Nagra: Experiment zur Lagerung radioaktiver Abfälle Im Felslabor findet ein Testlauf für das Tiefenlager statt

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nagraWettingen (ots) – Der bisher grösste und aufwendigste Test der Nagra im Felslabor Mont Terri geht nach dreijähriger Vorbereitungszeit in eine entscheidende Phase: Drei Versuchsbehälter werden in einen Lagerstollen eingebracht und mit Bentonit-Granulat verfüllt – es sind die gleichen Grössenverhältnisse und ähnliche Arbeitsabläufe wie in einem zukünftigen Tiefenlager für hochaktive Abfälle. In den kommenden Jahren kontrolliert die Nagra, wie sich die Wärme auf das Bentonit-Granulat und das umliegende Gestein auswirkt. Die gewonnenen Daten werden wichtige Erkenntnisse für die weitere Planung des späteren Tiefenlagers liefern.

Seit 1996 forscht die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) im Felslabor Mont Terri im jurassischen St-Ursanne. Das Felslabor ist ein internationales Forschungszentrum, das vom Bundesamt für Landestopografie, swisstopo, betrieben wird.

Für das «Full-Scale Emplacement»-Experiment (kurz: FE-Experiment) wurde im Felslabor Mont Terri ein 50 Meter langer Stollen mit einem Durchmesser von knapp 3 Metern im Mass-stab 1:1 eines zukünftigen Tiefenlagerstollens aufgefahren. Messtechniker haben den Hohlraum mit hunderten Messinstrumenten ausgestattet, so dass später kleinste Veränderungen im Stollen und umgebenden Gestein untersucht werden können. Zurzeit werden drei Versuchsbehälter eingelagert. Jeder Behälter ist 4.6 Meter lang und hat einen Durchmesser von einem Meter. Das verbleibende Volumen im Stollen wird mit einer eigens entwickelten Maschine dicht mit Bentonit-Granulat verfüllt.

Nagra: Experiment zur Lagerung radioaktiver Abfälle / Im Felslabor findet ein Testlauf für das Tiefenlager statt

Im Felslabor darf nicht mit radioaktiven Abfällen gearbeitet werden, darum simulieren eingebaute Heizelemente in den Versuchsbehältern die Wärmeabgabe der hochaktiven Abfälle. Ziel des FE-Experiments ist es, die Auswirkungen der Wärme auf das Bentonit-Granulat und das umliegende Gestein, den Opalinuston, zu messen. Das FE-Experiment wird zusätzlich dazu genutzt, praktische Erfahrungen mit den Einlagerungsprozessen in einem späteren Tiefenlager zu sammeln. «Die Erkenntnisse, die wir aus dem FE-Experiment gewinnen, sind wichtig für die Planung und Auslegung des späteren Tiefenlagers», erklärt Herwig Müller, Projektleiter der Nagra. Anhand der gewonnenen Daten und Erkenntnisse können die Wissenschaftler überprüfen, ob sich im späteren Tiefenlager in den ersten Jahrzehnten alles so entwickelt, wie sie das heute prognostizieren.

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Über Leonard Wüst

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