Romeo Castellucci inszeniert Pergolesis Stabat Mater in der Genfer Kathedrale Saint-Pierre

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Visual Stabat Mater (c) Diana Markosian

Bei diesem außergewöhnlichen Projekt treffen mit dem italienischen Regisseur Romeo Castellucci, der zum ersten Mal fürs Grand Théâtre inszeniert, und der kanadischen Sopranistin
und Dirigentin Barbara Hannigan zwei aufregende und unkonventionelle Künstlerpersönlichkeiten aufeinander. Die Kathedrale Saint-Pierre in Genf, wo die szenische Version von Pergolesis
Stabat Mater als ein besonderer Höhepunkt dieser Saison am 10. Mai 2025 Premiere hat, bietet den monumentalen und besonders passenden Rahmen für dieses zentrale Werk des
religiösen Repertoires. An diesem Gotteshaus wirkte im 16. Jahrhundert der Reformator Johannes Calvin 23 Jahre lang als Prediger. Pergolesis Musik wird erweitert durch Stücke des 20. Jahrhunderts von Giacinto Scelsi (1905-1988), wobei das Barockensemble Il Pomo d’Oro, das zeitgenössische Genfer Ensemble Contrechamps sowie die Maîtrise du Conservatoire
populaire de
Genève ein Spannungsfeld zwischen Alter und Neuer Musik herstellen.

Castellucci ist bekannt für seine symbolischen Interpretationen, seine cleanen Bilder und seine fast liturgische Bühnensprache. Er hat bereits viele Klassiker der Literatur und der Musik von Dante bis Mahler auf visionäre Weise in Szene gesetzt. Sein Don Giovanni bei den Salzburger Festspielen oder sein Tannhäuser in München haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Castelluccis Theater besteht oftmals aus Symbolen und lebenden Bildern. Dieser Ansatz verspricht eine packende Visualisierung des Stabat Mater, in dessen Zentrum der Regisseur die
Mutter Jesu sowie das Mitgefühl stellt.

Barbara Hannigan, eine der vielseitigsten Musikerinnen unserer Zeit, leitet die Produktion nicht nur als Dirigentin, sie wird auch als Sopranistin zu erleben sein. An ihrer Seite tritt der charismatische polnische Countertenor Jakub Józef Orliński auf, der sich in den letzten Jahren an die Spitze seines Fachs gesungen hat und das Publikum in seinen Konzerten nicht nur
durch seinen virtuosen Gesang, sondern auch durch seine Breakdance-Einlagen zu Begeisterungsstürmen hinreißt.

Pergolesis Stabat Mater gehört seit seiner Uraufführung im Jahr 1736 – zwei Monate vor dem Tod des Komponisten, der im Alter von 26 Jahren an Tuberkulose starb – zum Kanon des religiösen Repertoires. Es wurde für die traditionelle Besetzung bestehend aus zwei Solostimmen (Sopran und Alt) und einem kleinen Instrumentalensemble geschrieben. Es zählt auch
heute noch zum traditionellen Karfreitagsrepertoire und hat viele Komponisten von Bach bis Hindemith inspiriert.

Auch Scelsis drei lateinische Gebete im Stil einer Antiphone durchzieht eine tiefe Religiosität. Sie zeugen außerdem von der Faszination des Komponisten für den gregorianischen Choral und spannen in diesem Stabat Mater-Projekt den Bogen ins 20. Jahrhundert.

Cathédrale Saint-Pierre – Battista Pergolesi Stabat Mater,
Neuproduktion des Grand
Théâtre de Genève

Premiere: 10. Mai 2025 – 20:30 Uhr

Weitere Vorstellungen: 12./13./14./15./16./18. Mai 2025 – 20:30 Uhr
Mehr Info: https://www.gtg.ch/saison-24-25/stabat-mater/

 

Dieser Beitrag wurde am von unter kultur allgemein, musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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