Konzert der tschechischen Philharmonie unter der Leitung des Gastdirigenten Osmo Vänskä. Ein bisschen seltsam und ungewohnt war die Stimmung schon am Ende des Konzertes.
Gestartet wurde in einer Kleinformation in der der Dirigent selbst zur Klarinette griff, das Publikum war gut eingestimmt durch dieses Intro und feierte die Protagonisten entsprechend. Der erste Konzzertteil beinhaltete Werke von Dvoràk und Liszt, gewohnt souverän interpretiert vom tschechischen Vorzeigeorchester, unauffällig geführt durch Vänskä und brillant ergänzt mit dem deutschen Solopianisten Gerhard Oppitz. Im zweiten Teil dann Gewagteres: Vänskä liess die Symphonie Nr. 7, die sogenannte Insektensymphonie, seines finnischen Landsmannes Kalevi Aho (*1949) interpretieren. Das Orchester auf dem immer hohem technischen Standard, engagiert und gestenreich geleitet durch den Dirigenten. Für mein persönliches Gusto ein etwas wirres Werk. Ebenso hatte ich den Eindruck, dass auch den meisten andern Anwesenden diese Art skandinavischer Zoologie nicht unbedingt zusagte, deshalb wohl auch die anfangs erwähnte ungewohnte Stimmung am Ende der Darbietung. Dazu kommt vielleicht auch, dass ich unbewusst Konzerte in Prag irgendwie immer mit den grossen osteuropäischen Komponisten verbinde und so etwas auf dem falschen Fuss, bzw. auf dem falschem Ohr, erwischt wurde. Es war ja keinesfalls eine Enttäuschung, sondern eine ungewohnte und neue Erfahrung im Rudolfinum für mich. So werde ich bei der Planung eines nächsten Pragbesuches bestimmt das Konzertprogramm der tschechischen Philharmonie etwas genauer anschauen und gegebenenfalls den Reisetermin entsprechend anpassen. Foto unten: Rudolfinum bei Nacht, durch anklicken direkter Link auf die homepage der tschechischen Philharmonie
mit freundlicher und grosszügiger Unterstützung durch Herrn Bernhard Schilling von www.prag-urlaub.de
Text und Bilder: Léonard Wüst