Patent Ochsner MTV Unplugged Tour, KKL Luzern, 8.3.2022, besucht von Léonard Wüst

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Gespanntes Publikum vor dem Konzertauftakt

Besetzung: Patent Ochsener mit Sänger Büne Huber
Am 12. und 13. Oktober 2021 wurde im Casino Bern Geschichte geschrieben
An diesen zwei Abenden fanden die MTV Unplugged Aufnahmesessions von Patent Ochsner in der würdigen Kulisse des schönsten Berner Konzertsaals statt. Ein Ritterschlag für Patent Ochsner, sind sie doch die erste Schweizer Band überhaupt in dieser weltweit legendären Konzertserie.

Büne Huber bringt live viel Gefühl in seine Lieder. Foto Rob Lewis

Dass die „Nöie Schue“, sprich das unplugged Abenteuer auf MTV nicht drücken, sondern haargenau passen, war schon mit dem ersten Song, ebendiesem Schuesong unmittelbar klar. Der Frontmann, der natürlich unmerklich später als die andern patentierten Ochsner die Bühne betrat, war sofort voll da, präsent wie eh und je. Lange aber sang er nicht solo, schon  der «Honigmelonemond» wurde im Duett mit Heidi Happy intoniert, somit war mit Priska Zemp aus Dagmersellen, so deren bürgerlicher Name, neben den Berner Urgesteinen, auch etwas «Einheimisches Blut» auf die Bühne.

Heidi Happy

Unterstützt wurden die beiden von ihren gutaufgelegten Mitmusiker*innen, von denen sich ungefähr ein Dutzend auf der Bühne befand. Es folgte ein kurzer Speech, Begrüssung und kurze AnekdoteN und schon gings weiter im Programm.

 

 

Überraschend nicht umgetextete Version der «Ludmilla»

Beim dritten Song «Ludmilla» erwarteten wohl viele eine, auf die aktuellen Geschehnisse im Osten bezogene umgetextete Version, dem war aber nicht so, dafür wurde ein geniales Sopransaxsolo eingefügt.

Christian Brantschen Keyboards

So enterte dann  mit „Juanita la Luna“ Tijuana Sound die Bühne, veredelt mit einem Trompetensolo à la Herb Alpert und Huber passte seine Bewegungen dem mittelamerikanischen Sound an, soweit dies seine, nicht grad filigrane Figur eben zuliess, bevor er uns mit «Novämber» vom draussen eben scheuch aufkeimenden Frühling, in den Spätherbst entführte. Ohne Unterbruch und zügig führte uns der Bandleader über die «Fischer» aufs «Bälpmoos», wohl einer der Songs schlechthin, die das Projekt Patent Ochsner schweizweit bekannt und gross machte und den nicht nur Bärner Giele, sondern auch die andern Deutschschweizer Goofen und Erwachsenen kennen. Ob aber «Bälpmoos» schon zum nun folgenden «Trybguet» zählt, ist kaum anzunehmen.

Bühne frei für ein, von Pippo Pollina mitkomponiertes Canzone

Daniela Sarda mit Büne Huber

Dazu bat Büne nun Daniela Sarda an den Bühnenrand um ihr das Feld für das von ihm und Pippo Pollina komponiert und getextete «Bruscolo di terra» zu überlassen, wobei er beim Refrain jeweils die Zweitstimme gab. Im grossen, weissen Konzertsaal des KKL Luzern herrschte bald fast schon eine Stimmung wie auf dem legendären «Gurten», der «Open Air Heimat» der Frauen und Mannen um Büne Huber. Diese begaben sich nun musikalisch auf den «Balkon» was natürlich „Durscht u Hunger“ gab. Zum Stillen dieser Bedürfnisse war wieder Heidi Happy gefragt, die im Duett mit Büne Huber glänzte, wie über diesen Link zu hören ist:

https://youtu.be/sOoofJUWk30?t=62

Mit «Broken soul» gings weiter und wahrscheinlich war die nun intonierte „W. Nuss vo Bümpliz“ an dieser gebrochenen Seele schuld. Dieser Patent Ochsner Klassiker schraubte denn auch die Stimmung im Saal nochmals höher, als sie eh schon war.

Ändu, der geniale Geräusche Imitator mit Bonjour Hellville

Wenn einer Instrumente geräuschgenau imitieren kann, dann Ändu, Andreas Schaerer, der mit seiner Beatbox-Technik das Publikum in den Bann zog.

Ein Amuse d’oreille über diesen Link:

https://youtu.be/QkdfFCHAGws?t=9

Schärer löste z.B. mit seiner Imitation nahtlos den Posaunisten ab, der eben ein Solo zum Besten gegeben hatte, kein Unterschied hörbar, schlicht sensationell.

Weitere Highlights waren an diesem Abend  die wunderbare Stimme von Daniela Sarda bei „Bruscolo di Terra“ und der Gesang von Ricky aus Madagaskar bei „Guet & Gärn“, sowie die immer perfekten Chöre, alles unterstützt von den stilsicheren Mitmusikern.

Sophie Hunger

Es folgte «Liebeslied» bevor man ins «Scharlachrot» eintauchte und bei Sophie Hungers «Hotelsong» landete. Büne Huber wünschte dann noch singend «Guet Nacht Elisabeth». Mit dem «Gummiboum» war dann schon fast «Ausklaar» und die patenten Künstler bleiben «Für immer uf Di» und als schöne Erinnerung in unseren Herzen, vor allem auch, weil sie schlussendlich, nach dem nicht enden wollenden Schlussapplaus, noch eine Zugabe gewährten.

Text: Léonard Wüst www.leonardwuest.ch

Fotos: http://www.abc-production.ch/index,   und Léonard Wüst

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Die Protagonistinnen beim Schlussapplaus

Dieser Beitrag wurde am von unter leitartikel und kolumnen von léonard wüst, musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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