Sanierung von zwei historischen Verkehrswegen

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Sanierter Abschnitt beim Suworowweg im Gebiet Kessel. Der bestehende Scharhaag wird im Rahmen des Sanierungsprojekts um rund 20 m verlängert.

Zahlreiche historische Verkehrswege führen durch den Kanton Uri. Oft sind es attraktive Wanderwege. Gelegentlich werden sie auch als Viehtriebwege genutzt. Einige weisen einen hohen Sanierungsbedarf auf. Die Fachstelle Wanderwege und Bike bei der Justizdirektion Uri hat zwei Objekte von nationaler Bedeutung auf grösseren Wegabschnitten saniert.

Der Wanderweg von Bristen hinauf nach Golzern in der Gemeinde Silenen und derjenige vom Vorderacherberg zum Biel in der Gemeinde Bürglen sind im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) als Objekte von nationaler Bedeutung eingestuft. Sie verfügen abschnittsweise über viel historische Substanz, so zum Beispiel über Trockenmauern, Pflästerungen, Querabschläge aus Steinen oder Holz und traditionelle Holzzäune.

Sanierter Abschnitt beim Soworowweg im Gebiet Vorderacherberg.

Die beiden Wanderwege wiesen einen hohen Sanierungsbedarf aus. Ziel der Sanierungs- und Aufwertungsprojekte bei IVS-Objekten ist es, den Charakter der historischen Wege mit ihren wesentlichen Elementen in ihrer typischen Art zu erhalten. Dazu wird weitestgehend mit den vorhandenen Materialien vor Ort gearbeitet. Es sind sanfte Sanierungen, die oft nur regelmässige Wanderer erkennen können. An geeigneten Stellen werden auch Aufwertungen wie neue Zäune oder zusätzliche Trockenmauern und Lesesteinhaufen erstellt. Eine grosse Beachtung gilt jeweils auch der Entwässerung der Wege. Mittels zusätzlicher Querabschlägen und Spitzgräben wird die Entwässerung der Wegoberfläche verbessert.

Die Umsetzung der Sanierungs- und Aufwertungsprojekte erfolgt jeweils mit Urner Unternehmern, die Erfahrung im Umgang mit Sanierungen von Trockenmauern und Natursteinpflästerungen ausweisen. Der sensible Umgang mit der historischen Substanz und die Ortskenntnisse erleichtern die Sanierungsarbeiten.

Auf alten Pfaden von Bristen nach Golzern

Sanierte Trockenmauern und Steinstufen mit kleinflächiger Pflästerung auf Golzern.

Der Weg führt in vielen Kehren von der Talstation der Luftseilbahn bei Bristen durch den Wald hinauf nach Golzern. Es handelt sich um einen wilden, relativ breiten Bergweg. Früher kam dem Weg nebst der Verbindung zum Tal eine wichtige Funktion für den Transport des erzhaltigen Gesteins zu, das bei Pucher Gand gewonnen und zum Schmelzofen bei Acherli gebracht wurde. Heute wird er ausschliesslich als Wanderweg genutzt, der Viehtrieb erfolgt auf der neuen Erschliessungsstrasse.

Talseitige Trockenmauern lassen sich in erster Linie in den unteren, bergseitigen Stützmauern vor allem in den oberen Wegabschnitten finden. Dazwischen sind auf dem Wegtrassee immer wieder kleine Relikte der ursprünglichen Pflästerung vorzufinden. Insgesamt wurden rund 75 m3 Trockenmauern und 30 m3 Lesesteinhaufen abgebrochen und neu aufgeschichtet sowie 180 Laufmeter Entwässerungsrinnen ausgebessert oder neu erstellt. Vorhandenes geeignetes Steinmaterial an Ort wurde für die Ergänzung der noch vorhandenen Pflästerung eingesetzt. Im obersten Wegabschnitt wurden fast 400 neue Steinstufen erstellt.

Der Suworowweg: Ein Weg mit unterschiedlichsten Aspekten

Schon früher diente der Suworowweg vom Vorderacherberg zum Biel dem Viehtrieb. Er wies schon damals eine Breite von einem bis zwei Meter auf. Heute dient er neben dem Viehtrieb auch als Wanderweg. Teils verläuft er als Hangweg, teils als Gasse. Typische Elemente entlang des Wegs sind Trockenmauern und Lesesteinwälle mit einer Höhe von bis zu gut 1,5 m. Teils bilden sie wunderschöne Gassen, teils stützen sie das tal- oder bergseitige Gelände.Schöne Scharzäune begleiten insbesondere im Gebiet Kessel den Weg. Die Wegoberfläche ist oft von Gras bewachsen und nur in den steileren Passagen sind grobe Pflästerungen zu finden. Im Rahmen der Sanierung wurden gut 160 m3 Trockenmauern abgebrochen und neu aufgemauert, 240 Laufmeter Holzstufen zur Verbesserung der Begehbarkeit erstellt und kleinflächig die Pflästerungen ergänzt. Daneben wurde die Entwässerung mittels Querabschlägen und Spitzgräben verbessert.

 

Die Sanierungs- und Aufwertungsprojekte betreffend die beiden Wegabschnitte der IVS-Wege «Bristen-Golzern» und «Vorderacherberg-Biel» wurden finanziert durch:

  • Fonds Landschaft Schweiz (FLS)
  • Bundesamt für Strassen (ASTRA), Fachstelle IVS
  • Korporation Uri
  • Standortgemeinden Silenen und Bürglen
  • Kanton Uri[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]