Zürich (ots) – Die Nachfrage nach Texten in Leichter Sprache steigt. Nach einer zweijährigen Projektphase führt Pro Infirmis deshalb das Büro für Leichte Sprache weiter. Zudem will sich die Behindertenorganisation auch künftig für die Zugänglichkeit von Informationen stark machen. Nach zwei Jahren Aufbauarbeit des Büros für Leichte Sprache zieht Pro Infirmis eine positive Zwischenbilanz und führt das Angebot weiter.
Die beiden wichtigsten Ziele wurden erreicht: Erstens setzen inzwischen zahlreiche Organisationen in ihrer Kommunikation Leichte Sprache ein, zweitens hat Pro Infirmis mit dem Projekt eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert. 2016 hat Pro Infirmis Zürich mit dem Thema Leichte Sprache ausserdem den zweiten Platz im Projektwettbewerb des Zürcher Gesundheitsnetzes 2025 erreicht.
Mit dem Büro für Leichte Sprache will Pro Infirmis Barrieren abbauen und Zugang zu Informationen für möglichst viele Menschen schaffen, wie es auch die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen verlangt. Ein Beitrag des Zürcher Lotteriefonds hat den Aufbau der Dienstleistung unterstützt. In Zukunft wird Pro Infirmis Zürich allfällige Verluste vorwiegend mit eigenen Mitteln decken.
Das Büro für Leichte Sprache legt grossen Wert auf die Qualität der Texte. Der Texterstellungsprozess ist folglich aufwändig. Pro Infirmis arbeitet mit ausgebildeten Übersetzern und Texterinnen zusammen. Lektoriert werden die Texte je nach Zielgruppe des Textes von einer kleinen Gruppe aus Menschen mit Lernbehinderung oder Migrationshintergrund. Sie sind Teil des Teams und prüfen jeden Text vor der Freigabe auf seine Verständlichkeit. Neben dem Übersetzen und Prüfen von Texten kann bei Pro Infirmis Zürich auch ein Textcoaching in Anspruch genommen werden. Aktuell arbeiten im Büro für Leichte Sprache vier Übersetzerinnen und zwölf Prüferinnen und Prüfer.
In den ersten beiden Jahren führte das Büro für Leichte Sprache 77 Aufträge aus. Die Nachfrage ist in den letzten Monaten stark angestiegen. Zu den wichtigsten Kundengruppen gehören Verwaltungen der öffentlichen Hand sowie soziale Organisationen, aber auch Dienstleister aus dem Gesundheitsbereich.
Leichte Sprache ist ein in der Praxis entwickeltes Konzept mit eigenem Regelwerk. Das Ziel ist, Inhalte so einfach wie möglich darzustellen, damit sie auch für Menschen mit Leseschwierigkeiten verständlich sind. Gemäss einer Studie des Bundesamtes für Statistik haben rund 800’000 erwachsene Personen in der Schweiz Mühe beim Lesen.
www.büro-leichte-sprache.ch[content_block id=29782 slug=ena-banner]