Bern (ots) – Bundesparlamentarier wollen den inlandorientierten Banken in der politischen Debatte eine stärkere Stimme geben und haben dazu heute in Bern die „Parlamentarische Gruppe Inlandbanken“ gegründet. An der Gründungsveranstaltung waren neben Vertretern von Inlandbanken zahlreiche Parlamentarierinnen und Parlamentarier anwesend. Als Co-Präsidenten der Gruppe zeichnen Ständerat Pirmin Bischof und Nationalrat Thomas Maier verantwortlich. Vizepräsidenten sind Ständerat Luc Recordon sowie die Nationalräte Bruno Pezzatti und Jean-François Rime.
Die Parlamentarische Gruppe setzt sich dafür ein, dass die Anliegen der inlandorientierten Banken in der Finanzmarktregulierung stärker berücksichtigt werden. Sie will sich dazu regelmässig über politisch relevante Themen der Inlandbanken austauschen und hierzu Diskussionsanlässe zu aktuellen Finanzplatz-Themen organisieren.
Regulierungswelle überrollt Inlandbanken
Seit der Finanzkrise 2007/2008 wird der Bankensektor von einer beispiellosen globalen Regulierungswelle überrollt. Die vorwiegend international getriebene Regulierung trifft die Inlandbanken umso heftiger, je kleiner sie sind und je stärker sie auf ihre lokalen und regionalen Kernmärkte in der Schweiz konzentriert sind. Dadurch wird die wichtige Vielfalt auf dem Finanzplatz Schweiz gefährdet und mit ihr die lokale und regionale Grundversorgung mit Bankdienstleistungen.
Die Parlamentarischen Gruppe Inlandbanken ist überzeugt, dass die volkswirtschaftlich bedeutenden und legitimen Anliegen der inlandorientierten Banken in der Politik und im Parlament mehr Beachtung verdienen. Dies auch im Interesse der Kundinnen und Kunden in der Schweiz sowie den KMU, die von den Dienstleistungen und der Nähe ihrer Inlandbanken profitieren.
Inlandbanken begrüssen Parlamentarische Gruppe
Die Kantonalbanken, die Migros Bank, die Raiffeisen Gruppe und die Regionalbanken-Holding begrüssen die Gründung der Parlamentarischen Gruppe Inlandbanken. Diese Banken sehen sich angesichts der auslandgetriebenen Regulierung zunehmend mit Anforderungen konfrontiert, die für ihr Geschäftsmodell und ihre Risikoorientierung überzogen sind und die sie kapazitäts- und kostenmässig übermässig belasten. Den Inlandbanken ist es nicht möglich, die Regulierungskosten durch ein lukratives grenzüberschreitendes Private Banking oder umfangreiche Auslandstrategien zu kompensieren.
Sie wollen zudem unter den politischen Entscheidungsträgern das Bewusstsein schärfen, dass der Finanzplatz Schweiz auf zwei gleichwertigen Pfeilern gründet: auf den Inlandbanken und auf den international ausgerichteten Banken.
Im Interesse der Vielfalt auf dem Bankenplatz Schweiz ist eine bedarfsgerechte, verhältnismässige und ausgewogene Regulierung notwendig. Das Schweizer Finanzmarktrecht soll dort modernisiert werden, wo es nötig ist, wo systemische Defizite, ein Marktversagen oder wo Wettbewerbsnachteile bestehen.
Das Sekretariat der Parlamentarischen Gruppe Inlandbanken wird von Raiffeisen Schweiz und vom Verband Schweizerischer Kantonalbanken gemeinsam geführt.