Die Integration von schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine bleibt nach wie vor ein zentrales Anliegen für die Schulen im Kanton Uri. Obschon es momentan verhältnismässig ruhig ist, muss wohl insbesondere im Herbst wieder mit steigenden Zahlen gerechnet werden.
Seit nunmehr achtzehn Monaten suchen Menschen aus der Ukraine aufgrund des russischen Angriffskriegs Schutz in anderen Ländern. Die Urner Schulen sind zwar geübt in der Integration von fremdsprachigen Kindern und Jugendlichen. Die grosse Anzahl der Schutzsuchenden stellte die Schulen zeitweilen aber vor grosse Herausforderungen. «Diese Herausforderungen haben unsere Schulen bisher mit hohem Engagement und grossem Verantwortungsbewusstsein für die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien ganz ausgezeichnet geleistet», sagt Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri.
Dieses Engagement setzt sich auch mit Beginn des neuen Schuljahrs fort. Aktuell werden an der Urner Volksschule insgesamt 64 schulpflichtige Kinder und Jugendliche mit Schutzstatus S unterrichtet. Das sind rund 20 weniger als bei der letzten Erhebung im Mai 2023. Sie verteilen sich auf neun Gemeinden. Am meisten Kinder und Jugendliche mit Schutzstatus S unterrichten die Schulen Altdorf (20 Schülerinnen und Schüler), die Schule Erstfeld (15), die Kreisschule Urner Oberland (10), die Schule Silenen (6) und die Schule Flüelen (5).
Unterstützung des Kantons
Das Ziel der schulischen Integration ist vorrangig immer, individuelle Lösungen zu finden, um eine rasche Normalisierung der Lebensumstände der Geflüchteten zu ermöglichen. Zu diesem Zweck können die Schulen auch sogenannte Schlüsselpersonen einsetzen, die eine wesentliche Funktion in der sprachlichen und interkulturellen Vermittlung übernehmen und deren Einsatz zur Hälfte vom Kanton finanziert wird. Darüber hinaus leistet das Amt für Volksschulen den Schulen wirksame Unterstützung, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren sicherzustellen. Finanziell beteiligt sich der Kanton zudem mit der Schülerpauschale, die er den Gemeinden auch für die schutzsuchenden Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine gewährt. Zusätzlich erhalten die Gemeinden für Schülerinnen und Schüler mit Schutzstatus S eine Pauschale für den Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ); diese ist kostendeckend ausgelegt. Solange eine Schule aufgrund der Zahl der Geflüchteten keine zusätzliche Klasse eröffnen muss, decken die Beiträge des Kantons einen erheblichen Teil der anfallenden Kosten.
Konstruktive Zusammenarbeit
Eine Herausforderung für die Aufnahme von S-Geflüchteten in Uri ist weiterhin, dass die Zuweisungen durch den Bund an den Kanton Uri beziehungsweise an das mit der Unterbringung beauftragte Schweizerische Rote Kreuz (SRK) oft kurzfristig erfolgen. Auch die Schulen erfahren somit erst kurzfristig, wann und wie viele schutzsuchende Kinder und Jugendliche neu eintreffen. Die Einflussmöglichkeiten des Kantons sind in dieser Sache beschränkt. Um die Koordination zwischen dem SRK und den Schulen indes zu optimieren, wurde im Februar 2023 eine Ansprechperson beim Amt für Volksschulen bezeichnet. Zudem hat das Amt für Volksschulen die Schulen darauf hingewiesen, dass eine Einschulung nicht umgehend erfolgen muss, sondern dass die Schulen auch zeitlich fest umgrenzte Einschulungsfenster definieren können.
«Wir sind sehr froh über die weiterhin konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Schulen, dem SRK und den anderen beteiligten Organisationen», sagt Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri. «Dies Zusammenarbeit trägt wesentlich dazu bei, dass wir die Herausforderungen meistern und den schutzsuchenden Kindern und Jugendlichen mit einer soliden schulischen Ausbildung eine Lebensperspektive bieten können.»[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]