Restaurierte Burgruine Nünegg in Lieli eingeweiht

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Restaurierte Burgruine Nünegg

Restaurierte Burgruine Nünegg

Die Burgruine Nünegg in Lieli, eine der grössten und am besten erhaltenen ihrer Art im Kanton Luzern, wurde zwischen 2014 und 2015 umfassend restauriert. Zudem wurde eine Aussichtsplattform installiert und die Umgebung ökologisch aufgewertet. An der heutigen Einweihungsfeier konnte sich die Öffentlichkeit über die ausgeführten Arbeiten informieren.

Die Burgruine Nünegg in Lieli/Hohenrain wurde von 2014 bis Ende 2015 durch die Dienststelle Immobilien, unter fachlicher Begleitung durch die Kantonale Denkmalpflege und Archäologie, umfassen restauriert und konserviert. Heute wurde sie mit einem Festakt in Anwesenheit von Regierungsrat Marcel Schwerzmann offiziell eingeweiht. Die Besucherinnen und Besuchern konnten sich bei Fachleuten über die ausgeführten Arbeiten informieren.

Die Burgruine Nünegg in Lieli ist nebst der Burg Kastelen bei Alberswil die grösste Luzerner Burgruine. Sie ist Eigentum des Kantons Luzern und steht unter dem Schutz des Bundes und des Kantons. Die Kosten für die neusten Restaurierungsarbeiten belaufen sich auf 1,95 Millionen Franken. Das Bundesamt für Kultur hat einen Beitrag von maximal 460’000 Franken zugesichert.

Aussichtsplattform und ökologische Aufwertung
Dank der Unterstützung durch die Albert Koechlin Stiftung und die P. Herzog Stiftung ist die Ruine nach der Restaurierung um eine Attraktion reicher: Im Bergfried wurde eine Wendeltreppe installiert, welche auf eine Aussichtsplattform über der Mauerkrone führt. Die Besuchenden können nun den gleichen Blick auf den Baldeggersee, die Alpen und die Burganlage geniessen wie vor Jahrhunderten die Herren von Lieli.

Auch die Umgebung der Burg wurde durch artenreiche Blumenwiesen, Kleinäcker im Stil der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft und verschiedene Wildobstarten aufgewertet. Für diesen Teil des Projektes zeichnet sich die Dienststelle Landwirtschaft und Wald verantwortlich. Restaurierung brachte neue Erkenntnisse
Die Herren von Lieli, als deren Stammsitz die Burg gilt, werden 1223 als Dienstleute der Kyburger erstmals aktenkundig. Bei einer Bauanalyse wurde festgestellt, dass die Burg – entgegen den bisherigen Vermutungen – in einer einzigen Bauphase in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden und danach mindestens einmal stark umgebaut worden ist. Nach dem Aussterben der Herren von Lieli wechselte die Burg mehrmals den Besitzer, bis sie schliesslich in den Wirren um die Schlacht von Sempach 1386 in Flammen aufging. Um 1700 gelangte die Nünegg zusammen mit der Heidegg in das Eigentum Luzerns. Erste Konservierungsmassnahmen wurden zwischen 1929 und 1931 sowie 1974 durchgeführt. 1984 wurde die Grabenmauer erneuert. 2011 musste der einsturzgefährdete Bergfried der Ruine notfallmässig gesichert werden.

Anhang
Zusatzinformationen zum Restaurierungsprojekt

– Webseite der Denkmalpflege und Archäologie[content_block id=29782 slug=ena-banner]