Das Nidwaldner Museum eröffnete am Freitag, 3. November 2017 die Ausstellung
Sammelstelle archithese – Samuli Blatter, Katalin Deér, Gregor Eldarb,
Sophie Nys im Winkelriedhaus. Die Ausstellung überführt die Zeitschriftenreihe
in einen Dialog mit der zeitgenössischen Kunst und erweitert
deren Wirkungskreis in eine neue Dimension.
«Eine Ausstellung über eine Architekturzeitschrift ist ein durchaus nicht alltägliches Unterfangen. Vielleicht mag es noch ungewohnter erscheinen, dass ich vier Künstlerinnen und Künstler eingeladen habe, diese 20 Hefte als Bezugsphänomen zu verwenden», bemerkte die Kuratorin Patrizia Keller anlässlich der Vernissage zur Ausstellung Sammelstelle archithese im Winkelriedhaus. «Mit dieser Ausstellung wird die Behauptung aufgestellt, dass das Magazin archithese – vor allem der frühen Jahre – hinsichtlich Gestaltung und Inhalt für die Praxis zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler relevante Fragestellungen aufwirft. In diesem Sinne erweitert die Ausstellung den Wirkungskreis der Zeitschriftenreihe in
eine neue oder zusätzliche Dimension.» Die Ausstellung verorte die Zeitschriftenreihe nicht in ihrem architekturhistorischen oder -theoretischen Kontext. Stattdessen trete das Magazin in einen Dialog mit zeitgenössischer Kunst. Die Kuratorin ermunterte denn auch die Besucher: «Dieser Dialog soll dazu anregen, einen frischen Blick auf die Dokumente zu werfen.»
Katalin Deér arbeitet an den Grenzen zwischen bildlicher und plastischer Darstellung gestalteter Strukturen. Während sie einen visuellen Zugang wählt, die Zeitschrift als Objekt wahrnimmt und das Körperhafte der Hefte in Erscheinung treten lässt, nimmt Sophie Nys vielmehr die forschende Haltung einer Wissenschaftlerin im Archiv ein. So gründen ihre Arbeiten auf einer ausführlichen Recherche zur (Kunst-)Geschichte, mit Fokus auf dem Einsatz von Macht, Herrschaft und Soziologie.
Mithilfe von minimalen Eingriffen und reduzierten Mitteln transformiert und
positioniert sie Objekte und Bilder des Alltags neu. Gregor Eldarb wiederum untersucht seine Umgebung mithilfe von Zeichnungen, Objekten und Videos und
entwickelt daraus hypothetische Räume und spekulative Formen. Samuli Blatters
KANTON NIDWALDEN, Bildungsdirektion, Nidwaldner Museum
zeichnerische Praxis kann als ein «Abarbeiten» am Material beschrieben werden – vergleichbar mit der Tätigkeit eines Bildhauers oder dem Verfassen eines kriti-schen Textes. Durch das Prinzip der Flächenschichtung wird der zweidimensio-nale Bildträger in die Dreidimensionalität ausgeweitet und lässt einen Raum mi-nimaler Ausdehnung entstehen.
Der Hergiswiler Architekt Hans Reinhard hatte im Jahr 1971 gemeinsam mit dem aus Luzern stammenden Kunsthistoriker Stanislaus von Moos die Fachzeitschrift gegründet, um «einen konstruktiven Beitrag zur Lösung der heutigen Architektur-probleme zu leisten». Seit Beginn zählt das Magazin zu den führenden Architek-turzeitschriften der Schweiz und wird vom Verband freierwerbender Schweizer Architekten (FSAI) herausgegeben. Die beiden Gründer waren an der Vernissage anwesend.
Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation im Format der frühen ar-chithese als N° 12 in der Reihe des Nidwaldner Kunsthefts.
Die Ausstellung dauert bis am 11. Februar 2018.
Weitere Informationen: www.nidwaldner-museum.ch
Ausstellung: Sammelstelle archithese – Samuli Blatter, Katalin Deér, Gregor Eldarb, Sophie Nys
Ort: Nidwaldner Museum Winkelriedhaus Engelbergstr. 54 A, 6370 Stans, Tel. 041 618 73 40 www.nidwaldner-museum.ch
Öffnungszeiten: 4. November 2017 – 11. Februar 2018
Mi 14-20 Uhr, Do/Fr/Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr
geschlossen: 25. + 26. Dezember, 1. Januar / 8. Februar (Schmutziger Donnerstag)[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]