Programm und Ausführende:
W.A. Mozart:Lacrimosa, Requiem d-Moll KV 626
Kurt Atterberg: Suite für Violine, Viola und Streichorchester op. 19
Pablo de Sarasate: Zigeunerweisen op. 20
Frédéric Chopin: Polonaise A-Dur op. 40
Frédéric Chopin: Walzer für Klavier op.64 Nr. 2, bearbeitet für Gitarre und vorgetragen von Irina Kulikova
Mark Small The Path of the Low Valley» für Violoncello und Gitarre (Welt Uraufführung)
Ludwig van Beethoven Sieben Variationen über das Duett «Bei Männern, welche Liebe fühlen» aus Mozarts Oper «Die Zauberflöte in Es Dur für Pianoforte und Violoncello
W.A. Mozart, «Türkischer Marsch» aus der Klaviersonate A Dur KV 331, arrangiert zu vier Händen von S. Tabuchi
W.A. Mozart: Zwei Menuette KV 1
Lasse Tellkamp*,Gesang und Klavier
“Annies PianoTwins” Junichiro und Soichiro
Yamashita,Klavier
Misa Hasegawa,Klavier
Oliver Schmidt,Klavier
Luz Leskowitz,Violine
RebekkaMoosmann*,Violine
SolennePaïdassi,Violine
AylenPritchin,Violine
Sophia Reuter,Viola
Andreas Brantelid,Violoncello
Ingemar Brantelid,Violoncello
Irina Kulikova,Gitarre
Andreas Schmidt, Klavier
Der Start in das Rellinger Maifestival erfolgte bei besten Bedingungen, die Kirche voll erwartungsfreudiger Konzertgänger, draussen ein schon fast sommerlicher, sonnig – lauwarmer Maiabend.
Nach der traditionellen, kurzen Begrüssungsansprache von Michael Schopf, OK Präsident und Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Musik an der Rellinger Kirche, richtete Intendant, , Mitgründer des Festivals und künstlerischer Leiter, Professor Luz Leskowitz, einige Worte an das Auditorium und teilte mit, dass, aufgrund einer Lungenentzündung, eine der vorgesehenen Bratschistinnen, Lyda Chen-Argerich, kurzfristig absagen musste, er aber, dank seinen guten Beziehungen, mit Sophia Reuter, Solobratschistin der Berliner Staatskapelle und langjährige gute Bekannte, einen mindestens ebenbürtigen Ersatz organisieren konnte. Er bemerkte noch, dass an diesem Eröffnungskonzert zwölf Musiker*innen mitwirken würden und man das erste Werk, W.A. Mozarts Lacrimosa, Requiem d-Moll KV 626 in Memoriam Gisela Schopf, der unerwartet im Dezember 2022 verschiedenen Frau von Präsident Michael Schopf, widmet. Gisela Schopf, die jahrelang an der Seite ihres Mannes an vorderster Front zum guten Gelingen des Rellinger Maifestivals beigetragen hatte, also nicht nur ihrem Gatten, sondern auch den Musiker*innen und der ganzen restlichen, verschworenen Maifestivaltruppe fehlen würde.
W.A. Mozarts Lacrimosa, Requiem d-Moll KV 626
Mozarts Lacrimosa aus dem Requiem d-Moll KV 626 wurde in dieser herausragenden Aufführung von einem erstklassigen Ensemble interpretiert. Die Solist*innen Solenne Paidassi, Luz Leskowitz und Aylen Pritchin verleihen dem Stück mit ihren Violinen eine ergreifende Emotionalität. Oliver Schmidts Klavierspiel fügt eine subtile Begleitung hinzu, während Sophia Reuter mit ihren warmen Violaklängen eine eindringliche Tiefe schaffen. Ingemar & Andreas Brantelid ergänzen das Ensemble perfekt mit kraftvollen Celli. Die Künstler*innen zeigten ein außergewöhnliches Verständnis für die Komposition und schafften eine mitreißende Aufführung, die die Zuhörer in den Bann zog und fing die Klangschönheit und das emotionale Spektrum des Stücks meisterhaft ein. Dieses Ensemble bewies seine Virtuosität und Leidenschaft für die Musik Mozarts, und die gelungene Zusammenarbeit machte diese Interpretation zu einem beeindruckenden musikalischen Erlebnis und war die glanzvolle Eröffnung des Rellinger Maifestivals Ausgabe 2023
Kurt Atterberg: Suite für Violine, Viola und Streichorchester op. 19
Die von Sophia Reuter (Viola), Luz Leskowitz (Violine) und den Salzburger Solisten dargebotene Suite für Violine, Viola und Streicher aus dem Jahr 1917 von Kurt Atterberg ist eine faszinierende musikalische Erfahrung, die sowohl technisch beeindruckend als auch emotional berührend ist.
Kurt Atterbergs Komposition ist ein vergleichsweise selten aufgeführtes Werk, das jedoch dank der leidenschaftlichen Interpretation von Sophia Reuter, Luz Leskowitz und den Salzburger Solisten ein neues Licht auf die Komposition wirft. Die Suite besteht aus vier Sätzen, die jeweils ihre eigene einzigartige Atmosphäre und Ausdruckskraft haben.
Schon von den ersten Klängen an ist klar, dass die Musiker ein tiefes Verständnis für Atterbergs Musik haben. Ihre musikalische Kommunikation und ihre Fähigkeit, aufeinander einzugehen, erzeugten eine harmonische Einheit, die die Musik lebendig werden liess. Die Präzision und Leidenschaft, mit der sie die schwierigen Passagen bewältigten, war beeindruckend und zeugt von ihrer technischen Virtuosität.
Besonders hervorzuheben ist die warme und klangvolle Tonqualität von Sophia Reuters Viola und Luz Leskowitz‘ Violine. Ihre Instrumente verschmolzen regelrecht miteinander und mit dem Streicherensemble der Salzburger Solisten, was zu einem wunderbar ausgewogenen und homogenen Klangbild führte.
Die Salzburger Solisten unterstrichen einmal mehr ihre Reputation als erstklassiges Kammerorchester in dieser Aufführung. Ihr feinfühliges Spiel und ihre aufmerksame Begleitung der Solisten trugen dazu bei, dass die Musik in ihrer ganzen Pracht erstrahlte. Die Balance zwischen den Soloinstrumenten und dem Ensemble war perfekt abgestimmt, so dass jedes Detail der Musik klar hervortrat.
Die Komposition von Kurt Atterberg ist reich an melodischen Schönheiten und harmonischen Wendungen, die von Sophia Reuter, Luz Leskowitz und den Salzburger Solisten mit großer Sensibilität interpretiert wurden. Sie vermittelten die Emotionen und Stimmungen des Werkes auf ergreifende Weise und fesselten das Publikum von Anfang bis Ende und wurden dafür mit reichlich Applaus «überschüttet».
Optimale Harmonie von Solistin und Orchester
Das Streichorchester, das die musikalische Begleitung übernahm, war ebenfalls von außerordentlicher Qualität. Die Musikerinnen und Musiker verbanden sich zu einer homogenen Einheit und schufen einen reichen und nuancierten Klangteppich, der das Werk von Kurt Atterberg voll zum Ausdruck brachte. Die musikalische Leitung von Luz Leskowitz führte zu einer präzisen und einfühlsamen Interpretation des Stücks und verlieh ihm eine bemerkenswerte Klarheit und Dynamik.
Pablo de Sarasate: Zigeunerweisen op. 20
Das diesjährige Maifestival in Rellingen bot eine Bühne für junge aufstrebende Talente, darunter die 15-jährige Preisträgerin des Wettbewerbs „Mai Festival Young“, Rebekka Moosmann aus Flensburg. Moosmann stellte ihr beachtliches Können einem anspruchsvollen Publikum vor und wagte sich an Pablo de Sarasates herausfordernde Komposition „Zigeunerweisen“ op. 20., ein technisch anspruchsvolles Stück, das viel Virtuosität und musikalisches Gespür erfordert.
Belohnter Mut der jungen Geigerin
Rebekka Moosmann zeigte mutig ihr Talent und ihre Fähigkeiten bei der Bewältigung dieser Herausforderung. Ihr Spiel war von technischer Brillanz geprägt, wobei sie die schnellen Passagen mit beeindruckender Leichtigkeit meisterte. Ihre Ausdrucksfähigkeit und ihre Bühnenpräsenz beeindruckten das Publikum.
Dennoch muss angemerkt werden, dass die Interpretation durch Rebekka Moosmann zwar beeindruckend war, aber an manchen Stellen etwas an Tiefe und Emotionalität, wohl aufgrund noch fehlender Lebenserfahrung in diesem jugendlichen Alter, fehlte. Obwohl sie die technischen Anforderungen des Stücks meisterte, hätte ihre Darbietung durchaus etwas mehr Ausdruckskraft und nuancierte Interpretation vertragen können.
Frédéric Chopin : Polonaise A-Dur op. 40
Hier wurde das Publikum von einem bemerkenswerten Talent verzaubert: dem einheimischen Pianisten Lasse Tellkamp, Preisträger des Wettbewerbs „Mai Festival Young“. Mit gerade einmal 13 Jahren präsentierte Tellkamp eine außergewöhnliche Darbietung von Frédéric Chopins Polonaise A-Dur, auch bekannt als „Militär-Polonaise“, ein bekanntes und anspruchsvolles Stück, das sowohl technische Finesse als auch emotionale Tiefe erfordert. Lasse Tellkamp bewies mit seinem Spiel ein bemerkenswertes technisches Geschick. Seine Finger glitten mühelos über die Tasten und meisterten die virtuosen Passagen mit großer Präzision.
Reife Leistung des sehr jungen Pianisten
Was jedoch besonders beeindruckte, war Tellkamps Fähigkeit, die emotionale Essenz der Musik zu erfassen und sie auf berührende Weise zu interpretieren. Sein Spiel war geprägt von einer bemerkenswerten Reife und einer außergewöhnlichen Sensibilität für die Nuancen der Komposition. Er verlieh dem Stück eine kraftvolle Ausdruckskraft und vermittelte dem Publikum die patriotische Stimmung und den leidenschaftlichen Geist des Stücks.
Die Darbietung von Lasse Tellkamp wurde von der Zuschauerschaft mit großer Begeisterung aufgenommen. Das Publikum war von seinem Talent und seiner Leidenschaftlichkeit fasziniert und applaudierte ihm mit begeistertem Zuspruch. Die beeindruckende Leistung des jungen Pianisten zeugte von seinem außergewöhnlichen Potenzial und seinem starken Engagement für die Musik.
Seine technische Brillanz, gepaart mit einer tiefen emotionalen Interpretation, machte die Darbietung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist bemerkenswert, dass ein so junger Pianist bereits ein solches musikalisches Niveau erreicht hat, und es lässt darauf schließen, dass ihm eine vielversprechende musikalische Zukunft bevorsteht.
Das Maifestival in Rellingen hat erneut gezeigt, dass es eine Plattform für junge aufstrebende Talente wie Lasse Tellkamp und Rebekka Moosmann bietet, um ihr Können einem begeisterten Publikum zu präsentieren. Wir können gespannt sein, welche weiteren beeindruckenden Leistungen dieser junge Pianist in Zukunft noch erbringen wird.
Zwischenspiel
Nicht programmiert trug Irina Kulikova auf ihrer Gitarre noch «Asturias», eine Suite española op. 47, von Isaac Albéniz vor und man wähnte sich fast schon in der Alhambra in Granada, andalusisches Flair im hanseatischen Norden und begab sich für die nun folgende Konzertpause vor die Kirche, die fast südspanischen Temperaturen geniessend.
Frédéric Chopin: Walzer für Klavier op.64 Nr. 2, bearbeitet für Gitarre und vorgetragen von Irina Kulikova
Frédéric Chopins Walzer für Klavier op. 64 Nr. 2, in der Bearbeitung für Gitarre und vorgetragen von Irina Kulikova, zweifellos eine beeindruckende Interpretation eines zeitlosen Meisterwerks.
Die Gitarrenbearbeitung von Chopins Walzer zeigt Irina Kulikovas außergewöhnliches Talent und ihre tiefgreifende Verbindung zur Musik. Mit technischer Bravour und einer bezaubernden musikalischen Sensibilität lässt sie die Zartheit und Eleganz des Originalwerks auf der Gitarre erstrahlen.
Durch ihre meisterhafte Spieltechnik erweckte sie die Musik zum Leben und vermittelte eine Palette von Emotionen – von verspielter Leichtigkeit bis hin zu tief empfundenen Melancholie. Ihre Interpretation bewahrt die Essenz des Originals, während sie gleichzeitig die klanglichen Möglichkeiten der Gitarre voll ausnutzte.
Die Bearbeitung für Gitarre ermöglicht es, die Klangfarben und die Intimität des Walzers auf eine neue Art zu erleben. Irina Kulikova verlieh jedem Ton eine einzigartige Bedeutung und schaffte so eine packende Atmosphäre, die die Zuhörenden in den Bann zog.
Die musikalische Ausdrucksstärke und die nuancierte Dynamik in Kulikovas Spiel liessen die Zuhörer in Chopins Welt eintauchen und vermittelten eine tief empfundene Interpretation des Stücks.
Insgesamt war Irina Kulikovas Darbietung von Chopins eine wahrhaft bemerkenswerte künstlerische Leistung. Ihre technische Brillanz und ihre emotionale Tiefe liessen diese Aufführung zu einem Genuss für Liebhaber klassischer Musik, einmal anders, werden.
Dann kamen wir gar noch in den seltenen Genuss einer Welt Uraufführung mit
«The Path of the Low Valley» für Violoncello und Gitarre des zu diesem Zweck extra angereisten amerikanischen Komponisten Mark Small (*1951), gewidmet den Vortragenden Irina Kulikova, Gitarre und Andreas Brantelid, Violoncello
„The Path of the Low Valley“ ist ein fesselndes und emotional berührendes Werk für Violoncello und Gitarre, das von Mark Small komponiert wurde und in dieser außergewöhnlichen Interpretation von den beiden Widmungsträgern Irina Kulikova und Andreas Brantelid vorgetragen wurde.
Die Komposition des Amerikaners zeugt von einer meisterhaften Verschmelzung der beiden Instrumente, wodurch eine einzigartige Klanglandschaft entsteht. Die harmonischen Klänge der Gitarre und die warmen Töne des Violoncellos ergänzen sich auf wunderbare Weise und nehmen den Zuhörer mit auf eine Reise durch eine malerische Klanglandschaft.
Irina Kulikova und Andreas Brantelid bewiesen ihre außergewöhnliche musikalische Sensibilität und Virtuosität. Ihr einfühlsames Zusammenspiel verlieh der Musik eine tiefe Ausdruckskraft, die die emotionale Tiefe des Stücks zum Ausdruck brachte.
Die beiden Ausführenden verstanden es, die musikalische Erzählung mitreißend zu gestalten und die Spannung während des gesamten Stücks aufrechtzuerhalten. Ihre feinfühlige Interpretation vermittelte dem Publikum eine Vielzahl von Emotionen – von sanfter Melancholie bis hin zu leidenschaftlichen Höhepunkten.
Die Balance zwischen Violoncello und Gitarre war ideal abgestimmt, was die Fülle und Tiefe der Komposition voll zur Geltung brachte. Insgesamt war „The Path of the Low Valley“ in der Interpretation von Irina Kulikova und Andreas Brantelid ein absoluter Höhepunkt der Kammermusik. Mark Smalls Komposition und die Leistung der beiden Widmungsträger verschmelzen zu einer kraftvollen und ergreifenden Darbietung, die das Publikum in ihren Bann zog, noch lange in Erinnerung bleiben wird und mit entsprechendem Applaus bedacht wurde.
Ludwig van Beethoven Sieben Variationen über das Duett «Bei Männern, welche Liebe fühlen» aus Mozarts Oper «Die Zauberflöte in Es Dur für Pianoforte und Violoncello
Beethovens Sieben Variationen über das Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ sind ein faszinierendes Beispiel seiner Meisterschaft. Misa Hasegawa am Klavier und Andreas Brantelid am Cello boten eine beeindruckende Interpretation. Ihre Synergie verlieh den Variationen Tiefe und Lebendigkeit. Hasegawas Klavierspiel, präzise und expressiv, während Brantelids Cello einen warmen Klang beisteuert. Die Intonation fing die Brillanz der Komposition ein und ist ein Juwel der Kammermusik. Ein unvergessliches Erlebnis für die Konzertbesucher.
W.A. Mozart, «Türkischer Marsch» aus der Klaviersonate A Dur KV 331, arrangiert zu vier Händen von S. Tabuchi
Mozarts „Türkischer Marsch“ aus der Klaviersonate A-Dur KV 331, arrangiert für vier Hände von S. Tabuchi, wird in dieser außergewöhnlichen Darbietung von den 16-jährigen Zwillingsbrüdern Junichiro und Soichiro Yamashita, bekannt als „Annies Piano Twins“, meisterhaft zum Leben erweckt.
Die Yamashita-Zwillinge demonstrieren ihr beeindruckendes musikalisches Können und ihre bemerkenswerte Reife in ihrer Interpretation. Ihr synchrones Spiel ist nahezu perfekt, wobei sie ihre technische Brillanz mit einer jugendlichen Begeisterung verbinden.
Die Virtuosität, mit der sie die schnellen Läufe und anspruchsvollen Passagen meistern, ist beeindruckend und zeigt ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten als junge Pianisten. Sie verleihen jedem Notenwert eine sorgfältige Bedeutung und lassen die rhythmische Komplexität des Stücks lebendig werden.
Tabuchis geschicktes Arrangement bewahrt die Essenz des Originals und fügt gleichzeitig eine erfrischende Note hinzu, die das Publikum begeistert. Die Yamashita-Zwillinge nehmen diese Herausforderung an und spielen mit Selbstvertrauen und Ausdruckskraft.
Die Intonation bringt die Energie und das Feuer der Darbietung ein und präsentiert den „Türkischen Marsch“ in all seiner Pracht. Die Klangqualität ist beeindruckend, was es ermöglicht, die musikalische Reise der Zwillinge hautnah mitzuerleben.
Insgesamt ist die Interpretation von Mozarts „Türkischem Marsch“ durch „Annies Piano Twins“ ein erfrischendes und mitreißendes Erlebnis. Junichiro und Soichiro Yamashita zeigen nicht nur ihre technische Brillanz, sondern auch ihre Leidenschaft für die Musik, was ihren, ursprünglich nicht geplanten Auftritt an diesem Abend, zu einem wahren Genuss macht und auf eine vielversprechende Zukunft als aufstrebende Talente hinweist. Das sah auch das Auditorium so und bedachte die zwei sympathischen Söhne Nippons, die mit ihren Eltern angereist waren, mit stürmischem Applaus.
Starbariton als Klaviervirtuose
Den abrundenden Schlusspunkt machte dann der am Samstag zum Zuge kommende Bariton Andreas Schmidt als virtuoser Pianist mit W.A. Mozarts Menuetten KV 1.
Das traditionelle Nachspiel bei Captain Thomas Poetzsch und seiner Gattin Ulrike
Eine ausserordentlich schöne, nicht selbstverständliche Tradition, ist das jeweils an das Freitagkonzert anschliessende «get together, meet the artist» in den sehr speziellen, einer Schiffsbrücke nachempfundenen Räumlichkeiten von Captain Thomas Poetzschs Firma https://ctp.biz/ unweit der Rellinger Kirche. Dort werden Konzertbesucher, Sponsoren und Musiker grosszügig mit Speis und Trank verwöhnt und die Musiker*innen gewähren in ad hoc Formationen kurze tonale Leckerbissen ihres aussergewöhnlichen Könnens in familiärem Ambiente. Der CTP Chef agiert nicht einfach als der grösste Mäzen des Festivals anonym aus dem Hintergrund, er, wie auch seine Gattin Ulrike, sind sehr nahbar, präsent und auch gefühlsmässig äusserst grosszügig, wobei dem «Captain» vor allem, als massgeblichem Mitinitianten des Wettbewerbs „Mai Festival Young“, vor allem auch die Förderung junger, lokaler Talente ein grosses Anliegen ist
Nachtrag ein paar persönliche Anmerkungen
Ich persönlich finde es recht ignorant und despektierlich , dass das selbsternannte «Flaggschiff» der Rellinger Gastronomie, der Rellinger Hof, das Restaurant während des Festivals tagsüber nicht geöffnet hat, Fachkräftemangel kann nicht als Ausrede gelten, wenn während des wichtigsten Rellinger Anlass des Jahres, der viele Besucher nach Rellingen lockt, die Türen geschlossen sind. Schwach auch, dass Vertreter*innen von lokalen, resp. regionalen Medien mit Abwesenheit glänzen.
Wissen die tatsächlich nicht, welches musikalische «Juwel» da seit über 30 Jahren in der Rellinger Kirche über die Bühne geht, oder gibt’s jetzt nur noch die Elbphilharmonie in der Region um Hamburg? Da schart Mitgründer und Intendant, Professor Luz Leskowitz, nebst seinen Salzburger Solisten, Jahr für Jahr Weltklassemusiker*innen aus vielen Nationen für diese Woche im Mai um sich um, für gelinde gesagt, verhältnismässig lächerliche Gagen in Rellingen zu musizieren. Sie tun das mit enormer Spielfreude und geben ihr Wissen im Rahmen des „Mai Festival Young“ auch kostenlos an die lokalen Nachwuchsmusiker*innen weiter.
Kurzer Trailer der Piano Twins
www.youtube.com/watch?v=2d4Wukj4SHc
Link auf das Konzert vom Samstag:
Link auf das Konzert vom Sonntag:
Text: www.leonardwuest.ch
Fotos: Léonard Wüst und Wolfgang Gaedigk https://www.mrk-rellingen.de/maifestival.html
http://www.luz-leskowitz.at/index.html
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