Premiere TanzLuzern Goldberg-Variationen Uraufführung von Alba Castillo, Musik von Johann Sebastian Bach Premiere: Samstag, 13. Januar 2024 19.30 Uhr, Bühne

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Goldberg-Variationen

Wie inspirierend kann nachhaltiges Arbeiten sein? Die Tanzproduktion «Goldberg-Variationen» des Luzerner Theaters kreiert mit Elementen vergangener Inszenierungen und einer Variation der Variationen eine ganz neue Ästhetik. In der Uraufführung der spanischen Choreografin Alba Castillo findet nicht nur das facettenreiche Spiegel-Bühnenbild aus dem Schauspiel «Das Bildnis des Dorian Gray» der letzten Spielzeit den Weg zurück auf die Bühne, auch Kostüme und Objekte frühere Produktionen werden wiederverwertet. Und Bachs Musik erklingt in einer Variation für Orchester – live gespielt vom Luzerner Sinfonieorchester.

 

Der Wunsch, nachhaltig zu arbeiten und ein existierendes Bühnenbild aus der vorherigen Spielzeit in abgeänderter Form wiederzuverwenden, stand am Anfang der neuen Inszenierung des Luzerner Theaters. Er traf sich wunderbar mit dem Anliegen der Tanzdirektorin Wanda Puvogel, einmal eine Choreografie zu Bachs berühmten «Goldberg-Variationen» zu planen. Aus dieser Kombination entwickelte sich eine ungewöhnliche, für das ganze Produktionsteam höchst inspirierende Reise: «Dass nachhaltiges Denken nicht notwendigerweise eine Einengung in kreativen Prozessen bedeuten muss, sondern im Gegenteil eine inspirierende, neue Türen öffnende Möglichkeit sein kann, die künstlerisch in neue Richtungen schickt, war für das ganze Produktionsteam sehr beglückend. Die Grundidee zieht sich nun bei dieser ungewöhnlichen Produktion durch sämtliche Aspekte und wird für das Publikum erfahrbar gemacht.»

Das Motiv der titelgebenden Variationen wird auf vielfältige Weise umgesetzt: Nicht nur werden Bühnenbild und Kostüme aus vergangenen Produktionen in variierter Form wiederbelebt, die Spiegelbilder auf der Bühne erzeugen wiederum zahlreiche Variationen der tanzenden Personen. Die Musik der «Goldberg-Variationen» schliesslich, selbst schon formal mit Variationen arbeitend, erklingen nicht in der üblichen Fassung für Cembalo oder Klavier, sondern in einer Bearbeitung für Orchester, mit der das Luzerner Sinfonieorchester die Tanzenden live begleitet.

 

In den Choreografien der preisgekrönten Tanzkünstlerin Alba Castillo spielt das Motiv der Variation oft eine wichtige Rolle. In ihren Werken nutzt sie die Wandlungsfähigkeit des menschlichen Körpers und erfindet für ihre Tänzer*innen vielschichtige Bewegungsformationen. In ihrer Luzerner Choreografie erlaubt die Kürze der einzelnen Variationen eine grosse Vielseitigkeit des Abends: Zu sehen sind Solos, Duos, aber auch grosse Gruppenkonstellationen, dynamische Szenen wechseln sich ab mit atmosphärischen, gefühlvollen Momenten. Alba Castillo setzt dabei den optischen Effekt des Bühnenbilds mit ihrer Choreografie fort: Durch die vielfache Spiegelung der Tanzenden entsteht ein buntes Kaleidoskop von Bewegungen.

 

Anekdoten berichten, dass Johann Sebastian Bach die «Goldberg-Variationen» für die schlaflosen Nächte eines russischen Gesandten am Dresdner Hof komponiert hatte. Der Cembalist Johann Gottlieb Goldberg sollte die Stücke spielen, um seinen Meister in den Schlaf zu wiegen. Diesem Bild von Nacht und Träumen entnimmt Sarah Hofer die inhaltliche Anregung für ihre Kostümgestaltung der Produktion. Sie denkt den visuellen Effekt der Spiegelbilder mit und spielt mit der Frage, was real ist und was nicht. Gleichzeitig sind die Kostüme nachhaltig gedacht: Auch hier werden existierende Elemente aus dem Fundus einbezogen. Darüber hinaus wird bei der Herstellung von neuen Kostümen in ungewöhnlichen Färbprozessen mit umweltschonenden Pflanzenfarben gearbeitet.

 

Weitere Spieldaten
So 21.01. (13.30 Uhr) / Mi 24.01. (19.30 Uhr) / Fr 26.01. (19.30 Uhr) / So 28.01. (13.30 Uhr) / Fr 02.02. (19.30 Uhr) / Do 22.02. (19.30 Uhr) / Sa 02.03. (19.30 Uhr) / Sa 16.03. (19.30 Uhr) /
Sa 23.03. (19.30 Uhr) / Mo 01.04. (17.00 Uhr) / Sa 20.04. (19.30 Uhr) / So 28.04. (19.00 Uhr)

 

Produktionsteam
Choreografie: Alba Castillo, Musikalische Leitung: Jesse Wong, Bühne: Valentin Köhler, Kostüme: Sarah Hofer, Licht: Lukas Marian, Dramaturgie: Wanda Puvogel

 

Besetzung
TanzLuzern: Manon Adrianow, Ching Heng Huang, Hanna Hughes, Phoebe Jewitt, Mathew Prichard, Zhiyelun Qi, Grazia Scarpato, Pei-Chen Tsai, Renata Cidra Labiano, Kany Michel Obenga, Tanaka Roki, Ivan Tocchetti, Luzerner Sinfonieorchester

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

 

Weitere Informationen zu «Goldberg-Variationen» finden Sie unter luzernertheater.ch/goldberg-variationen.

 

Ausblick: Next Matters

Wie die letztjährige Ausgabe von «Next Matters» im UG bewies, sprudeln die Ensemblemitglieder von TanzLuzern nur so vor Einfällen, besonders, wenn sie eigene Werke kreieren. Sie denken in alle Richtungen und geniessen die Möglichkeit, ihre Rolle als Tänzerin oder Tänzer zu verlassen und eigenständig Stücke zu entwickeln. In «Next Matters» sind verschiedene kleine Stücke zu sehen, was für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Abwechslungsreich wird der Abend auch dadurch, dass junge Künstler*innen am Werk sind, deren Werdegang, stilistische Prägung und choreografische Handschrift von Person zu Person stark variieren. Ein vielgestaltiger Augenschmaus!

Premiere am Mittwoch, 20. März, 20.00 Uhr.

Tickets über die Billettkasse oder unter luzernertheater.ch/nextmatters.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

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Über Leonard Wüst

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