Neues Sonderwaldreservat am Pilatus zur Förderung des Auerhuhns

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Im Pilatusgebiet befinden sich optimale Lebensräume für das Auerhuhn. An verschiedenen Standorten konnten seltene Flechten, wie z.B. die Lungenflechte, nachgewiesen werden.

Am Pilatus entsteht eines der grössten Waldreservate im Kanton Luzern. Die Korporationen Luzern, Horw und die Stadt Kriens stellen dafür 210 Hektaren ihres Waldes zur Verfügung. Damit soll der Lebensraum des Auerhuhns erhalten und gezielt gefördert werden. Die Realisierung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes.

Zwischen Fräkmüntegg und Krienseregg entsteht eines der grössten Waldreservate im Kanton Luzern mit dem Ziel, den Lebensraum für das Auerhuhn zu erhalten. Das Auerhuhn ist das grösste Raufusshuhn in der Schweiz und gilt als stark gefährdet. Gründe dafür sind der Verlust ihres Lebensraumes durch dichte Wälder und Störungen durch Freizeitaktivitäten.

Optimale Bedingungen im Pilatusgebiet

Auerhahn Balz

Das Auerhuhn braucht nadelholzreiche, lichte, strukturreiche, störungsarme Wälder mit einer reichen Bodenvegetation aus Heidelbeeren. Im Pilatusgebiet befinden sich optimale Lebensräume für das Auerhuhn. Auf einer Fläche von rund 210 Hektaren – was der Grösse von zweihundert Fussballfeldern entspricht – werden verschiedene Fichten-Tannen-Wälder und Moorwälder in ein Waldreservat überführt. Im Wald liegen mehrere Hochmoore sowie Flachmoore von nationaler Bedeutung. An verschiedenen Standorten konnten seltene Flechten, wie z.B. die Lungenflechte, nachgewiesen werden, die auf konstante Umweltbedingungen angewiesen sind. Im Gegensatz zu einem Naturwaldreservat, wo der Wald der natürlichen Entwicklung überlassen wird, sind in einem Sonderwaldreservat gezielte Eingriffe möglich, um die Schutzziele zu erreichen. Beispielsweise kann der Waldbestand zur Förderung des Auerhuhns aufgelichtet und dadurch die Heidelbeere als Nahrungsquelle gefördert werden. Der aktuelle Bestand des Auerhuhns wird als stabil beurteilt. Ohne gezielte Massnahmen wäre jedoch ihr Lebensraum am Pilatus nicht auf Dauer gesichert. Damit würde ein wichtiger Trittstein in der Vernetzung der Populationen entlang der Voralpen wegfallen.

Eigentümerinnen des Waldes sind die Korporationen Luzern und Horw sowie die Stadt Kriens. Sie leisten mit der Realisierung des Sonderwaldreservates Hohwald einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Förderung des Auerhuhns im Kanton Luzern. Zudem halten sie die Interessen der Waldnutzung und des Naturschutzes im Gleichgewicht.

Keine zusätzlichen Einschränkungen für Besucherinnen und Besucher
Das Reservat liegt in einem während des ganzen Jahres stark frequentierten Erholungsgebiet. Für die Besucherinnen und Besucher entstehen keine neuen Einschränkungen. Auch die Suche nach Pilzen oder die Jagd können wie bis anhin weitergeführt werden. Mit Infotafeln wird auf die Bedürfnisse des Auerhuhns hingewiesen, um Störungen dieser sensiblen Tierart zu vermeiden.


Zehn Prozent des Schweizer Waldes als Waldreservate
Die Realisierung von Waldreservaten ist Teil der Waldpolitik 2020 des Bundes. Deren Ziel ist es, zehn Prozent des Schweizer Waldes als Reservate bis 2030 auszuscheiden. Von den 40’000 Hektaren Luzerner Wald sind bis heute knapp sechs Prozent als Waldreservate gesichert. Mit der Realisierung des Sonderwaldreservates am Pilatus kommen knapp 210 Hektaren hinzu. Weitere Waldreservate sind in Planung. Bund und Kanton tragen die Kosten für die Entschädigung des Waldreservates und für notwendige Aufwertungsmassnahmen.

Anhang
Bild: Auerhahn
Bild: Das Auerhuhn braucht nadelholzreiche, lichte, strukturreiche, störungsarme Wälder mit einer reichen Bodenvegetation aus Heidelbeeren (Photo Raphael Müller).
Bild: Im Pilatusgebiet befinden sich optimale Lebensräume für das Auerhuhn. An verschiedenen Standorten konnten seltene Flechten, wie z.B. die Lungenflechte, nachgewiesen werden.