Palanggenbach: Geschiebesammler bietet zusätzlichen Schutz

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Der neue Geschiebesammler schützt das Siedlungsgebiet (von links): Adi Infanger, Gemeinderat Seedorf; Lukas Wyrsch, Korporation Uri; Projektleiter Herbert Duss, Amt für Tiefbau Uri; Baudirektor Roger Nager: Daniel Triolo, Gemeinderat Attinghausen und Kantonsingenieur Marcel Achermann freuen sich über das gelungene Bauwerk.

Der Palanggenbach führt nach Unwettern immer wieder kräftige Hochwasser und verursacht Murgänge an seinem Unterlauf. Die Baudirektion Uri hat nun zusätzliche Schutzmassnahmen getroffen.

«Ab sofort bietet der neue Geschiebesammler dem Siedlungsgebiet von Attinghausen und Seedorf zusätzlichen Schutz», freut sich Baudirektor Roger Nager. Der Sammler steht am Ausgang der Schlucht, rund 85 Meter unterhalb der bereits bestehenden Sperre Loch. Mit einem Rückhaltevolumen für bis zu 5000 Kubikmeter Material wird das Siedlungsgebiet wirksam geschützt. Der Sammler ist gut zugänglich: Nach einem Naturereignis kann das zurückgehaltene Material rasch abtransportiert werden.

Dank für die Unterstützung
«Wir können solche wichtigen Bauwerke nicht ohne breite Unterstützung bauen», sagte Baudirektor Roger Nager anlässlich der offiziellen Eröffnung. Er dankte den Standortgemeinden Attinghausen und Seedorf für die aktive Beteiligung sowie der Korporation Uri und der Stiftung Fideikomiss A Pro, die als Landeigentümer ihren Beitrag geleistet haben.

Der Kanton Uri investiert seit Jahren konsequent in den Hochwasserschutz. Das Projekt Palanggenbach ist eines der letzten grösseren Vorhaben im aktuellen Hochwasserschutzprogramm. Roger Nager erwähnte auch die Investitionen im Mündungsbereich. «Dort haben wir eine wesentliche Aufwertung erreicht, indem wir die Engstelle bei der alten Strassenbrücke beseitigt haben. Der Mündungsbereich des Palanggenbaches ist schön anzusehen, ökologisch wertvoll und im Falle von Hochwassern um einiges robuster.»

Rund 10 Mio. Franken investiert
Der Palanggenbach ist ein 5,5 Kilometer langer linker Nebenfluss der Reuss zwischen den Gemeinden Seedorf und Attinghausen im Kanton Uri. Die Baudirektion Uri hat mit der Umsetzung der Schutzmassnahmen im Mai 2020 gestartet. Eine Verbesserung des Hochwasserschutzes war nötig, weil bei einem alle 100-jährlich eintretenden Hochwasser grosse Teile der Siedlungen von Attinghausen und Seedorf überschwemmt werden könnten. Diese Gefahr ist nun gebannt. Neben dem neuen Geschiebesammler wurde die untere Palanggenbrücke ersetzt, das Dammufer erhöht, die Mündung aufgeweitet und eine Fuss- und Radwegbrücke neu gebaut. Investiert werden rund 10 Mio. Franken, an denen sich der Bund, der Kanton Uri und die Gemeinden Attinghausen und Seedorf beteiligen.
Im Herbst 2023 wird noch die letzte Etappe des Grossprojekts umgesetzt. Die Gewässer Giessen und Feldergraben werden oberirdisch für Niederwasserflüsse mit der Reuss verbunden. So entsteht ein ökologisch wichtiges Oberfächengewässer im Urner Talboden. Die bisherige unterirdische Verbindung der Felderleitung mit Rohren bleibt bestehen – sie werden bei einem Hochwasser nach wie vor gebraucht.

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