Wettingen (ots) – Die Erarbeitung der vom ENSI geforderten Zusatzdokumentation zum Indikator „Tiefenlage im Hinblick auf bautechnische Machbarkeit“ wird rund ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Mitte 2016 will die Nagra die Unterlagen den Behörden einreichen und veröffentlichen. Seit November liegen der Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) die Ausführungen zu den Nachforderungen des ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) zum Indikator «Tiefenlage im Hinblick auf bautechnische Machbarkeit» vor.
Die Erarbeitung der Zusatzdokumentation wird rund ein halbes Jahr dauern. Die Nachforderungen des ENSI betreffen einen spezifischen Indikator von insgesamt 40 Indikatoren. Sie betreffen die Frage der sicherheitstechnischen Optimierung der Tiefenlage und sind insbesondere relevant für die Beurteilung, ob das sehr tief liegende Standortgebiet Nördlich Lägern in Etappe 3 weiter untersucht werden soll. «Die Nagra ist nach wie vor überzeugt, dass ein Lager in 900 Metern Tiefe sicher gebaut werden kann, dass diese grössere Tiefenlage aber im Vergleich zu 700 Metern sicherheitstechnische Nachteile hat», sagt Markus Fritschi, Mitglied der Geschäftsleitung.
Sollte das ENSI bei der Überprüfung der Gesamtdokumentation anders als die Nagra zum Schluss kommen, dass Nördlich Lägern weiter untersucht werden soll – was bei einem ergebnisoffenen Vorgehen möglich ist – würde dies im Entsorgungszeitplan zu einer weiteren Verzögerung von ca. 2 Jahren führen. «Um für alle Fälle gerüstet zu sein und allfällige Verzögerungen zu vermeiden, haben wir entschieden, mit Planungsvorbereitungen für das Gebiet Nördlich Lägern zu beginnen», sagt Fritschi. Konkret werden ein Explorationskonzept für Etappe 3 erstellt und Planungen für eine 3D-Seismik sowie potenzielle Standorte für Tiefbohrungen aufgenommen