Neuer Archivworkshop macht Geschichte zum Erlebnis

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Lernende bei der Gruppenarbeit mit den Workshop-Unterlagen.

Das Staatsarchiv Uri will Jugendlichen und jungen Erwachsenen Geschichte näherbringen, und das nicht nur ideell, sondern handfest. Erstmals fand dazu der neue Archivworkshop statt.

Das Staatsarchiv Uri hat zum ersten Mal seinen neuen Archivworkshop durchgeführt. In den Genuss dieser Premiere kam die Klasse M3a des Berufs- und Weiterbildungszentrums Uri. Die Lernenden begaben sich auf Spurensuche im Staatsarchiv. In rund zwei Stunden lernte die KV-Klasse nicht nur einige spannende Aspekte der Urner Geschichte kennen, sondern erhielt auch Gelegenheit, mit originalem Quellenmaterial zu arbeiten. Bereits vorab konnten sich die Workshop-Teilnehmenden zudem im Unterricht mit den vom Staatsarchiv zur Verfügung gestellten Unterrichtsmaterialien vorbereiten.

Das Archiv hautnah erleben

Der neue Workshop wird seit diesem Schuljahr angeboten und richtet sich an Klassen der Sekundarstufe II, also an Klassen des Obergymnasiums und der Berufsfachschule. Das Staatsarchiv entwickelte diesen Workshop gemeinsam mit Dr. Angela Müller von der Pädagogischen Hochschule Luzern. Er soll die Jugendlichen und jungen Erwachsenen an die Materialen und die Arbeit im Archiv heranführen und zeigen, wozu ein Archiv dient. Bevor die Lernenden sich selbst mit dem Quellenmaterial auseinandersetzten, wurden sie daher von Angela Müller und den Mitarbeitenden vor Ort in die Welt des Archivs eingeführt. Teil dieser Einführung war unter anderem der Besuch des Kulturgüterschutzraums, wo besonders wichtige beziehungsweise wertvolle Materialien lagern. Erstaunlich und etwas bedrückend zugleich war, dass aus der Zeit vor 1800 nur noch wenige Quellen erhalten sind: nur noch ein Regal voller alter Schriften. Alles andere hatte der Altdorfer Dorfbrand von 1799, der auch das damalige Archiv nicht verschonte, dahingerafft.

Geschichte wird greifbar

In der Gruppenarbeit durften sich die Teilnehmenden des Workshops selber mit historischen Bildern und Dokumenten auseinandersetzen. Besonders erwähnenswert ist dabei etwa das Skizzenbuch von Karl Franz Lusser; es ist eine der wertvollsten Quellen im Staatsarchiv überhaupt und enthält unter anderem eine Skizze vom erwähnten Altdorfer Dorfbrand. Weitere Themen waren «Uri während des Ersten Weltkriegs», «Brände und Unwetter», «Verkehr im Kanton Uri» sowie die Auswanderungsgeschichte des Kantons. Dank der Arbeit mit originalem Material aus der jeweiligen Zeit wurde Geschichte buchstäblich greifbar. Konzentriert, mit viel Interesse und Engagement studierten und besprachen die Gruppen die Unterlagen und Gegenstände in den jeweiligen Archivschachteln. Die Mitarbeitenden des Staatsarchivs zeigten sich mit der ersten Durchführung des Workshops denn auch sehr zufrieden; sie hoffen, dass das Angebot in Zukunft rege genutzt wird.

Weitere Informationen: www.staur.ch/workshop[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]