Die ausserordentlichen Witterungsbedingungen bescherten den Luzerner Winzerinnen und Winzern eine Rekordernte. Die Menge, der Ertrag pro Fläche und die Zuckergehalte waren seit Einführung der Weinlesekontrolle im Jahre 1981 noch nie so hoch.
Für die Luzerner Winzerinnen und Winzer verlief das Weinjahr 2018 optimal. Das niederschlagsarme, sonnige und warme Wetter schuf von Mitte April bis zum Ende der Ernte ausgezeichnete Bedingungen. Die älteren Reben standen die Trockenheit gut durch, nur Jungreben mussten teilweise bewässert werden. Pflanzenkrankheiten und –Schädlinge waren kaum ein Thema, so dass Pflanzenschutzmittel eingespart werden konnten. Die Ernte begann Ende August und dauerte für die Spätlesen bis Ende Oktober. Ein Grossteil der Menge wurde im September bei sommerlichen Bedingungen gelesen.
Ausgezeichnete Qualität und Potenzial für einen Spitzenjahrgang
Beim Blauburgunder wurden im Durchschnitt 101 Grad Öchsle (Vorjahr: 92), beim Riesling-Silvaner 81 Grad (Vorjahr: 76) gemessen. Den höchsten Wert erreichte die robuste Frühsorte Solaris mit 103 Grad Oechsle. Über der Grenze von 100 Grad Oechsle blieben beispielsweise auch Merlot und Diolinoir. Die gemessenen Zuckergehalte sind auf dem Niveau des Ausnahmejahres 2003. Durch den hohen Reifegrad, die guten Säurewerte und die kühleren Nächte ist das Potential für herausragende Weine besser als damals. Viele Trauben wurden jeweils am Morgen gelesen und die Moste soweit gekühlt, dass eine optimale Aromaausbildung ermöglicht wird.
Rekordmenge
Mit 574 Tonnen Ernte wurden der bisherige Höchstwert von 373 Tonnen aus dem Jahre 2016 weit übertroffen. Um die Kontinuität im Markt zu gewähren, wurden die Höchstmengen für die AOC-Weine im Kanton Luzern analog den Vorjahren festgelegt – auf 1000 g/m² beim Blauburgunder und 1200 g/m² bei allen übrigen Sorten. Dadurch musste der Ertrag bei den meisten Sorten reguliert werden. Der Anteil der weissen Trauben ist mit 328 Tonnen höher als jener der roten Trauben mit 245 Tonnen. 95 Prozent der Menge wird zu Weinen mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung «AOC Luzern» verarbeitet. Der Rest ergibt Schweizer Landwein.
Da viel Menge gleichzeitig anfiel, war es zuweilen schwierig, diese zeitig zu verarbeiten. Es mussten Erntegebinde und Tanks angeschafft, zum Teil auch neue Räume zur Kelterung bezogen werden. Das Rebjahr 2018 hat gezeigt, dass die Kapazitäten in den Keltereien erhöht und die Infrastruktur an die neuen Mengen angepasst werden müssen.
Die Weinlesekontrolle der Dienststelle Landwirtschaft und Wald erfasste 50 Sorten auf einer Fläche von 63,8 Hektaren. Erhoben wurden 49 Betriebe.
Anhang
Daten Weinlese Kanton Luzern 2018[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]