Die Planungen für die Optimierung des Verkehrs im Raum Sursee gehen in die nächste Phase. In enger Zusammenarbeit mit dem regionalen Entwicklungsträger (RET) Sursee-Mittelland, der Stadt Sursee sowie weiteren Gemeinden der Region sucht und plant der Kanton Luzern bis Ende 2026 ein Betriebs- und Gestaltungskonzept. In einem breit angelegten Mitwirkungsprozess wird eine optimale Lösung für die Ringstrasse angestrebt. Neben Verbesserungen für den Verkehr geht es um eine städtebaulich und freiräumlich ansprechende Gestaltung dieser wichtigen Verkehrsachse.
Die Region Sursee hat in den letzten Jahren ein starkes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum verzeichnet und wird gemäss Prognosen auch in den nächsten Jahrzehnten weiterwachsen. Als zweites urbanes Zentrum des Kantons neben der Stadt Luzern kämpft der Raum Sursee deshalb mit grossen Verkehrsbelastungen. Weil die Busse häufig im Stau stehen, kann der öffentliche Bus-Verkehr den Fahrplan zu Spitzenzeiten morgens und abends oft nicht einhalten. Dadurch können die Anschlüsse am Bahnhof Sursee nicht immer gewährleistet werden.
Siedlungs- und Verkehrsentwicklung verknüpft
Allein mit dem Ausbau des Strassennetzes kann der künftige Mehrverkehr in Sursee nicht bewältigt werden. Ein Grossteil soll durch den ÖV sowie den Velo- und Fussverkehr aufgefangen werden. Der Kanton Luzern hat deshalb im Jahr 2022 eine Studie erarbeitet, um den Gesamtverkehr zu optimieren: Neben der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Strassennetzes sind insbesondere die Förderung des öffentlichen Verkehrs, des Fuss- und Veloverkehrs und die Verbesserung der Verkehrssicherheit zentrale Ziele. Dabei werden Siedlungs- und Verkehrsentwicklung in enger Zusammenarbeit mit dem RET Sursee-Mittelland, der Stadt Sursee und weiteren Gemeinden abgestimmt.
Start Vertiefungsstudie Betrieb und Gestaltung Ringstrasse
Der Lösungsansatz aus der Studie von 2022 beinhaltet die Umgestaltung von mehreren Kreiseln zu lichtsignalgesteuerten Knoten. Die leistungsfähigen und steuerbaren Ampeln ermöglichen einen stabilen Verkehrsablauf entlang der Ringstrasse. Der ÖV wird priorisiert, indem die Busse die Knotensteuerung per Anmeldung zeitsparend passieren. Für den Fuss- und Veloverkehr werden sichere Ampeln für die Fuss- und Veloverkehrs-Querungen über die Ringstrasse eingerichtet. Lösungen mit Umfahrungen oder neuen Autobahnanschlüssen wurden als nicht zweckmässig verworfen. Die Bestvariante wird nun im Rahmen eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts (BGK) vertieft. Damit wird der Strassenraum der Ringstrasse von Fassade zu Fassade betrachtet. Ziel des Planungsprozesses sind gut aufeinander abgestimmte Lösungen für alle Verkehrsmittel und die Aufwertung von Stadt- und Freiraum.
Forum Ringstrasse: Breit abgestützter Mitwirkungsprozess
Für die Begleitung der Verkehrs- und Siedlungsentwicklung ist ein Mitwirkungsprozess mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Region geplant. Die betroffenen sechs Gemeinden stellen insgesamt eine Delegation von rund 100 Personen aus Politik, Verbänden und der Zivilgesellschaft für das sogenannte «Forum Ringstrasse» zusammen. Das Forum begleitet die Vertiefungsstudien «Optimierung des Gesamtverkehrs in der Region Sursee» mit besonderem Fokus auf das Betriebs- und Gestaltungskonzept Ringstrasse. Das erste Forum findet am 29. März 2025 statt. Zwei weitere Veranstaltungen sind 2025 und 2026 geplant.
Eingebettet in die Planungen zum Gesamtverkehr
Die Planung entlang der Ringstrasse ist ein zentrales Element für die Optimierung des Gesamtverkehrs in der Region. Sie ist abgestimmt und koordiniert mit weiteren kantonalen Planungen in der Region. So sind Projekte auf den Zufahrtsachsen aus Westen geplant. Im Norden von Sursee werden Projekte durch den neuen Standort des Kantonsspitals in Schenkon ausgelöst. Auch kommunale Projekte werden koordiniert, um langfristig ein gut funktionierendes Gesamtverkehrssystem in der Region Sursee sicherzustellen.
Die Region Sursee ist neu Teil des Agglomerationsprogramms Luzern, das aktuell in der 5. Generation erarbeitet wird. Mit der Planung entlang der Ringstrasse werden die Projekte definiert, die ab der 6. Generation priorisiert und gestaffelt umgesetzt werden sollen.
Strategiereferenz
Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich
– Urbanisierung
– Ökologisierung
gemäss Kantonsstrategie.
Anhang
Projektwebsite: vif.lu.ch/ogv_region_sursee