Neophyten aus dem privaten Garten können jetzt einfach und bequem entsorgt werden: Die Gemeinden und das Amt für Umwelt stellen gratis den Neophytensack zur Verfügung. Der rote Sack kann der Kehrichtabfuhr mitgegeben werden.
Wer invasive Neophyten aus dem heimischen Garten oder von den Feldern entfernt, hatte bisher ein Problem: Wohin mit den schädlichen Pflanzen? Auf den Kompost gehören sie nicht und eine Fahrt zur Entsorgungsstelle ist mit Aufwand verbunden. Jetzt gibt es eine einfache Lösung: Im Neophytensack können die Pflanzen einfach entsorgt werden. Der rote, robuste Abfallsack fasst 60 Liter.
Er darf nur für die Entsorgung von Neophyten verwendet werden. Die ZAKU unterstützt die Aktion aktiv: Ist der Sack gefüllt, kann er ganz einfach für die wöchentliche Hauskehrichtabfuhr bereitgestellt werden. Die Entsorgung – wie auch der Sack selbst – ist kostenlos. Neophytensäcke können bei allen Gemeindeverwaltungen, beim Amt für Umwelt (Klausenstrasse 4), bei der ZAKU oder teilweise bei privaten Entsorgungsfirmen bezogen werden.
Mit der vereinfachten Entsorgung sollen Privatpersonen motiviert werden, invasive und gebietsfremde Pflanzen korrekt zu entsorgen.
Gefahr für Tiere beseitigen
Der Neophytensack kommt gut an: «Ich habe diesen Sommer schon sieben Säcke gefüllt», freut sich Leo Fetz aus Altdorf. Er und seine Frau Lisbeth kennen das Problem der Neophyten seit Jahren. Zusammen mit Jaqueline Truttmann aus Attinghausen waren sie vor ein paar Jahren in der IG Pferdefreunde aktiv. Einen Teil ihrer Freizeit verbringt das Ehepaar Fetz heute damit, Neophyten zu sammeln, z. B. entlang des Reussdamms, im Bereich der Palanggenbachmündung oder beim Gruonbach. «Der Neophytensack erleichtert nun die korrekte Entsorgung», erzählt das Ehepaar Fetz. Auch Jaqueline Truttmann reisst heute noch auf ihren Spaziergängen mit dem Hund immer wieder Neophyten aus. «Gewisse Pflanzen wie das Jakobskreuzkraut breiten sich sehr schnell aus. Was viele Leute nicht wissen, ist, dass diese Pflanze für Tiere wie Pferde oder Kühe sehr giftig ist», sagt sie.
Auch Blüten schneiden hilft
Ganz verschwinden werden die Neophyten wohl nicht mehr. Deshalb ist es wichtig, ihre Ausbreitung möglichst zu stoppen. In der Schweiz sind rund 650 Neophyten bekannt. Einige davon sind invasiv, das heisst, sie verdrängen einheimische Pflanzen. Das schadet langfristig dem Ökosystem oder sie können mit ihren starken Wurzeln Bauwerke zerstören. Beat Zgraggen vom Amt für Umwelt kennt das Problem: «Manche Neophyten sind schön anzusehen, deshalb werden sie in Privatgärten gehalten. Idealerweise schneidet man die Blüten ab, bevor sie aussamen können.» Das ist jetzt bei vielen Pflanzen der Fall. Wer die fast verblühten Pflanzen abschneidet, kann das Schnittgut einfach im Neophytensack entsorgen.
HINWEIS:
Neophytensäcke gibt es gratis hier: www.ur.ch/neobiota
Auf dieser Website gibt es auch Hilfestellungen zum Erkennen von Neophyten.
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