Saisonabschluss in Genf: Karin Henkel inszeniert Verdis La Traviata

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La Traviata Foto Diana Markosian

Am Ende der Saison des Grand Théâtre de Genève kommt mit Violetta Valéry eine der bekanntesten Opernfiguren überhaupt auf die Bühne.
Wie kaum eine zweite verkörpert sie das Motto dieser Spielzeit: Opfer.

Karin Henkel, eine der großen Regisseurinnen des deutschen Theaters, wird das Schicksal dieser Frau neu interpretieren. Henkel ist regelmäßig bei den Salzburger Festspielen, am Wiener Burgtheater, am Schauspielhaus Zürich oder am Deutschen Schauspielhaus Hamburg zu Gast. Nach ihrer vielbeachteten Produktion von Prokofjews Der Spieler am Opera Ballet Vlaanderen im Jahr 2018 inszeniert sie nun am GTG ihre zweite Oper. Indem sie Violetta diversen Alter Egos gegenüberstellt und so dieser Figur eine multiple Gestalt verleiht, wird sie die Opferung einer Heldin aus dem 19. Jahrhundert aus der Sicht einer Frau von heute hinterfragen. In den suggestiven Räumen des serbischen Bühnenbildners Aleksandar Denić , der vor allem mit Emir Kusturica und Frank Castorf zusammengearbeitet hat und dessen Werke bei der Biennale Venedig 2024 zu sehen waren, und in den Kostümen von Teresa Vergho wird Karin Henkel eine moderne Lesart von La Traviata präsentieren.

Der italienische Dirigent und Verdi-Spezialist Paolo Carignani leitet das Orchestre de la Suisse Romande und eine hochkarätige Doppelbesetzung. Als Violetta alternieren Ruzan Mantashyan , die in Genf bereits Rachel in La Juive (2021/22) gesungen hat, und Jeanine De Bique , die 2021 als Poppea am GTG ihr großes Gespür für Alte Musik unter Beweis gestellt hat. Als Alfredo sind der italienische Belcantotenor Enea Scala und der Franzose Julien Behr zu erleben.

Die Halbweltdame Violetta Valéry muss ihr persönliches Glück der bürgerlichen Moral opfern, um den Ruf ihrer Geliebten zu schützen. Schließlich haucht sie ihr Leben in einer ergreifenden Stereoszene mit den triumphierenden Worten „Oh gioia!“ – „Oh Freude!“ aus und ging
nicht zuletzt durch ihre enorme Stärke im Angesicht des Todes in die Operngeschichte ein.

Verdis 1853 uraufgeführtes Werk basiert auf dem Roman Die Kameliendame von Alexandre Dumas, in dem der Autor seine eigene Beziehung zu der Kurtisane Marie Duplessis verarbeitet hat. Obwohl die Uraufführung am Teatro La Fenice zunächst gemischt aufgenommen wurde, wurde
La traviata bald zu einer der meistgespielten Opern der Welt.

Grand Théâtre de Genève: Giuseppe Verdi La traviata (Neuproduktion)

Premiere: 14. Juni 2025, 20:00 Uhr

Weitere Vorstellungen: 18./26./27. Juni 2025, 20:00 Uhr
15./22. Juni 2025, 15:00 Uhr
20. Juni 2025, 19:00 Uhr
24. Juni 2025, 19:30 Uhr

Mehr Infos: https://www.gtg.ch/saison-24-25/la-traviata/

Dieser Beitrag wurde am von unter musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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