Pflegeexpertin ist weiterhin in Urner Hausarztpraxis tätig

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Pflegeexpertin Claudine Lüscher bei der Arbeit

Unter der Leitung des Instituts für Hausarztmedizin und Community Care Luzern (IHAM & CC) wurde im Kanton Uri das Pilotprojekt «Interprofessionelle Arbeitsteilung zwischen Hausarzt/Hausärztin und Nurse Practitioner» umgesetzt. Dabei unterstützt eine Pflegeexpertin die ärztlichen Tätigkeiten in einer Hausarztpraxis. Ende August konnte das dreijährige Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen werden. Die Pflegeexpertin Claudine Lüscher wird weiterhin in der Bristenpraxis, Altdorf, tätig sein.

 

 

Ende August ging die Laufzeit des Pilotprojekts «ANP-Uri» zu Ende. Die während des Projekts gemachten Erfahrungen und die wissenschaftliche Auswertung zeigen ein sehr positives Bild. Dies hat dazu geführt, dass die Pflegeexpertin auch weiterhin in Uri tätig sein wird. Denn Frau Claudine Lüscher, Pflegeexpertin, ist ab 1. September 2020 bei der Gruppenpraxis «Bristenmed Praxis AG» in Altdorf angestellt und somit fest in das Praxisteam integriert. Dr. med. Christoph Merlo, Leiter des IHAM & CC, ist sehr erfreut über den erfolgreichen Abschluss des Projekts sowie über die Weiterführung der Tätigkeit der Pflegeexpertin (Advanced Practice Nurse APN oder Nurse Practitioner) in Uri: «Es freut mich sehr, dass Frau Lüscher auch weiterhin die wichtigen Pflegekompetenzen in einer Arztpraxis einbringen kann. Dies bedeutet einen Mehrwert für die Patientinnen und Patienten und für die Hausarztpraxis.»

 

Das Projekt startete mit einem hausärztlichen Mentoring in der Hausarztpraxis Bürglen. Im weiteren Verlauf des Projekts konnte belegt werden, dass beim Einsatz einer Pflegeexpertin in der Hausarztpraxis die Akzeptanz und Zufriedenheit sowohl bei Patientinnen und Patienten als auch bei den Angehörigen sehr hoch ist. Zudem zeigte sich, dass die Betreuung älterer Patientinnen und Patienten mit mehreren Krankheiten sowie Hausbesuche optimale Einsatzgebiete für die Pflegeexpertin darstellen. In diesen Bereichen kommen die Fähigkeiten und Kompetenzen der Pflegeexpertin vollumfänglich zum Tragen. Das ist bemerkenswert, da die Rolle von Pflegeexpertinnen in einer Hausarztpraxis – in der gesamten Schweiz, nicht nur im Kanton Uri – noch wenig bekannt war.

 

Das Projekt «ANP-Uri» hat bereits für grosses Interesse gesorgt. So wurde das Projekt an diversen nationalen und internationalen Veranstaltungen und Kongressen als innovatives Pilotprojekt zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung vorgestellt. Die positiven Erfahrungen im Kanton Uri zeigen, dass Pflegeexpertinnen in der Grundversorgung eine wesentliche Rolle übernehmen können. Zu Projektabschluss ist absehbar, dass sowohl in der Gruppenpraxis in Altdorf als auch in weiteren Praxen in der Schweiz das Erfolgsmodell übernommen und weiterentwickelt wird.

 

Gesundheitsdirektor Christian Arnold zieht eine positive Bilanz: «Der Einsatz einer Pflegeexpertin in einer Hausarztpraxis ist gerade in ländlichen Regionen eine wertvolle Ergänzung der ärztlichen Grundversorgung. Es ist wichtig und wertvoll, dass dieses Projekt in Uri realisiert werden konnte. Es freut mich zudem sehr, dass Frau Claudine Lüscher weiterhin in einer Urner Hausarztpraxis tätig ist.»

 

 

 

 

Projekt «ANP-Uri»

 

Unter der Leitung des Instituts für Hausarztmedizin und Community Care Luzern (IHAM & CC) wurde in Uri das Pilotprojekt «Interprofessionelle Arbeitsteilung zwischen Hausarzt/Hausärztin und Nurse Practitioner» umgesetzt. Das Projekt verfolgte eine nachhaltige Weiterentwicklung der medizinischen Grundversorgung durch die Zusammenarbeit zwischen den Hausärztinnen und Hausärzten, Pflegeexpertinnen (Advanced Practice Nurse APN oder Nurse Practitioner) und Medizinischen Praxisassistentinnen (MPA). Mit dem Urner Pilotprojekt sollte die Rolle der Pflegeexpertin (APN) in der Hausarztpraxis definiert, erprobt und evaluiert werden. Im Rahmen des Projekts war seit August 2017 eine Pflegeexpertin in der Hausarztpraxis Bürglen tätig.

 

Der Kanton Uri und die CSS Versicherungen unterstützten das Projekt ideell und finanziell. In der vorliegenden Konstellation war das Pilotprojekt in der Schweiz einzigartig. Das Projekt war bis Ende August 2020 befristet.

 

Der Kurzbericht zum Projekt ist im Internet unter www.ur.ch/gsud > Publikationen verfügbar.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]