Neophyten: Wo sie blühen, verdrängen sie die Urner Pflanzenwelt

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Blütenstände des Sommerflieders werden gestutzt

In diesen Tagen beginnt die Blütezeit des Sommerflieders und der Goldrute. Sie sind schön anzusehen, aber eine Belastung für die Urner Pflanzenwelt: Sommerflieder und Goldrute sind invasive Neophyten. Das heisst, sie sind hier nicht heimisch, sondern eingewandert und breiten sich sehr rasch aus – auf Kosten der einheimischen Arten. Mit einfachen Massnahmen lassen sich diese Neophyten im Garten in Schach halten.

Im Kanton Uri sind Sommerflieder und Goldrute häufig anzutreffen. Aktuell blühen die beiden farbenprächtigen Arten in vielen Urner Gärten. Aber die Schönheit täuscht! Sommerflieder und Goldrute sind Neophyten. Die beiden Arten wurden eingeschleppt und breiten sich invasiv aus. Das bedeutet, dass sie einheimische Pflanzen auf den betroffenen Flächen langsam aber sicher verdrängen. Dies schadet der Biodiversität in Uri. Denn nicht nur die Pflanzenvielfalt wird durch Neophyten verringert, auch Insekten, die einheimische Pflanzen zum Leben brauchen, werden gefährdet.

Sie wachsen zu schnell

Der Sommerflieder wurde aus China eingeführt, die Goldrute aus Nordamerika. Die Pflanzen sind nicht giftig, aber setzen der Urner Natur zu. «Sie verbreiten sich sehr schnell, denn sie produzieren gerade jetzt zu dieser Jahreszeit viele leichte Samen, die vom Wind grossflächig verbreitet werden», erklärt Beat Zgraggen, Amt für Umweltschutz. Ein Flieder alleine kann bis zu 3 Millionen Samen abgeben.

Die Folge: Die unerwünschten Gäste setzen sich fest, entlang von Fluss- und Seeufern, in Waldlichtungen oder in Strassen- und Bahnböschungen. Viele Leute pflanzen Sommerflieder oder Goldrute als Zierpflanzen und wissen nicht, dass die schönen Blüten negative Auswirkungen auf die Natur haben.

Fachleute vom Amt für Umweltschutz gehen das Problem pragmatisch an. «Wir setzen auf Information der Bevölkerung und zählen auf die Mithilfe der Urnerinnen und Urner», sagt Alexander Imhof, Leiter Amt für Umweltschutz. «Ich bin überzeugt, dass die heimische Pflanzenwelt allen am Herzen liegt», so Imhof weiter. Darum lohne sich der Einsatz gegen die Verbreitung von Neophyten.

Es ist denn auch recht einfach, die weitere Ausbreitung von Goldrute und Sommerflieder zu unterbinden. Wer solche Pflanzen im Garten hat, sollte zur Blütezeit aktiv werden – also gerade jetzt. Das geht so: Im Minimum müssen von beiden Neophyten die Blütenstände abgeschnitten werden. Bei der Goldrute, die sehr stark und oft treibt, kann das sogar mehrmals nötig sein.

Ab in den Abfallsack

Das Schnittgut gehört aber nicht auf den Kompost, sondern muss bei Sommerflieder und auch Goldrute im Kehrichtsack entsorgt werden. Nur so können sich die Samen nicht weiterverbreiten. Wünschenswert wäre es natürlich, wenn die Pflanzen mit Stock und Stiel entsorgt werden und der freie Platz im Garten mit einheimischen Pflanzen bestückt wird.

Das Amt für Umweltschutz hat auf der Homepage www.ur.ch/themen/1367 Informationsmaterial wie Merkblätter, Flyer und Bilder bereitgestellt. Bei Fragen gibt auch eine kompetente Fachperson vom Amt für Umweltschutz gerne Auskunft.

Uri fahndet nach der asiatischen Tigermücke

Auch im Tierreich gibt es unerwünschte Eindringlinge. Bekannte Beispiele sind die asiatische Tiger- und die Buschmücke. Insbesondere die Tigermücken sind in südlichen Ländern gefürchtet, da sie schwere Krankheiten, wie das Denguefieber, übertragen können. Die Tigermücke wandert auch in die Schweiz ein. An immer mehr Standorten wurde das Tier gesichtet. Erstmals hat gemäss «Neuer Zürcher Zeitung» in diesem Jahr die invasive Art einen Winter in der Schweiz überlebt.

Es ist davon auszugehen, dass sich die Tiere früher oder später auch im Kanton Uri ausbreiten könnten. Aktuell läuft auch in Uri eine Untersuchung zum Tier. Das Amt für Umweltschutz hat an verschiedenen Standorten entlang der Verkehrsachsen (Tigermücken könnten zum Beispiel in Autos von Touristen mitreisen) aufgestellt. «Das Monitoring ist eine reine Vorsichtsmassnahme – derzeit besteht keine Gefährdung», sagt Alexander Imhof, Leiter Amt für Umweltschutz. Die Lage müsse aber beobachtet werden. Die Resultate sollen noch in diesem Jahr vorliegen.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

Dieser Beitrag wurde am von unter homepages und informationen der gemeinden des kantons uri veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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