Ab Herbst 2024 bietet die Hochschule Luzern den schweizweit ersten Bachelor-Studiengang in immersiven Technologien an. Absolventinnen und Absolventen können innovative Ansätze wie Virtual Reality vielfältig einsetzen – sei es, um Produktentwicklungen zu beschleunigen, Bauprojekte zu visualisieren oder um Verhaltenstherapien zu unterstützen.
An der Hochschule Luzern (HSLU) werden künftig junge Talente ausgebildet, die mühelos virtuelle und reale Welten miteinander verschmelzen lassen: Der Konkordatsrat der HSLU hat an seiner Sitzung vom 29. September 2023 die Einführung eines «Bachelor of Science in Immersive Technologies» bewilligt. Starten wird das neue Angebot im Herbst 2024 auf dem Campus Zug-Rotkreuz. Ziel des englischsprachigen Studiengangs ist die Ausbildung von Fachleuten in den Bereichen Augmented und Virtual Reality, Serious Games und immersiver Medienproduktion. «Immersiv» sind diese Technologien, weil sie das Eintauchen in virtuelle oder fiktive Welten möglich machen – wodurch die physische Welt mit digital erweiterter oder simulierter Realität verschmilzt. Nach ihrem Abschluss können die Studierenden immersive Lösungen, Produkte und Dienstleistungen für zahlreiche Wirtschaftszweige entwerfen und entwickeln. Zu den beruflichen Einsatzbereichen gehören Entwicklungs- und Forschungsabteilungen von Firmen, Bildungsinstitutionen, Forschungslabore oder Kreativagenturen.
Schweizweit einzigartiges Angebot
Der Hochschulplatz Zentralschweiz wird mit dem Studiengang um ein Angebot reicher, das bestehende Studienrichtungen ergänzt und so schweizweit noch nicht existiert. Dies, obwohl der Bedarf nach Fachkräften gross ist: «Für Unternehmen bietet die Verschmelzung von Realität und Virtualität vielfältige Potenziale», sagt Studiengangleiterin Prof. Nathaly Tschanz. «Bereits heute werden die Anwendungsfälle immer vielfältiger.» Mit Augmented und Virtual Reality können zum Beispiel Produktionsprozesse simuliert und kostengünstige Prototypen umgesetzt werden. Für Chirurginnen und Chirurgen eröffnet sich die Möglichkeit, Operationen virtuell zu trainieren, um Sicherheit zu erlangen; in der Stadtplanung verbessern dreidimensionale Visualisierungen die Entscheidungsgrundlage. Auch sogenannte «Serious Games» sind auf Erfolgskurs: Auf spielerische Art aber mit ernsthaftem Ziel kommen sie etwa bei der Behandlung von Angststörungen oder der Rehabilitation nach einem Schlaganfall zum Einsatz.
Studium für kreative Technik-Begeisterte
Zielgruppe des Bachelors sind technikaffine, kreative Menschen, die sich sowohl für Informatik interessieren als auch für visuelle und kreative Umsetzungen. «Immersive Technologien sind nutzerzentriert: Sie sprechen jene an, die sich an der Schnittstelle von Mensch und Maschine bewegen wollen», ergänzt Tschanz. Der Studiengang ist praxisnah und stark projektorientiert aufgebaut – ganz nach dem Prinzip «Learning by doing». Inhaltlich stehen Fachkompetenzen zu Augmented, Virtual und Mixed Reality, Game Design & Development sowie 3D-Modellierung im Fokus. Die Studierenden erwerben auch ein grundlegendes Verständnis angrenzender Themengebiete wie Human-Computer-Interaction, immersivem Storytelling und agilem Projektmanagement. Eine zentrale Rolle im Curriculum spielen Kooperationen mit international tätigen Unternehmen und Hochschulpartnern. So sammeln die Studierenden schon früh internationale Erfahrung und erwerben interkulturelle Kompetenzen. Dazu trägt auch massgeblich die englische Unterrichtssprache bei.
Immersive Technologien an der Hochschule Luzern
Mit dem Studiengang baut das Departement Informatik der Hochschule Luzern sein breites Angebot im Bereich der immersiven Technologien aus. Diese Kompetenzen sind am «Immersive Realities Center» gebündelt. Es umfasst die Leistungsbereiche Forschung, Dienstleistungen, Aus- und Weiterbildungen, ist gleichzeitig ein Networking-Hub und verfügt über einen Showroom für interessierte KMU und Berufsschulen.
Mehr erfahren: hslu.ch/immersive-realities-center
Ein Auszug spannender Forschungsprojekte:
- Alles im blauen Bereich: Strahlenschutz mit virtueller Realität
- EU-Projekt: HSLU macht Munchs «Schrei» virtuell erlebbar
- Cystische Fibrose: Computerspiel erleichtert Atemtherapie
- Augmented Reality: Revolution für die Raumplanung
- HSLU an EU-Forschungsprojekt zu «Extended Reality» beteiligt[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]