Der Kanton Uri kann auf eine erfolgreiche Umsetzungsperiode der Neuen Regionalpolitik (NRP) zurückblicken. Über 80 Projekte erhielten eine finanzielle Unterstützung. Von touristischen Angebotsentwicklungen bis hin zum Aufbau eines Clusters zeigen sich die Projekte in einer grossen Vielfalt. Damit auch in den kommenden vier Jahren innovative und wertschöpfungsorientierte Projekte Unterstützung beantragen können, wurde in den vergangenen Monaten ein neues Umsetzungsprogramm 2024 bis 2027 erarbeitet. Bundesrat Guy Parmelin hat am 28. Februar 2024 die entsprechende Programmvereinbarung mit dem Kanton Uri unterschrieben. Der Hauptfokus liegt wie bisher auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Erhöhung der Wertschöpfung in Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen und Tourismus. Neu bilden neben der Digitalisierung auch die Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe sowie die Nachhaltigkeit wichtige Querschnittthemen.
Vielseitige Umsetzungsperiode 2020 bis 2023
Die Ergebnisse des NRP-Umsetzungsprogramms Uri 2020 bis 2024 sind erfreulich. Mit dem Förderinstrument NRP hat der Kanton Uri gemeinsam mit dem Bund in den vergangenen Jahren über 80 spannende Initiativen und Projekte unterstützt. Total wurden rund 3,6 Mio. Franken kantonale à fonds perdu-Mittel, 1,8 Mio. Franken à fonds perdu-Mittel des Bundes sowie 6,5 Mio. Franken Bundesdarlehen gesprochen. Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind freut sich über die positive Wirkung dieser Mittel: «Es handelt sich dabei um Projekte, die dem Kanton Uri helfen, seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Wertschöpfung zu erhöhen. Das trägt dazu bei, dass der Kanton auch zukünftig attraktive Bedingungen zum Leben und Arbeiten aufweisen kann».
Ein beträchtlicher Teil der NRP-Projekte ist im Tourismusbereich angesiedelt und hilft touristischen Akteurinnen und Akteuren, sich im Markt zu behaupten. So wurde beispielsweise das «Tourismusprojekt Brüsti» in Attinghausen unterstützt, worin unterschiedliche Massnahmen innerhalb eines touristischen Gesamtkonzepts zur Attraktivitätssteigerung des Gebiets umgesetzt wurden. Das interkantonale NRP-Projekt «Wiege der Schweiz» ermöglicht es den touristischen Leistungsträgern sich gemeinsam als Erlebnisregion zu positionieren, Angebote zu bündeln und damit letztendlich mehr Gäste zu empfangen. Die NRP unterstützt auch Initiativen im Bereich Fachkräftemangel, wie beispielsweise eine Konzeptarbeit von Gastro Uri, die sich möglichen Massnahmen gegen den Fachkräftemangel widmet.
Ein weiterer Fokus der Urner NRP wird auf den Industrie- und Gewerbebereich gelegt. Beispielsweise wurde der Verein «digital cluster Uri» in der Aufbauphase unterstützt. Dieser Verein konnte in der Zwischenzeit bereits Anlässe durchführen, die den Kanton Uri in der Digitalisierung weiterbringen sollen (z. B. Hackdays Uri). Das Kompetenzzentrum für Industrielackierer KIL in Silenen kann heute dank der Unterstützung der NRP wieder eine Vorbildfunktion eines modernen Industrielackierbetriebs wahrnehmen. Fachkräfte aus der gesamten Schweiz werden im KIL aus- und weitergebildet, was die Industrielackierbranche stärkt und letztendlich auch der Baubranche wie auch der Güterproduktion zugutekommt. Zudem leistet das KIL einen Beitrag zur Wertschöpfung in der lokalen Wirtschaft beispielsweise bei Urner Beherbergungs- oder Gastrobetrieben. Ebenfalls hat die Standortförderung Uri mithilfe der NRP das Fokusthema Alpintechnik lanciert. Das Cluster wird in enger Koordination mit Unternehmen im Bereich der Alpintechnik aufgebaut und sorgt für mehr Sichtbarkeit der Kompetenzen und der Stellenprofile in der Branche.
Neues Umsetzungsprogramm 2024 bis 2027 ist genehmigt und gestartet
Gegen Ende der Umsetzungsperiode 2020 bis 2023 hat die Volkswirtschaftsdirektion Uri an einem neuen Umsetzungsprogramm für die Jahre 2024 bis 2027 gearbeitet. Erfahrungen und Erkenntnisse aus den vorgängigen Jahren wurden in die Erarbeitung des neuen Programms aufgenommen. Aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Umsetzungsjahren werden weiterhin die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Erhöhung der Wertschöpfung in Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen sowie Tourismus als Hauptziele verfolgt. Zudem können auch in dieser Umsetzungsperiode weitere Wertschöpfungssysteme unterstützt werden. Die Inhalte der in diesen Programmzielen verorteten Handlungsfelder sind in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Zielgruppen der NRP aus der Wirtschaft, dem Tourismus sowie der Kantons- und Gemeindeebene erarbeitet worden. Einen besonderen Raum im Umsetzungsprogramm erhalten weiterhin die Herausforderungen und Chancen, die sich aufgrund der Digitalisierung ergeben. Neu können mit der NRP auch lokale Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden. Die Nachhaltigkeit nimmt in der neuen Umsetzungsperiode zudem einen noch wichtigeren Stellenwert in der Umsetzung der NRP ein. Regierungsrat Urban Camenzind blickt der neuen Umsetzungsperiode zuversichtlich entgegen: «Die Neue Regionalpolitik ist ein wertvolles Förderinstrument für den Kanton Uri. In der Erarbeitung des neuen Umsetzungsprogramms wurden die Chancen und Herausforderungen des Kantons berücksichtigt und der Bund hat sämtliche unsere Anträge für Fördermittel genehmigt. Damit konnten wir für die kommenden vier Jahre eine optimal abgestimmte Fördermöglichkeit für eine Vielzahl innovativer Projekte schaffen». Für die Unterstützung von NRP-Projekten stehen 2024 bis 2027 rund 6,7 Mio. Franken à fonds perdu-Mittel zur Verfügung. Diese werden je hälftig von Bund und Kantonen bereitgestellt. 9,7 Mio. Franken stehen zudem als Bundesdarlehen und gut 1,9 Mio. Franken à fonds perdu als kantonale Äquivalenzleistung hierzu zur Verfügung.
Neue Regionalpolitik – Förderinstrument des Bundes und der Kantone
Die Förderung des Berggebiets, des weiteren ländlichen Raums und der Grenzregionen der Schweiz in der regionalwirtschaftlichen Entwicklung ist das Hauptziel der NRP. Mit dem Förderinstrument der NRP unterstützen der Bund und die Kantone gemeinsam Projekte und Initiativen, welche die Wettbewerbsfähigkeit solcher Gebiete nachhaltig stärken. Arbeitsplätze sollen geschaffen und so regionale Disparitäten abgebaut werden. Der gesetzliche Rahmen, die finanziellen Mittel wie auch inhaltliche Schwerpunkte werden durch das Parlament beschlossen und die Umsetzung wird mittels Mehrjahresprogrammen vom Bund verantwortet. Die Kantone erarbeiten darauf abgestimmt Umsetzungsprogramme für jeweils vier Jahre. Darin werden Förderschwerpunkte detaillierter ausgearbeitet und auf die Gegebenheiten und spezifischen Herausforderungen des jeweiligen Kantons angepasst. So werden der optimale Einsatz und die bestmögliche Wirkung der zur Verfügung stehenden Unterstützungsgelder angestrebt.
Regionalmanagement als wichtiger Pfeiler
Das Regionalmanagement, das Projektträgerschaften beratend zur Seite steht, wird auf die neue Umsetzungsperiode weiterhin auf Mandatsbasis an den Urner Gemeindeverband vergeben. Personell erfuhr das Regionalmanagement einen Wechsel. Der Urner Gemeindeverband konnte mit Rolf Infanger eine erfahrene, vernetzte und aktive Person zur Besetzung dieser Stelle gewinnen. Regionalmanager Rolf Infanger: «Es freut mich, dass ich in den kommenden Jahren als Regionalmanager tätig sein darf und damit aktiv zur Regionalentwicklung des Kantons beitragen kann. Bereits in den ersten Wochen als Regionalmanager hatte ich spannende Begegnungen und Gespräche mit Projektträgerschaften, innovativen Personen und Organisationen. Für einen Austausch bin ich stets offen und gebe beispielsweise Auskunft zur NRP oder unterstütze in der Vorbereitung zu einer Projekteingabe.»
Das neue NRP-Umsetzungsprogramm 2024 bis 2027 des Kantons Uri sowie weitere Informationen zur NRP sind unter www.ur.ch/nrp abrufbar. Die Kontaktdaten des Regionalmanagements als Anlauf- und Beratungsstelle für Projekteingaben sind auf www.gemeindeverband.ch/