Im Kanton Uri wurden im 2020 insgesamt 235 Kilotonnen Treibhausgase ausgestossen. Der Verkehr verursacht mit 53 Prozent den grössten Anteil. Davon fallen jedoch mehr als die Hälfte auf den Transitverkehr.
Der Bundesrat hat 2019 die Marschrichtung vorgegeben: Unter dem Schlagwort «Netto Null» soll die Schweiz bis ins Jahr 2050 in der Summe keine Treibhausgasemissionen mehr ausstossen. Wenn global gesehen alle Länder dieses Ziel des internationalen Klimaprotokolls von Paris umsetzen, kann die Erderwärmung auf maximal 1.5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt werden.
Bevor Massnahmen gegen die Treibhausgasemissionen festgelegt werden, müssen als Erstes die Treibhausgasemissionen bekannt sein. Das Amt für Umweltschutz hat dies nun für den Kanton Uri ermittelt. Diese Bilanzierungen stützen sich auf den gesamtschweizerischen Emissionskataster und die Emissionsdaten aus dem Gebäudesektor. Als Treibhausgase kommen Kohlendioxid, Methan, Lachgas und synthetisches Gas in Frage. Sie stammen hauptsächlich aus dem Verkehr, von Gebäuden, der Industrie und der Forst- und Landwirtschaft. Der Tourismus ist in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Industrie abgebildet. Die ausgestossenen Gesamtmengen an Treibhausgasen wird in Form von CO2-Equivalenten angegeben.
Die neusten Berechnungen zeigen, dass im Kanton Uri im Jahr 2020 insgesamt 235 Kilotonnen Treibhausgase aufgestossen wurden. Mit 53 Prozent macht der Verkehr der grösste Teil aus. Über die Hälfte davon stammt aus dem Transitverkehr. Dieser Teil wird also nicht von den Urnerinnen und Urner verursacht, fällt aber auf unserem Kantonsgebiet an. Dies hat zur Folge, dass der jährliche pro Kopf-Ausstoss im Kanton Uri 6.4 Tonnen CO2-Equaivaltente beträgt und damit höher liegt als im gesamtschweizerischen Durchschnitt (5.4 Tonnen). Die weiteren Anteile fallen auf die Land- und Forstwirtschaft (17 Prozent), die Gebäude (14 Prozent) und die Industrie (11 Prozent). Die restlichen 5 Prozent verteilen sich auf synthetische Gase oder fallen beim Abfall und der Abwasseraufbereitung an.
Die Schweiz steht mit Ihrem Netto-Null-Ziel bis 2050 vor grossen Herausforderungen. Das trifft auch für den Kanton Uri zu, auch wenn ein Drittel seiner Treibhausgase auf das Konto des Transitverkehrs geht. Die Urner Bevölkerung kann schon heute einiges zur Treibhausgasreduktion beitragen. Beispielsweise indem vermehrt auf den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr (Velo oder zu Fuss gehen) umgestiegen wird, regional produzierte Nahrungsmittel konsumiert werden oder der Energieverbrauch der Gebäude durch bessere Isolation weiter reduziert wird. Auch die Industrie und die Landwirtschaft werden Ihren Beitrag leisten müssen. Welche Massnahmen am effizientesten sind, um das ambitionierte Klima-Ziel zu erreichen, soll das kantonale Klimaschutz-Konzept aufzeigen. Die Arbeiten dazu laufen. Die Ergebnisse sollten anfangs 2023 vorliegen.
Parallel zu den Emissionen von Treibhausgasen wurde auch der Ausstoss von Luftschadstoffen ermittelt. Beide Datensätze stehen unter www.ur.ch, Suche nach Stichwort «THG», in Berichtform zur Verfügung.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]