Regierungsrat ist gegen die Einführung eines Generalabonnements für die Auto AG Uri

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Auto AG Uri

Die Einführung eines Generalabonnements (GA) auf dem Streckennetz der Auto AG Uri (AAGU) wurde im Rahmen einer Studie geprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass das Angebot nur eine sehr kleine Zielgruppe ansprechen würde. Auch innerhalb dieser Gruppe ist fraglich, wie viele ÖV-Nutzende bereit wären, den Preis von rund 1’150 Franken pro Jahr zu bezahlen – insbesondere angesichts bestehender, günstigerer Alternativen. Der Regierungsrat erachtet die Einführung eines GA AAGU als nicht zielführend.

Kleine Zielgruppe bei hohem Preis

Im Rahmen eines parlamentarischen Vorstosses von Landrat Ruedi Wyrsch, Flüelen, prüfte die Volkswirtschaftsdirektion die Einführung eines Generalabonnements (GA) auf dem Netz der Auto AG Uri (AAGU). Gemäss einer Studie des Fachplanungsbüros Trafiko AG käme das Abo für rund 880 Personen in Frage – vorwiegend für Vielfahrende im Urner Talboden, die ausschliesslich mit dem Bus unterwegs sind. Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand – wie von Regierungsrat und Landrat vorgegeben – betrüge der Preis gemäss Berechnungen der AAGU rund 1’150 Franken pro Jahr.

Im Vergleich zu bestehenden Angeboten wäre ein solcher Preis wenig konkurrenzfähig: Das Urner Check-in-Ticket kostet bei moderater Nutzung rund 780 Franken pro Jahr, ein Streckenabonnement Altdorf–Erstfeld rund 873 Franken, und das Halbtax PLUS bietet für 800 Franken ein nutzbares Guthaben von 1’000 Franken. Die potenzielle Zielgruppe für ein GA AAGU ist sehr klein – und selbst innerhalb dieses begrenzten Kreises ist unklar, ob die Zahlungsbereitschaft zu einem Preis von 1’150 Franken pro Jahr tatsächlich vorhanden wäre.

Ein GA AAGU wäre zudem ausschliesslich auf das Busnetz der Auto AG Uri beschränkt. Andere Trans-portunternehmen, wie die SBB oder die Matterhorn Gotthard Bahn, die z.B. das Urner Oberland oder Seelisberg erschliessen, würden vom Angebot ausgeschlossen. Dies würde zu einer Ungleichbehandlung innerhalb des Kantons führen. Für die Kundschaft wäre das kaum nachvollziehbar, da der Begriff «Generalabonnement» üblicherweise mit einer umfassenden öV-Nutzung in Verbindung gebracht wird.

Dazu kommt, dass die nationale öV-Branchenorganisation Alliance SwissPass das Ziel verfolgt, das Ticketangebot schweizweit zu harmonisieren. Neue Spezialabonnemente für einzelne Transportunter-nehmen werden derzeit grundsätzlich nicht mehr zugelassen. Ein GA AAGU könnte deshalb nicht über die offiziellen Vertriebskanäle (z. B. SBB-App, Automaten) verkauft werden. Das würde dessen Zugänglichkeit und die Vermarktungsmöglichkeit stark einschränken.

Die kantonale Verkehrskommission teilt die Einschätzung der Studie und erachtet ein GA AAGU ebenfalls als nicht zweckmässig. Auch die Auto AG Uri beurteilt die Einführung eines GA AAGU als nicht zielführend. Der Regierungsrat hat darum beschlossen, die Einführung eines solchen Abonnements nicht weiterzuverfolgen.

Kostenlose Schulungsangebote für ältere Personen zur öV-Nutzung

Als ergänzende Massnahme zur Förderung der öV-Nutzung durch Seniorinnen und Senioren bietet die Auto AG Uri in Zusammenarbeit mit Pro Senectute Uri regelmässig den kostenlosen Kurs «mobil sein & bleiben» an. Der halbtägige Kurs vermittelt praxisnahe Informationen zur sicheren und selbstständigen Nutzung des öffentlichen Verkehrs – etwa zur Ticketwahl, zu Fahrplänen und zur Bedienung von Billettautomaten. Der nächste Kurs findet am 20. Oktober 2025 statt. Anmeldung und Informationen unter: https://ur.prosenectute.ch/de/freizeit/kurse/UR-40001.25.146.