auch die Dauerausstellung
ist für die Besuchenden weiterhin zugänglich. «Wir wollen den operativen Betrieb so gut wie
möglich weiterführen, bis die künftige Ausrichtung des Museums bekannt ist», sagt Judith
Studer-Niederberger, Präsidentin ad interim der Stiftung Sankturbanhof. Möglich sei, dass im
Verlaufe des Jahres die Öffnungszeiten leicht angepasst oder über die Sommerferien eine
Pause eingelegt werde. «Vorerst bleibt aber alles, wie gehabt», so Judith Studer-
Niederberger.
Co-Leiterinnen verlassen Museum Sankturbanhof
Im Zuge der Neuausrichtung kommt es zu personellen Änderungen. Die Stiftung
Sankturbanhof und Co-Leiterin Barbara Ruf beenden ihre Zusammenarbeit per 30. April 2025.
Grund dafür ist die strategische Neuausrichtung der Stiftung im Kulturbereich – weg vom
Tätigkeitsbereich der studierten Kunsthistorikerin. Auch das Arbeitsverhältnis mit Sarah Wirth
wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgrund der Neupositionierung des Museums
Sankturbanhof aufgelöst. «Wir danken den Co-Leiterinnen für ihr Engagement und die
geleistete Arbeit», sagt Judith Studer-Niederberger. In einem zunehmend schwierig
werdenden musealen Arbeitsumfeld haben sie attraktive, abwechslungsreiche und für die
Region Sursee wertvolle Ausstellungen kuratiert. Neben den Co-Leiterinnen sind für den
«Sankturbanhof» auch zahlreiche Aufsichtspersonen im Stundenlohn sowie weitere
Teilzeitmitarbeitende tätig. Diese Personen werden weiterhin bei der Stiftung Sankturbanhof
beschäftigt sein.
Geschichte des «Sankturbanhofs»
Der heutige Bau des «Sankturbanhofs» an der Theaterstrasse 9 in Sursee wurde 1596 bis
1598 errichtet. Es ist ein wichtiger Zeuge der Surseer Stadtgeschichte. 1979 stimmte die
Bevölkerung der Gründung einer Stiftung Stadtmuseum Sursee zu, mit dem Auftrag, ein
Museum einzurichten. 2004 sagte die Surseer Bevölkerung «Ja» zur Sanierung des Hauses
und Einrichtung als Museum. Seit dieser Zeit ist der Sankturbanhof ein Mehrspartenhaus
zwischen Kunst, Kultur, Historie und Gegenwart.
Verantwortlich für den Betrieb des Museums sowie den Unterhalt des Hauses und der
Sammelgüter ist die Stiftung Sankturbanhof. Die Aufgaben sind in einer
Leistungsvereinbarung mit der Stadt Sursee geregelt. Unter anderem pflegt und organisiert
die Stiftung die städtischen Sammlungen. Die Stadt Sursee finanziert den allergrössten Teil
des Museumsbetriebs. Daneben beteiligen sich Nachbarsgemeinden und Private am
«Sankturbanhof».