Mit dem Prix Caritas 2018 wurde in Luzern der kambodschanische Arzt Sovannarith Sam geehrt. Yves Serra, CEO und Präsident der Geschäftsleitung von Georg Fischer, würdigte das Engagement des Preisträgers. Dieser setzt sich seit Jahrzehnten für Kinderschutz und Kinderrechte in Kambodscha ein. Im Zentrum seiner Bemühungen stehen benachteiligte Kinder, die Opfer von Versklavung, Menschenhandel und Prostitution geworden sind.
Sovannarith Sam ist Leiter der Kinderschutzorganisation «Damnok Toek». Diese kümmert sich pro Jahr um rund 3 500 randständige Kinder in den Städten Phnom Penh, Poipet und Neak Loeung. In Poipet an der Grenze zu Thailand führt Sovannarith Sam verschiedene Auffangzentren, in denen etwa 750 Kinder Zuflucht finden, die auf der Strasse leben und arbeiten. Sie halten sich und ihre Familien über Wasser – als Lastenschlepper, Müllsammler, Bettler oder im schlimmsten Fall als Kinderprostituierte. In den Auffangzentren können sich die Kinder von den Strapazen ihrer Arbeit erholen. Sie erhalten eine warme Mahlzeit und haben die Möglichkeit, sich zu duschen.
«Damnok Toek» bietet diesen Kindern auch eine Grundschulbildung. Wenn immer möglich werden sie auf den Eintritt in eine reguläre, öffentliche Schule vorbereitet. In Zusammenarbeit mit Behörden und Privatwirtschaft ermöglicht das Hilfswerk Buben und Mädchen auch eine berufliche Ausbildung und verschafft den Jugendlichen Lehrstellen, Praktikumsplätze oder Jobs.
Yves Serra, Präsident der Konzernleitung von Georg Fischer sowie Präsident der Stiftung „Clean Water“ würdigte das Engagement des Preisträgers als wegweisend: „Für Sovannarith Sam ist stets eine dreifache Perspektive leitend. Indem er Kindern und Jugendlichen in Auffangzentren ein Dach über dem Kopf gibt, leistet er lebensrettenden Schutz. Er lässt es damit aber nicht bewenden. Durch Bildung und Ausbildung bemüht er sich, die Kinder in die Gesellschaft zu reintegrieren und ihnen eine Zukunft zu geben. Und schliesslich soll durch Aufklärung verhindert werden, dass Kinder recht- und schutzlos werden.“
Menschliche Wesen mit einer unantastbaren Würde
Das Engagement des kambodschanischen Arztes, so Yves Serra, sei von der Überzeugung geprägt, dass Kinder vor allem und zuallererst menschliche Wesen mit einer unantastbaren Würde und mit grundlegenden Rechten seien. Die Verleihung des Prix Caritas 2018 wolle ihn ermutigen, sein Engagement für Kinderschutz und Kinderrechte fortzusetzen.
Der Prix Caritas geht alljährlich an Personen, die sich durch hohe Fachkompetenz und Menschlichkeit sowie durch nachhaltiges und innovatives Engagement auszeichnen. Die Preissumme von 10‘000 Franken kommt einem Projekt des Preisträgers zugute.