Die Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Urner Oberland (KSUO) wanderten von Amsteg bis auf den Gotthard. Auf ihrer fünftägigen Marschroute setzten sie sich mit ihrer Heimatregion und den Themen Verkehr, Energiegewinnung, Landschaft und Klimawandel auseinander.
Schule einmal anders: Draussen, dem Wetter ausgesetzt, zu Fuss unterwegs, gemeinsam essen und zusammen übernachten und sich gleichzeitig mit seiner Heimat und ihren Veränderungen auseinandersetzen. Dieser Herausforderung hat sich die Oberstufe der Kreisschule Urner Oberland gestellt. Der Weg führte von Amsteg bis auf den Gotthard. Dabei haben sich die Schülerinnen und Schüler mit der Verkehrsgeschichte am Gotthard, mit der Energiegewinnung und dem Klimawandel befasst. «Der Weg über den Gotthard bietet zu diesen Themen ausgezeichnetes Anschauungsmaterial», sagt Ursi Gerig, Lehrerin an der KSUO. «Die Themen sind auch im Lehrplan vorgesehen und werden auf unserer Wanderung hautnah erfahren» ergänzt Ursi Gerig. Gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler auf ihrer Wanderung aufeinander Rücksicht zu nehmen, durchzuhalten, nicht aufzugeben, Grenzen einzuschätzen und sich etwas zuzutrauen.
Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind sich am Berg gleich gewohnt. «Es gibt die Schnellen, die sich in den Bergen ohne Probleme bewegen», meint Martin Planzer, ebenfalls Lehrer des dreiköpfigen Lehrerinnen- und Lehrer-Teams, «und solche, die unsicherer sind und die Route langsam und vorsichtig angehen. Das alles muss respektiert werden und seinen Platz haben.» Der Zusammenhalt in der integrierten Oberstufe mit den 21 Schülerinnen und Schüler ist gut. Zwischendurch braucht es eine Aufmunterung. Beispielsweise nach dem Abstieg von der Bergseehütte. Adrian Gisler, der Dritte im Team, macht den Schluss und gratuliert dem letzten Schüler, dass er es geschafft hat. Am ersten Tag übernachteten die Schülerinnen und Schüler im Schulhaus von Wassen und wurden am Morgen mit einem Zmorge vom Schulrat überrascht. Am zweiten Tag war die Übernachtung in der Bergseehütte der Göscheneralp angesagt. Die letzten beiden Übernachtungsorte bildeten Andermatt und das Gotthardhospiz.
Auf den vier bis fünf-stündigen Wanderungen wurde das Navigieren und Kartenlesen jeweils einer kleinen Gruppe von Schülerinnen und Schülern übertragen. Diese Gruppen wurden von Claudine Wernli von der Agentur Umsicht, die das Projekt initiiert hat und für die Leitung und Organisation zuständig war, begleitet. Unterwegs haben die Schülerinnen und Schüler zu Themen berichtet, zu denen sie sich vor dem Lager informiert hatten. Und Claudine Wernli gab als Geografin zwischendurch immer wieder Inputs zu Themen, die entlang dem Weg sichtbar werden. «Die Schülerinnen und Schüler sind nicht immer gleich motiviert, manchmal kommt mehr von ihnen, manchmal sind sie eher passiv» berichtet Wernli. «Insgesamt machen sie aber sehr gut mit und sind pflegeleicht», meint sie. Auch wenn der Weg nicht immer einfach war und es einige Strapazen zu überwinden gab, war die Erkundung der eigenen Heimat bestimmt lehr- und erlebnisreich.
Die Agentur Umsicht, Luzern, bietet für Schulkassen ein fünftägiges Lager unter dem Motto Gotthard-Klima-Schulen an. Das Wanderlager führt von Amsteg über den Gotthard nach Airolo. Auf dieser Alpenüberquerung erfahren die Schülerinnen und Schüler einiges über die Verkehrs- und Tourismusgeschichte am Gotthard, die Energiegewinnung und den Klimawandel in den Alpen. Schülerinnen und Schüler wirken dabei aktiv mit kleinen Inputs zu einem Thema mit. Auf dem Weg über den Gotthard soll auch der respektvolle Umgang miteinander, sich etwas zutrauen, durchhalten, die Orientierung im Gelände, gemeinsam essen und übernachten gelernt und erlebt werden. Weiter Informationen sind unter www.umsicht.ch zu finden. Das Amt für Umwelt Uri hat das Wanderlager der KSUO mit einem Beitrag unterstützt.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]