In den meisten Gemeinden des Kantons Luzern, an den kantonalen Gymnasien und Berufsfachschulen starten heute über 65’000 Kinder und Jugendliche ins neue Schuljahr. Besonders für rund 4’200 Kinder, die erstmals die 1. Klasse der Primarschule besuchen, ist dies ein aufregender Tag. Auf allen Schulstufen stehen im Schuljahr 2024/2025 einige Neuerungen an. Regierungsrat Armin Hartmann besuchte zum Schulbeginn eine Primar- und eine Berufsfachschule.
Im neuen Schuljahr 2024/2025 besuchen im Kanton Luzern insgesamt rund 44’500 Schülerinnen und Schüler die Volksschulen, 5’854 Lernende das Gymnasium und 15’032 Jugendliche die Berufsfachschulen. Für rund 4’200 Kinder ist es der erste Schultag überhaupt. Bildungs- und Kulturdirektor Dr. Armin Hartmann besuchte zum Schuljahresstart die Volksschule in Hasle sowie das Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung BBZN in Schüpfheim.
«Der Start eines neuen Schuljahres ist immer ein bedeutender Moment, voller Chancen und neuer Möglichkeiten. Alle Schülerinnen und Schüler sollen bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereitet werden, und das gelingt nur, wenn wir gemeinsam – Lehrpersonen, Eltern und Politik – die richtigen Rahmenbedingungen schaffen», betonte der Bildungsdirektor zum Schulbeginn. «Ich wünsche allen einen erfolgreichen Start und freue mich darauf, die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, damit die Entwicklung der jungen Menschen an unseren Schulen im kommenden Jahr gelingend begleitet werden kann», sagte Armin Hartmann weiter.
Lehrpersonenmangel bleibt eine Herausforderung – weitere Massnahmen folgen
Der Fachkräftemangel im Lehrberuf war auch dieses Jahr bei den Stellenbesetzungen die grosse Herausforderung. Dies wird auch in den kommenden Jahren so bleiben. An den Volksschulen waren per 14. August noch zwei Stellen mit einem Pensum von über 50 Prozent sowie 14 Stellen mit einem Pensum von unter 50 Prozent offen. Die Stellen für Klassenlehrpersonen konnten alle besetzt werden. Noch offen sind kleinere Pensen im Bereich der Integrierten Förderung IF, Integrativen Sonderschulung IS, Deutsch als Zweitsprache DaZ sowie der Logopädie. An den kantonalen Gymnasien und Berufsfachschulen konnten alle Stellen besetzt werden.
Um dem Lehrpersonenmangel entgegenzuwirken, haben der Regierungsrat und die zuständigen Dienststellen bereits eine Reihe von kurz- und längerfristigen Massnahmen, die den Lehrberuf attraktiver gestalten sollen, erarbeitet (siehe BKD-Blog vom 22. März 2024). Dafür werden aktuell Rahmenbedingungen und konkrete Umsetzungshilfen erstellt. Diese sollen bis Ende des Jahres bereitstehen, sodass nach einem positiven Entscheid des Kantonsrates zur Finanzierung im Rahmen des Aufgaben- und Finanzplans AFP mit der Vorbereitung der Umsetzung der ersten Massnahmen begonnen werden kann.
Neuerungen und Projekte auf allen Stufen im Schuljahr 2024/2025
Mit dem Schulstart gibt es auf allen Schulstufen Neuerungen, welche in der folgenden Übersicht aufgeführt sind:
Bildungs- und Kulturdepartement
- Schulverwaltungssoftware StabiLU
Das Projekt «StabiLU» für eine einheitliche Schuladministrationssoftware ist auf Kurs. Der Luzerner Kantonsrat hat dem Sonderkredit von 8,76 Millionen Franken für eine neue Schulverwaltungssoftware im Juni 2024 klar zugestimmt. Die Pilotphase für die Einführung der neuen Software wird 2025 starten. Sobald die Pilotphase erfolgreich abgeschlossen ist, wird die Software rollend an allen Schulen eingeführt. Dies wird frühestens Mitte 2026 der Fall sein. - Jubiläumsanlass «150 Jahre allgemeine Schulpflicht»
1874 wurde die Schweizerische Bundesverfassung total revidiert. Artikel 27 legte darin den Grundstein für eine allgemeine und unentgeltliche Schulpflicht für alle Kinder. Zum 150-Jahr-Jubiläum dieser wichtigen Errungenschaft laden das Luzerner Bildungs- und Kulturdepartement und die Pädagogische Hochschule Luzern gemeinsam zu einem öffentlichen Anlass am 26. September 2024 ein . - Bildungsindikatoren: Neuer Bildungsbericht erscheint im November
LUSTAT Statistik Luzern veröffentlicht dieses Jahr wiederum den Bildungsbericht, der das Luzerner Bildungssystem sowie ausgewählte Schwerpunktthemen aus statistischer Sicht beleuchtet. Er wird anlässlich des LUSTAT Meetings vom 18. November 2024 vorgestellt.Volksschulen (Kindergarten, Primar- und Sekundarschule)
- Weiterentwicklung der Luzerner Volksschulen: «Schulen für alle»
Beim Schulentwicklungsvorhaben «Schulen für alle» arbeiten Schulen, Verwaltung und die Pädagogische Hochschule Luzern zusammen an der Konzipierung der konkreten Themen. «Schulen für alle» ist 2023 gestartet und dauert bis 2035. Getreu dem Motto «zusammen wachsen – Menschen stärken» setzt das Entwicklungsvorhaben in der Ausgestaltung der Volksschule neue Akzente, damit diese stark und zukunftsorientiert bleibt. - Herausforderndes Verhalten – zusätzliche Unterstützung für Schulen
Ab Herbst 2024 können Schulen schrittweise von kantonalen Unterstützungs- und Entwicklungsmassnahmen profitieren. Entlang eines Zielbildes können Teams im Dialog eruieren, wie sie künftig ihren Umgang mit herausforderndem Verhalten weiter professionalisieren. Ein Analysetool erlaubt es Teams, Entwicklungsschwerpunkte für die eigene Schuleinheit zu bestimmen. Mit Vorbehalt der Genehmigung des Budgets stehen allen Schulen ab Schuljahr 2025/26 zusätzliche Ressourcen im Rahmen von 1.2 Lektionen je Klasse und drei Lektionen je geleiteter Schuleinheit zur Verfügung. Das Rahmenkonzept Time-In schafft Klarheit über Möglichkeiten in der Entwicklung und Ausgestaltung zusätzlicher unterstützender Angebote an den Schulstandorten. Diverse weitere Inhalte, beispielsweise zum Handlungsrepertoire in der Klasse oder zum Monitoring- und Förderprozess, werden laufend ergänzt. - Entwicklungen im Bereich Sonderschulung
Auch in diesem Schuljahr wird aus pädagogischen und finanziellen Überlegungen am Grundsatz «Integration vor Separation» festgehalten. Alle Lernenden erhalten weiterhin eine ihrem Potenzial entsprechende Schulung, bei ausgewiesenem Bedarf (und nach Abklärung und Zuweisung) mit zusätzlichen Ressourcen (siehe Sonderschulung).Gymnasien
- Neue Leitung der Dienststelle Gymnasialbildung
Simon Dörig, der Leiter der Dienststelle Gymnasialbildung, tritt per Ende August 2024 zurück (siehe Medienmitteilung vom 22. Mai 2024). Die Suche nach seiner Nachfolge ist fast abgeschlossen, es wird eine Übergangsfrist nötig sein. Weitere Informationen folgen in den nächsten Wochen. - Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität WEGM
Bei der Weiterentwicklung des Gymnasialunterrichts (WEGM) werden die Rahmenlehrpläne überarbeitet und die Rahmenbedingungen angepasst. Dazu gehören unter anderem die Prüfung der Einführung neuer Schwerpunkt- und Ergänzungsfächer, die Etablierung neuer Wochenstundentafeln sowie die Förderung innovativer Lehr- und Lernformen wie selbstorganisiertes Lernen. Auch die Weiterbildung der Lehrpersonen wird intensiviert. Seit dem 1. August 2024 obliegt die Projektleitung Hans Hirschi, dem ehemaligen Rektor der Kantonsschule Alpenquai. - Neuer Rektor an der Kantonsschule Alpenquai Luzern
Ebenfalls seit dem 1. August hat das Gymnasium Alpenquai Luzern einen neuen Rektor. Auf Hans Hirschi folgt Stefan Graber, der zuvor sein Stellvertreter war (siehe Medienmitteilung vom 24. November 2023). - Angepasster Studienwahlfahrplan
Per Schuljahr 2024/2025 wird ein verbesserter Studienwahlfahrplan eingeführt, dessen Entwicklung auf den Ergebnissen einer umfassenden Befragung aller Maturandinnen und Maturanden basiert. Dieser fördert die Durchlässigkeit vom Gymnasium in die Berufslehre, wie im Postulat von Nationalrätin Diana Gutjahr (siehe Postulat vom 29. September 2023) gefordert. - Laufbahngestaltungskompetenz
Ein weiteres zentrales Projekt betrifft die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung. Das dienststellenübergreifende Projekt erweitert das Angebot des Beratungs- und Informationszentrums für Bildung und Beruf – BIZ inklusive neuem Rahmenkonzept für die Kantonsschulen sowie einer digitalen Toolbox. ToolboxGymnasien.lu.ch ist die Ergänzung zum neuen Studienwahlfahrplan und dient als Arbeitsmittel für Klassenlehrpersonen der Gymnasien. Dieses Projekt ist auch im Zusammenhang mit den WEGM-Reformen von Bedeutung. - Neue Fächer an der Kantonsschule Beromünster und am FMZ Luzern
Um die Schulentwicklung weiter voranzutreiben, wird an der Kantonsschule Beromünster Luzern das Ergänzungsfach «Zukunftswerkstatt» eingeführt. Im Bereich der Fachmaturität wird am Fachmittelschulzentrum Luzern (FMZ) das neue Fach «Projektatelier» im Profil «Soziale Arbeit» angeboten.Berufsfachschulen
- Angepasste Bildungsverordnungen
Mit dem Schulstart treten zwanzig angepasste Bildungsverordnungen und Bildungspläne für Berufe wie Coiffeur/-euse, Koch/Köchin, Logistiker/in, Multimediaelektroniker/in, Interactive Media Designer/in, Florist/-in und Gärtner/innen in Kraft. Bildungsverordnungen werden alle fünf Jahre überprüft, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt entsprechen. Die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) sind für die berufsspezifischen Inhalte verantwortlich. - 3. Sek Schülerinnen und Schüler aufgepasst
Das Aufnahmeverfahren für Fachmittelschulen und Mittelschulen mit Berufsabschluss findet neu bereits im Herbst statt. Schülerinnen und Schüler der 3. Sekundarklasse, die sich für eine Fachmittelschule oder Mittelschule mit Berufsabschluss interessieren, müssen sich bis zum 15. September 2024 anmelden. - BIZ – Begleitung auf dem Weg in die Arbeitswelt
Das Beratungs- und Informationszentrum für Bildung und Beruf – BIZ kombiniert im Programm MentoLU ab dem Schuljahr 2024/25 ehrenamtliche und professionelle Unterstützung. MentoLU richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene der Luzerner Landschaft, die wenig Unterstützung bei der Lehrstellensuche haben. Qualifizierte Fachpersonen der Berufsintegrationsberatung prüfen deren Ausgangslage und vernetzen diese mit einer passenden ehrenamtlich tätigen Person (MentoLU) oder bieten Unterstützung durch die Angebote des BIZ an. Ziel ist die Förderung der beruflichen Integration, damit 98% der 25-Jährigen über einen Sekundarabschluss II verfügen.Strategiereferenz
Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich Bildung / Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft gemäss Kantonsstrategie.Anhang
Bild 1: Verena Kleeb, Schulleiterin Hasle, Edy Schöpfer, Gemeinderat Hasle Ressort Bildung, Martina Krieg, Leiterin Dienststelle Volksschulbildung, Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor (v.l.n.r.) erhalten am 1. Schultag nach den Sommerferien Einblick in eine Primarklasse.
Bild 2: Edy Schöpfer, Gemeinderat Hasle Ressort Bildung, Martina Krieg, Leiterin Dienststelle Volksschulbildung, Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor und Verena Kleeb Leiterin Schule Hasle (v.l.n.r.) unterhalten sich im Gang der Schule Hasle.
Bild 3: Ruedi Tschachtli, Prorektor BBZN Schüpfheim, Armin Hartmann, Bildungs- und Kulturdirektor, Daniel Preckel, Leiter Dienststelle Berufs- und Weiterbildung und Willy Portmann, Lehrer BBZN (v.l.n.r.) begrüssen die BBZN-Lernenden zum Beginn des neuen Schuljahrs.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]