Nachjagd auf Hirsche auch im 2023 erforderlich

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Wildhüter Oskar Bissig (rechts) erklärt Regierungsrat Dimitri Moretti bei der Wildtierabnahme im Breiteli die Altersbestimmung eines vorgezeigten Hirsch-Schmaltiers (Bild: Amt für Forst und Jagd).

Vermutlich wegen des sehr warmen Jagdwetters und dem Ausbleiben von nennenswerten Schneefällen wurden während der Hochwildjagd im Kanton Uri weniger Hirsche geschossen als im Vorjahr. Die Hirschwildabschüsse liegen mit insgesamt 248 erlegten Hirschen (106 Hirschstiere, 43 Hirschkühe, 99 männliche und weibliche Hirsche der Jugendklasse) unter den Erwartungen. Im Jahr 2022 wurden während der Hochwildjagd 277 Hirsche geschossen.

 

Die Zahl der erlegten weiblichen Hirsche liegt kantonsweit um 159 Tiere unter der Abschussrichtzahl. Da die Bestandesregulierung neben der Anzahl der erlegten Hirsche insbesondere auch durch den Abschuss weiblicher Tiere geschieht, ist in allen vier Jagdregionen des Kantons noch eine Nachjagd auf Hirsche erforderlich.

 

Aufgrund der mittels Zählung erhobenen Bestandesentwicklung und der festgestellten Wildschäden wird jedes Jahr eine Jagdplanung für das Hirschwild erstellt. Diese Planung wird über jede der vier Jagdregionen erstellt. Werden die definierten Sollzahlen pro Region nicht erreicht, findet eine Nachjagd auf Kahlwild (Kühe/Kälber und Schmaltiere) statt. Der für die Jagd zuständige Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti erläutert: «Diese Nachjagd wird durchgeführt, damit die Hirsche im Schutzwald und in der Landwirtschaft nicht zu viele Schäden verursachen. Dazu gehören zum Beispiel Verbiss und Schälen von Jungbäumen im Wald, oder auch Äsung und Trittschäden im Wiesland. Ausserdem vermeidet die Regulation durch Nachjagd auch grössere Wintersterben der Hirschbestände im viel kleineren Winterlebensraum». Die Nachjagd wird ab Anfang November durchgeführt, da die Hirsche dann in den Wintereinstand zurückkehren, wo sie den grössten Teil der Wildschäden verursachen und einfacher bejagt werden können. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass sich diese Art von Nachjagd bewährt.

 

Die Nachjagd auf 159 zu erlegende weibliche Hirsche startet voraussichtlich am Samstag, 4. November 2023, und wird jeweils an den darauffolgenden Wochentagen Freitag und Samstag weitergeführt. Im Sinne einer effizienten Jagd kann die Nachjagd aber zwischenzeitlich je nach Region und Situation unterbrochen und später wieder aufgenommen werden. Die Jägerschaft wird mit SMS-Mitteilungen über die aktuell geltenden Regeln pro Region orientiert.

 

Details zur Hirschnachjagd pro Region

 

In der Region 1 (Seelisberg bis Attinghausen) wurden in der ordentlichen Jagd 54 Hirsche erlegt, während der Nachjagd sollen nach Möglichkeit noch rund 16 weibliche Tiere erlegt werden. Für die Nachjagd wird auch das partielle eidgenössische Jagdbanngebiet Urirotstock geöffnet.

 

In der Region 2 (Sisikon bis Schattdorf und Schächental) wurden in der ordentlichen Jagd 57 Hirsche erlegt, hier sollen nach Möglichkeit noch rund 56 weibliche Tiere erlegt werden. Für die Nachjagd werden Teilgebiete der kantonalen Jagdbanngebiete Alplen, Riemenstalden und Oberalp (Schächental) geöffnet sein.

 

In der Region 3 (Erstfeld bis Göschenen) wurden während der Hochwildjagd 115 Tiere erlegt, hier sollen nach Möglichkeit noch rund 67 weibliche Hirsche erlegt werden. Für die Nachjagd wird das partielle eidgenössische Jagdbanngebiet Fellital sowie ein Teilgebiet des kantonalen Jagdbanngebiet Alp Gnof, Maderanertal, geöffnet sein.

 

In der Region 4 (Ursern) wurden während der Hochwildjagd 22 Hirsche geschossen. Hier sollen nach Möglichkeit noch etwa 20 weibliche Tiere geschossen werden.

 

Die Ergebnisse der Gämsjagd werden erst vorliegen, wenn die Abschusskarten der Jägerinnen und Jäger eingegangen und ausgewertet sind (die Gämsabschüsse müssen nicht wie die Hirschabschüsse vorgewiesen werden, sondern werden von der Jägerschaft in ein Abschussbüchlein eingetragen).

 

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